Ausstellungseröffnung SIBATHONTISELE

Sibathontisele Intro © Owen Maseko

Mittwoch, 12. April 2017, 19.00 Uhr

Goethe-Institut Nairobi

VON OWEN MASEKO

Die Arbeiten in Sibathontisele stellen die Matabeleland und Midlands Gukurahundi-Massaker dar, welche von der 5. Brigade, der früheren simbabwischen Armee, verübt wurden. 
Die Afrikanische Volksunion von Simbabwe (ZAPU) wurde von der unter Präsident Robert Mugabe angeführten Regierung nach der Unabhängigkeit vertrieben. Nachdem angeblich Waffenlager auf ZAPU-Eigentum entdeckt worden waren, wurde die Partei dafür verantwortlich gemacht, die Regierung stürzen zu wollen. Daraufhin folgten die Matabeland und Midlands Gukurahundi-Massaker.
Fast 20 Jahre nachdem die Waffen niedergelegt wurden, hielt die Regierung die Simbabwer dazu an, den von Mugabe beschriebenen „Moment des Wahnsinns“, hinter sich zu lassen. Die Mehrheit der Betroffenen ist allerdings der Meinung, dass diese Angelegenheit zunächst einer ausführlichen Aufarbeitung bedarf, bevor sie der Vergangenheit angehören kann. Im Jahr 2010 stellte Maseko seine Arbeit Sibathontisele aus, auf isiNdebele bedeutet das so viel wie „wir tropfen auf sie“. Hiermit bezieht sich Maseko auf eine Foltertechnik, bei der heißes geschmolzenes Plastik auf Zivilisten getropft wird, die während dem „Moment des Wahnsinns“ von der Armee verwendet wurde. Weniger als 24 Stunden nach der Ausstellungseröffnung in der Bulawayo National Arts Gallery, befand sich Maseko in Polizeigewahrsam. Er wurde verhaftet, da seine Arbeit laut den Behörden die Autorität des Präsidenten Robert Mugabe untergraben würde. Maseko stritt die Anklage mit Hilfe der Simbabwischen Anwälte für Menschenrechte an. Im Jahr 2013 entschied das Gericht, dass die Ausstellung abgebaut und nicht mehr öffentlich im Land gezeigt werden darf. Owen Maseko gilt als einer der wichtigsten und umstrittensten Künstler Simbabwes.
In Zusammenarbeit mit dem British Institute for Eastern Africa (BIEA).

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