Risse in der Wirklichkeit
Jahresreihe

Auf hellblauen Hintergrund vier Filmstills: Frau in grünem Abendkleid blickt nach hinten über die Schulter; Frau mit lockigen Haaren und gelber Mütze blickt frontal in die Kamera; auf einem Feld in rosa Abenddämmerung formieren sich Menschen und Traktoren zum Tanz; Frau mit kurzen braunen Haaren sitzt in einem Treppenhaus und hält ein Huhn im Arm. © Trimafilm | Amerikafilm GmbH | Leonie Huber | Achtung Panda! Media GmbH

Die Filmreihe Risse in der Wirklichkeit widmet sich jenen Momenten, in denen die fragile Konstruktion von Realität ins Wanken gerät. Sie präsentiert Filme, die mit dem Einbruch des Surrealen in eine vermeintlich gesetzte Wirklichkeit spielen: Die bewusste Irritation des Publikums wird zum Stilmittel, der Riss wird zur dramaturgischen Setzung und eröffnet ungeahnte Spiel-Räume.

Was ist schon real? Als Medium und Kunstform bewegt sich der Film seit jeher zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Diese Dualität geht über die längst nicht mehr eindeutig trennbare Grenze von Spiel- und Dokumentarfilm hinaus. Das Spiel mit Schein und Wirklichkeit findet vor allem in der Narration von Spielfilmen Anwendung - die Täuschung der Zuschauer*innen wird zum Spannungsträger, zum Ausdruck der seelischen Verfassung der Figuren oder zur filmischen Selbstreflexion. Wie die Effekte sind auch die Mittel des Films, Verwirrung zu stiften schier unerschöpflich: auf narrativer Ebene etwa durch unzuverlässige Erzählfiguren, durch Brüche in der Linearität, gezielte Auslassungen oder durch spezielle formale Setzungen. Auch die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz ist längst nicht mehr auf das Science-Fiktion-Genre oder auf bereits etablierte Motive und Figuren beschränkt. Brüche mit der Realität werden zum Ausgangspunkt für verschiedenste theoretische Reflexionen und ein überraschend vielschichtiges Filmschaffen, oft jenseits klar definierter Genregrenzen.

Die Filmreihe Risse in der Wirklichkeit widmet sich jenen Momenten, in denen die fragile Konstruktion von Realität ins Wanken gerät. Sie präsentiert Filme, die mit subjektiven Perspektiven, Raum-Zeit-Verzerrungen und surrealen Momenten spielen. Inhaltlich spannt sich das Spektrum von fragmentierten Identitäten über psychologische Mechanismen, kollektive Irrtümer, bis hin zu modernen Märchen. Formal findet dies Ausdruck in Mockumentaries, surrealer Bildsprache und bewusst irritierender Narration. Die Störung selbst wird zum Stilmittel und der Riss zur dramaturgischen Setzung.

Jeder Film ist einen Monat lang zu sehen: 12 Monate – 12 Filme!

Januar

Franky Five Star

Regie: Birgit Möller
Jahr: 2022
Genre: Komödie, Liebesfilm
Länge: 114 Min.

Auf der Suche nach dem eigenen Platz im Leben flüchtet sich Franky immer wieder in ihr persönliches Kopfkino. Von den eigenwilligen Charakteren in ihrem Kopf geleitet, schlittert sie so in eine peinliche Situation nach der anderen. Eine skurrile Coming of Age-Komödie über die Schwierigkeit, sich selbst zu finden.

Dieser Film ist im Januar 2026 verfügbar.

Szene aus dem Film „Franky Five Star“ Foto (Ausschnitt): © Achtung Panda! Media GmbH Foto (Ausschnitt): © Achtung Panda! Media GmbH

  • Februar

    Shahid

    Regie: Narges Kalhor
    Jahr: 2024
    Genre: Dokufiktion, Mockumentary
    Länge: 86 Min.

    In diesem autofiktionalen Film verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Bürokratie und Fantasie. Die Regisseurin kämpft darum, den Märtyrer-Titel „Shahid“ in ihrem Namen abzulegen, doch ihr Urgroßvater, einst zum Märtyrer erklärt, tritt ihr entgegen. In einem absurden Mix aus Humor, Musik und Inszenierung begibt sich Narges Kalhor auf eine Auseinandersetzung mit ihren iranischen Wurzeln.v

    Dieser Film ist im Februar 2026 verfügbar.

    Szene aus dem Film „Shahid“ Foto (Ausschnitt): © Leonie Huber Foto (Ausschnitt): © Leonie Huber

  • März

    Rote Sterne überm Feld

    Regie: Laura Laabs
    Jahr: 2025
    Genre: Drama, Krimi, Historienfilm
    Länge: 138 Min.

    Nach einer politischen Protestaktion taucht Tine in ihrem Heimatdorf unter. Als dort ein Skelett aus dem Moor auftaucht, werden verdrängte Geschichten aus einem Jahrhundert deutscher Vergangenheit freigelegt. Zwischen Krimi, Historienfilm und politischem Drama zeigt Laura Laabs, wie Geschichte und Gegenwart ineinanderwirken und die kollektive Erinnerung Risse bekommt.

    Dieser Film ist im März 2026 verfügbar.

    Szene aus dem Film „Rote Sterne überm Feld“ Foto (Ausschnitt): © Amerikafilm GmbH Foto (Ausschnitt): © Amerikafilm GmbH

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