Johannes Ebert am 9. Juni 2017
Abschluss des Deutschlandjahres Mexiko

Rede von Johannes Ebert bei der Abschlussveranstaltung des Deutschlandjahres Mexiko in Mexiko-City

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Partner und Unterstützer des Deutschlandjahres, liebe Freunde!
 
Es ist mir eine große Ehre und Freude heute Abend dem Finale dieses wunderbaren Deutschlandjahres beiwohnen zu können. 2012 schon von Präsident Peña Nieto und Bundeskanzlerin Merkel beschlossen, war es dann vor fast genau einem Jahr soweit: am 6. Juni begann es offiziell, das Deutschlandjahr in Mexiko.
 
Ambitioniert gingen wir an den Start, mit einem facettenreichen Programm in sechs aktuellen Themengebieten: Um Wissenschaft sollte es gehen, Kultur, Bildung, Innovation, Mobilität und Nachhaltigkeit. Ziel war es, die Partnerschaft zwischen Deutschland und Mexiko zu stärken. Das Wissen über Deutschland zu vergrößern. Das Deutschlandbild zu modernisieren und diversifizieren. Eine Allianz für die Zukunft entstehen zu lassen.
 
Wenn ich mir alleine die Veranstaltungen des heutigen Tages angucke, ist uns das gemeinsam glaube ich formidabel gelungen. 6 Stockwerke weiter unten spielen mexikanische Künstler gemeinsam mit Musikern aus Deutschland: Nortec Collective, Schlachthofbronx und Celso Piña. All diese Künstler entstammen verschiedensten Generationen und bedienen verschiedenste Musikstile. Traditioneller Folk trifft auf urbane Elektrorhythmen, Akkordeon und Tuba auf DJ-Mischpulte.
 
Genau darum sollte es in diesem Deutschlandjahr auch gehen: Um das Aufheben von Genregrenzen, Sprachbarrieren und Grenzen überhaupt. Um Traditionen und Stereotype, um ein kluges Reflektieren derselben. Dafür liehen wir uns als Motto Alexander von Humboldts Idee einer freundschaftlichen, toleranten und interdisziplinären Begegnung der Weltkulturen – all das, AleMANÍAfest heute ebenfalls zelebrieren will.
 
Insgesamt konnten wir in den letzten 12 Monaten mit über 1.000 Veranstaltungen sogar über 5,6 Millionen Menschen erreichen und begeistern. Nicht nur hier, in der Hauptstadt, sondern im ganzen Land – von Baja California bis nach Quintana Roo, 24 Bundesstaaten und  40 Städte. Von Hochkultur mit über 100 Ausstellungen in sämtlichen Museen des Landes bis  Underground in den Clubs dieser Stadt lockte das Deutschlandjahr in seiner ganzen Bandbreite.
 
Wir luden Sie ein, mit Tamara de Anda Deutsch zu lernen –über 2 Millionen Zuschauer ließen sich darauf ein- mit Raul Rojas Visionen städtischer Mobilität zu skizzieren und autonomes Fahren zu erproben. Sie konnten im Science Tunnel moderne Wissenschaft  erleben und mit der PopUp Tour in die verschiedensten Regionen reisen, deutsche Industrie auf der Hecho en Alemania bestaunen, sich von zeitgenössischer Designkunst auf der Design Week Mexiko entzücken lassen, auf mehr als 10 Filmfestivals in ganz Mexiko in cineastische Parallelwelten tauchen, Industrie 4.0 verstehen und die Duale Ausbildung wertschätzen lernen.
 
Von kaum zu überschätzender Bedeutung sind hierbei die Partnerschaften, ohne welche ein Vorhaben wie das Deutschlandjahr in Mexiko nie zu stemmen gewesen wäre. Ich möchte mich herzlich bei den unzähligen Partnern und Unterstützern dieses Deutschlandjahres bedanken, ohne deren großzügiges Engagement, ideell wie auch finanziell, das Deutschlandjahr niemals hätte möglich werden können.
 
Alle von mir genannten Ausstellungen, Konzertreihen, aber auch Konferenzen, Symposien, Workshops, interdisziplinäre Koproduktionen konnten nur gemeinsam mit den mexikanischen Partnern vor Ort und unter dem Stern des nachhaltigen Netzwerkens entstehen. Dass dieser interkulturelle und interinstitutionelle Dialog auf Augenhöhe so fruchtbringend funktionieren konnte, liegt an Ihnen, die sie hier heute versammelt sind, herzlichen Dank.
 
Ich habe selbst erleben können, wie vertrauensvoll und produktiv die Zusammenarbeit mit dem BDI und dem Auswärtigen Amt in Berlin verlaufen ist. Auch hier vor Ort in Mexiko ist mir nichts anderes zu Ohren gekommen, was die Kooperation zwischen Botschaft und dem hiesigen Goethe-Institut, zwischen GiZ, CAMEXA und DAAD betrifft. Dies ist nicht unbedingt selbstverständlich, weshalb ich Ihnen allen gerne dafür meine Wertschätzung aussprechen möchte. Mein Dank geht weiterhin an die Premium Partner BASF, Bosch, Daimler AG und Volkswagen, dank derer Unterstützung das imposante Veranstaltungsvolumen und die Qualität dessen realisiert werden konnte.
 
Meine Damen und Herren, Sie alle kennen nur zu gut die unruhige Weltlage, die sich selbstverständlich auch auf den internationalen Kulturaustausch auswirkt. Selten waren Projekte wie dieses, ein Deutschlandjahr in Mexiko und ein Mexikojahr in Deutschland wichtiger als hier und heute. Zwar mag dieses Vorhaben nach diesem Wochenende sein offizielles Ende zelebrieren, die deutsch-mexikanische Freundschaft konnte in diesem Jahr eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie dem Motto des Deutschlandjahres mehr als gerecht wird: Deutschland und Mexiko - Eine Allianz für die Zukunft.

Es gilt das gesprochene Wort!

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