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Familie Bonkoungou

Familienporträt der Familie Bonkoungou
© Harouna Marané

Herr Bonkoungou Saiba, Berater (39 Jahre), stammt aus einer Familie der Ethnie „Moaga“ und gründete eine Familie mit Frau Bonkoungou Saiba, geborene Oussalibou Justine, Journalistin (29 Jahre), aus der Ethnie der „Gourounsi“. Aufgrund ihrer Verbindung durch den heiligen Bund der Ehe im Jahr 2013 konnten sie eine Familie mit vier zusammenlebenden Personen gründen.In dieser Familie kommt die volle Bedeutung kultureller Vermischung zum Tragen, da das Ehepaar diese Diversitäten in ihren Alltag integrieren muss.

Familienkonzept
Die Familie kann als ein universelles Phänomen betrachtet werden, das seit Anbeginn der Menschheit besteht, lange vor seiner modernen und religiösen Konsekration. Sie ist eine Gruppe voneinander abhängiger Menschen, die verschiedenen Ethnien, Religionen, Kulturen und Nationalitäten angehören, jedoch durch eine Kette wechselseitiger Verbindungen zusammengehalten wird. Sie ist auch die holistische Einheit, die von Eltern und Kindern gebildet wird (Serge Vallon). Die Familie Bonkoungou umschließt vier verschiedene Ethnien. Sie lebt in Ouagadougou im Stadtteil Rayongo. Das Ehepaar definiert Familie als „einen Vater, eine Mutter und Kinder, egal ob biologisch oder adoptiert“. 

Synthetischer Familienstammbaum
Herr Bonkoungou Saiba, Berater (39 Jahre), stammt aus einer Familie der Ethnie „Moaga“ und gründete eine Familie mit Frau Bonkoungou Saiba, geborene Oussalibou Justine, Journalistin (29 Jahre), aus der Ethnie der „Gourounsi“. Aufgrund ihrer Verbindung durch den heiligen Bund der Ehe im Jahr 2013 konnten sie eine Familie mit vier zusammenlebenden Personen gründen. In dieser Familie kommt die volle Bedeutung kultureller Vermischung zum Tragen, da das Ehepaar diese Diversitäten in ihren Alltag integrieren muss.

Familie, Religion und Erziehung
Religion ist in Burkina Faso für viele Familien zunehmend zur Grundlage des Haushalts geworden. Sie ist die Säule, auf der die Sozialisation aufbaut, um die von der Gesellschaft diktierten Normen und Regeln besser zu verinnerlichen. In dieser Familie basiert die Erziehung der Kinder auf den Lehren und dem Wort Gottes. In der Bibel heißt es: „Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.“(Sprüche 22:6)
Die Familie Bonkoungou sitzt zusammen auf dem Sofa © Harouna Marané
Darüber hinaus ist es Herrn Bonkougou Saiba aufgrund seiner Erwerbstätigkeit nicht möglich, immer bei seiner Familie zu sein. Es gelang ihm jedoch besondere familiäre Beziehungen zu seinen Schwestern, Kollegen und Freunden aufzubauen, die, wie er sagt, eine wichtige Stütze in seinem täglichen Leben sind. Insofern erachtet er diese Menschen als Mitglieder seiner Familie, insbesondere in Anbetracht der zahlreichen gegenseitigen Gefallen, die sie einander leisten. Frau Bonkougou hingegen ist öfter verfügbar und verbringt mehr Zeit mit den Kindern. Sie wiederholt sogar den Unterrichtsstoff mit ihnen.
 
Familie, Ehe, Rituale und Mobilität
Wie in allen Kulturen stellt die Ehe einen Vertrag dar, der es zwei Menschen, oder sogar zwei Familien, gestattet, sich zu einer Einheit zu verbinden. Ein solches Abkommen kann in manchen Kulturen jedoch nur unter Berücksichtigung bestimmter Werte und Kriterien eingegangen werden, wie beispielsweise der Altersvorgabe.  Laut dem Ehepaar Bonkougou ist das in ihrer Kultur erforderliche Heiratsalter die Volljährigkeit (18 Jahre in Burkina Faso).

Darüber hinaus ist sich die Familie Bonkoungou bewusst, dass trotz der Unterschiede zwischen ihren Kulturen, ein Mann beliebig viele Ehefrauen nehmen darf. Wer also über das Leben als Paar spricht, bezieht sich auf sexuelle Beziehungen und wahrscheinlich auf Kinderkriegen bzw. Geburtenplanung. Das Ehepaar Bonkoungou sieht Familienplanung als Möglichkeit, das Kinderkriegen zu regulieren. Das heißt, die gewünschte Anzahl an Kindern zu bekommen, denen sie ein anständiges Leben bieten können.

Was die Unterbringung der älteren Familienmitglieder angeht, muss bedacht werden, dass es in Afrika keine Altenheime gibt. Daher leben die älteren Menschen mit ihren Familien. Herr Bonkougou fügte noch hinzu: „Hier gibt es keine Altenheime. So wie wir Eltern sehen, nahmen sie uns einst, als sie noch behände waren, bei der Hand, um uns zu ernähren und sicher durchs Leben zu führen. Daher ist es im Gegenzug nun unsere Pflicht, sie bei der Hand zu nehmen, wenn sie nicht mehr so agil sind."

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