Literatur/Gespräch Ines Geipel: Umkämpfte Zone

Segment Mauerfall Foto: Daniel Biskup

08.10.2020 um 18:00 Uhr

Goethe-Institut Stockholm

30 Jahre nach Mauerfall und Wiedervereinigung stellt die Bestseller-Autorin Ines Geipel fest: Seit 2015 haben sich die politischen Koordinaten Deutschlands stark verändert – insbesondere im Osten Deutschlands. Was hat die breite Zustimmung zu fremdenfeindlichem und rechtsextremem Gedankengut überhaupt möglich gemacht?

In ihrem Buch Umkämpfte Zone – mein Bruder, der Osten und der Hass folgt Geipel den politischen Mythenbildungen des neu gegründeten DDR-Staates, seinen Schweigegeboten, Lügen und seinem Angstsystem, das alles ideologisch Unpassende harsch attackierte. Verdrängtes und Verleugnetes in der Familie korrespondiert mit dem kollektiven Gedächtnisverlust. Die unverarbeitete politische Vergangenheit führt zu den Krisen der Gegenwart.
 
Über diese Themen, aber auch über die Zukunft und über die Verantwortung von Ost und West spricht Ines Geipel mit Christiane Lahusen, Leiterin der Literaturabteilung am Goethe-Institut.

Im Anschluß gibt es die Möglichkeit, Bücher signieren zu lassen; ein Empfang wird aufgrund der aktuellen Covid19-Situation allerdings nicht stattfinden.

Bitte melden Sie sich über på eventbrite.se an.

In Zusammenarbeit mit Institutionen för slaviska och baltiska språk, finska, nederländska och tyska, Stockholms universitet.
 
 Ines Geipel © Amac Garbe Ines Geipel ist 1960 in Dresden geboren, war Spitzensportlerin in der DDR, beendete 1985 aus politischen Gründen ihre Sportkarriere und flüchtete 1989 in die Bundesrepublik. Seit 1996 arbeitet sie als Schriftstellerin und Publizistin. 2000 war sie Nebenklägerin im Berliner Doping-Prozess. Seit 2001 ist sie Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Sie veröffentlicht Romane und Lyrik, aber vielfach auch zu konfliktgeladenen Themen der Nachwendezeit, wie Doping, Leben und Literatur in der DDR-Diktatur und deren Transformation. Zuletzt erschien Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass, Klett-Cotta 2019. Gemeinsam mit Joachim Walther begründete sie das Archiv unterdrückter Literatur in der DDR.
 

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