Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Umwege | Sternenpark Rhön
Wo die Nacht noch dunkel ist

Wer sich für Sternbilder interessiert, ist im Sternenpark Rhön genau richtig: Bild aus dem Planetarium.
Wer sich für Sternbilder interessiert, ist im Sternenpark Rhön genau richtig: Bild aus dem Planetarium. | Foto (Detail): © Rhön GmbH/Arnulf Müller

Mitten in Deutschland öffnet sich der Blick ins All. Der Sternenpark Rhön zählt zu den dunkelsten Orten des Landes – und lädt zu einer Reise in den Nachthimmel ein.

Von Tim Pohl

Wer den schönsten Sternenhimmel erleben möchte, muss nicht in ferne Wüsten oder auf eine einsame Insel reisen. Auch mitten in Deutschland kann sich der Blick in ein funkelndes Universum eröffnen. In der dünn besiedelten Mittelgebirgsregion der Rhön bietet sich bei klarer, mondloser Nacht ein Anblick wie aus dem Bilderbuch: Tausende Sterne funkeln am Himmel, die Milchstraße spannt sich wie ein leuchtendes Band darüber, und mit etwas Glück ist sogar die ferne Andromeda-Galaxie zu erkennen. Nächte, in denen der Mond scheint, sind besonders märchenhaft. Dann legt sich der silbrige Schein wie ein Schleier über die nächtliche Hügel- und Wiesenlandschaft.

Das UNESCO Biosphärenreservat Rhön im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen trägt seit 2014 den Titel „International Dark Sky Reserve“. Damit werden Orte ausgezeichnet, in denen sich Kommunen und Gemeinden auf besondere Weise gegen Lichtverschmutzung einsetzen. Denn der Schutz der Dunkelheit hat nicht nur ästhetische Gründe: Viele Tiere und Pflanzen im Reservat sind nachtaktiv und reagieren empfindlich auf künstliches Licht. Zugvögel beispielsweise verlieren bei übermäßiger Helligkeit ihre Orientierung. Auch für den Menschen ist nächtliche Beleuchtung ungesund: Unsere Melatoninproduktion sinkt, und wir schlafen schlechter. Deshalb setzten die Kommunen im Sternenpark auf gezielte Beleuchtung, zum Beispiel durch Straßenlaternen, die ihr Licht nur dorthin lenken, wo es wirklich gebraucht wird – auf die Straßen und nicht in den Himmel.

Die Angebote für Besucher, die den Sternenhimmel bewusst erleben wollen, sind vielfältig: Wer sich für Sternbilder interessiert, kann sich einer der vielen Sternenparkführungen anschließen und an einer nächtlichen Tour teilnehmen. Ein Astrofotokurs vermittelt, wie man die besten Fotos von dem Naturschauspiel macht. Und wer es lieber gemütlich hat, der bucht sich am besten in eines der Sternenparkhäuser ein. Gibt es etwas Romantischeres, als durch das geöffnete Dach den Sternenhimmel direkt aus dem Bett heraus zu beobachten?

Umwege

Was bedeutet Görliwood, warum findet man in Bayern ein Stück Karibik und wo könnt Ihr vor Schaufelradbaggern tanzen? In unserer Serie nehmen wir Euch jeden Monat mit an einen Ort in Deutschland, den Ihr vielleicht noch nicht kennt, aber unbedingt kennenlernen solltet. Wir zeigen Euch Orte, die von der üblichen Touristenroute abweichen. Seid Ihr bereit für einen kleinen Umweg?

Top