Ausstellung in der Bibliothek Bankett

Der Künstler Vincent Haynes in seinem Atelier © Vincent Haynes

21.04. - 25.05.2023

Goethe-Institut Stockholm

Vom 21. April - 25. Mai zeigen wir die Ausstellung „Bankett“ des afro-deutschen Künstlers Vincent Haynes. In seinen Werken präsentiert und verhandelt der Künstler das Thema Macht im sozialen Kontext eines Banketts. Gezeigt werden u.a. Ölbilder, Zeichnungen und Radierungen.

Am 21. April um 17:00 Uhr eröffnen wir die Ausstellung mit einer Vernissage, bei der Vincent Haynes anwesend sein wird und im Gespräch mit dem Kurator Ashik Zaman sein Werk vorstellt.
Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir zu Getränken und Snacks ein.

Ashik Zaman (Kurator) über die Ausstellung:
In der zeitgenössischen Kunst erlebt die figurative Malerei gerade eine Blütezeit. Im Vergleich zu früher hat die Präsenz des nicht-weißen Körpers in der Malerei dabei deutlich zugenommen. Was mir als Kurator beim afrodeutschen Künstler Vincent Haynes sofort auffiel, war sein offensichtliches Interesse an der visuellen Darstellung von Macht und ihrer Verkörperung. Dabei gelingt es dem Künstler, die Ausübung von staatlicher Macht durch Nicht-Weiße in keiner Weise zu dämonisieren. Dies sollte für uns eigentlich nichts Neues sein, beim Anblick von Vincent Haynes Bildern ist man jedoch zuerst einmal überrascht. Ich habe mich gefragt, woher diese Überraschung kommt, und über die strukturellen Filter und medialen Vorurteile nachgedacht, die unser Weltbild und unsere gefühlten Wahrheiten in Bezug auf Machtapparate und zwischenstaatliche Beziehungen beeinflussen. Die Ausstellung, an der wir für das Goethe-Institut Schweden gemeinsam arbeiten, trägt den Titel Bankett und knüpft an ein ganz bestimmtes „Fenster“ und einen sozialen Kontext an, der genutzt wird, um den Raum der Macht und die ihr innewohnenden Strukturen zu reflektieren.

Vincent Haynes über seine künstlerische Arbeit, die auch mit seiner eigenen Identitätssuche verbunden ist:
„In meiner Malerei interessiere ich mich für die wiederkehrenden Symbole und Ausdrucksformen von Überfluss und Macht, die Personen umgeben, die in verschiedenen zeremoniellen Kontexten als Weltführer und Würdenträger auftreten. Oft schleichen sich verschiedene Oberflächen und Bildkompositionen auf diffuse und vage Weise in den Vordergrund eines Gemäldes. Dadurch wird es möglich, die Bedeutung von Dingen und Subjekten, die sich durch Symbole, Materialien und rituelle Handlungen manifestieren, in Bezug auf zeremonielle Besonderheiten zu untersuchen. Ich lasse mich von visuellen Quellen wie Dokumentar- und Propagandafilmen, Nachrichtensendungen und Fotografien inspirieren, berücksichtige jedoch meine eigenen Erfahrungen und nutze meine Vorstellungskraft als Motor für meine Bildgestaltung.“

Vincent Haynes wurde in Bremen geboren und hat einen Masterabschluss in Bildender Kunst von der Universität Chicago, sein Diplom und die Meisterklasse hat er an der Hochschule für Künste Bremen absolviert. Haynes hat in der 934 Gallery in Columbus, Ohio, in der Belong Gallery in Chicago und in der Galerie Feiertag in Kassel ausgestellt und nimmt an der Gruppenausstellung „What is the proper way to display a flag“ im Weserburg Museum für Moderne Kunst teil, die noch bis April zu sehen ist.

Ashik Zaman ist Gründer und Chefredakteur der Kunstplattform C-print, die 2023 ihr 10-jähriges Bestehen feiert. Er ist Kurator am Künstlerhaus (Schwedischer Künstlerverein) in Stockholm und Vorstandsmitglied des schwedischen Kunstförderungsausschusses.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Bibliothek besichtigt werden:
Montag - Donnerstag 14:00 -17:00 Uhr
 
 

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