Martin Elsaesser

Martin Elsaesser

Martin Elsaesser kam am 28. Mai 1884 in Tübingen/Deutschland zur Welt.

Von 1901 bis 1906 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule München bei Friedrich von Thiersch, bevor er an die Technische Hochschule Stuttgart zu Theodor Fischer wechselte. Nachdem er 1905 den Wettbewerb für die evangelische Pfarrkirche Baden-Baden gewonnen hatte, begann er seine freiberufliche Tätigkeit. Zwischen 1906 und 1908 arbeitete er als Assistent von Theodor Fischer in München und von 1911 bis 1913 bei dessen Schüler Paul Bonatz an der Technischen Hochschule Stuttgart. Schließlich erhielt er 1912 eine außerordentliche Professur für Entwerfen, mittelalterliche Baukunst und Bauformenlehre an der Technischen Hochschule Stuttgart.

Vom Kölner Bürgermeister Konrad Adenauer als Leiter an die Kunstgewerbeschule in Köln, die späteren Kölner Werkschulen, berufen, gab er die Professur 1920 auf. Fünf Jahre später erhielt er eine Stelle als Leiter des Hochbauamtes in Frankfurt am Main, die er bis 1932 ausübte. Anschließend arbeitete er als freier Architekt in München und Berlin. Da er während des Nationalsozialismus keine Aufträge erhielt, konnte er neben der Sümerbank in Ankara nur wenige Projekte verwirklichen und lebte ansonsten zurückgezogen in Berlin. Auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieben die Aufträge weitestgehend aus, so dass Martin Elsaesser ab 1948 die kommissarische Vertretung einer ordentlichen Professur für Entwerfen an der Technischen Hochschule München annahm, die er bis zu seiner Pensionierung 1955 innehatte. Martin Elsaesser starb am 5. August 1957 in Stuttgart/Deutschland.

Werke in Ankara:

Städtischer Friedhof Cebeci, 1935–38
Sümerbank, 1937/38


Quellen:

Elsaesser, M. (1933): Bauten und Entwürfe aus den Jahren 1924 bis 1932. Berlin.
Lubitz, J.: Architekten-Portrait. Martin Elsaesser 18841957.
Martin-Elsaesser-Stiftung: Biographie.
Meyer, R. (1988): Martin Elsaesser von 19251932. Zum Werk eines avantgardistischen Baukünstlers. Bremen.
Risse, H. (1984): Frühe Moderne in Frankfurt am Main 19201933. Architektur der zwanziger Jahre in Frankfurt a. M. Traditionalismus – Expressionalismus – Neue Sachlichkeit. Frankfurt/Main.

Goethe-Institut Ankara
2010