Literatur Judith Schalansky im Gespräch mit Jenny Tunedal

Judith Schalansky: Förteckning över några förluster © Pequod Press

06.12.2021, 19:00 Uhr

Göteborgs Litteraturhus

„Verzeichnis einiger Verluste“ erschien Anfang dieses Jahres in Schweden. Es ist ein bemerkenswertes Buch und der Ausgangspunkt für das Autorengespräch des heutigen Abends.

Die Autorin Judith Schalansky erforscht, was das Verlorene hinterlässt: verblasste Echos und verblasste Spuren, Gerüchte, Zeichen der Ausgrenzung und Phantomschmerz. In seiner strengen Formalität ist das Buch von der Verbrennung des Verlustes durchdrungen und schafft eine Nähe zu dem, was nicht existiert.

Was machen wir mit dem, was uns fehlt? Ausgehend von verlorenen und künstlerischen Objekten wie den Sappho-Liedern, dem zerstörten Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer versunkenen Insel, wird eine unvollständige Liste dessen erstellt, was verloren gegangen ist.

Judith Schalansky © René Fietzek Judith Schalansky wurde 1980 in Greifswald geboren und studierte Kunstgeschichte und Design. Ihre Bücher, darunter Atlas der abgelegenen Inseln und der Bildungsroman Der Hals der Giraffe, wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie ist Herausgeberin der Buchreihe Naturkunden und arbeitet als Autorin und Buchgestalterin in Berlin.
Verzeichnis einiger Verluste ist bei Pequod erschienen und wurde von Linda Östergaard ins Schwedische übersetzt.

Jenny Tunedal ist Dichterin, Übersetzerin und Verlegerin und arbeitete früher im Programm Literarisches Design bei HDK-Valand. In ihrem jüngsten Gedichtband Rosor, skador (Wahlström & Widstrand, 2017) geht sie vom Vergessen einer Mutter aus, von Demenz als sprachlichem und relationalem Zustand. Es geht darum, was mit der Liebe und der Sprache geschieht, wenn die Vergesslichkeit das Leben eines Menschen beherrscht. Darüber, wie sich Beziehungen, zum Beispiel zwischen Müttern und Töchtern, verändern und verzerren, aber auch bleiben, bis zum Schluss.

Das Gespräch wird abwechselnd auf Schwedisch, Deutsch und Englisch geführt, wobei Valle Wiggers aus dem Deutschen ins Schwedische dolmetscht.

 

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