Josef Thorak

Josef Thorak

Josef Thorak wurde am 7. Februar 1889 in Salzburg/Österreich geboren.

Nach dem Besuch einer Jesuitenschule machte er wie sein Vater eine Lehre als Töpfer. Ab 1910 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1915 wechselte er auf Empfehlung von Wilhelm Bode als Meisterschüler an die Preußische Akademie der Künste in Berlin, um sein Studium dort zu beenden. Von 1920 arbeitete er selbstständig. Schon zu Studienzeiten wurden seine bildhauerischen Werke mit bedeutenden Preisen bedacht, 1928 erhielt er schließlich den Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste, bei der er fortan ständiger Aussteller war.

1934 übernahm Thorak nach dem Tod Anton Hanaks neben weiteren Arbeiten in der Türkei die Arbeit am Vertrauens- und Sicherheitsdenkmal in Ankara. Er hatte einen seiner größten beruflichen Erfolge mit einer Statue bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Im gleichen Jahr von Adolf Hitler zum Professor ernannt, entwickelte er sich zu einem der Staatskünstler des NS-Regimes. Ab 1937 arbeitete er als Dozent an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Außerdem schuf er Modelle für das Reichparteitagsgelände in Nürnberg sowie Skulpturen für die Reichskanzlei und nahm an der Pariser Weltausstellung teil. Obwohl er zur ersten Reihe der Staatskünstler des NS-Regimes zählte, sprach ihn die Münchner Spruchkammer im Entnazifizierungsverfahren nach dem Zweiten Weltkrieg frei; er erhielt allerdings ein Arbeits- und Verkaufsverbot. Bis zu seinem Tod am 25. Februar 1952 lebte er zurückgezogen bei Salzburg.

Werke in Ankara:

Vertrauens- und Sicherheitsdenkmal (Rückseite), 1936
Atatürk-Büste, 1936/37


Quellen:

Neumann, H. J. (1992): Der Bildhauer Josef Thorak (18891952). Untersuchung zu Leben und Werk. München.
Rathkolb, O. (1994): Ganz groß und monumental. Die Bildhauer des Führers. Arno Breker und Josef Thorak. J. Tabor (Hg.): Kunst und Diktatur. Architektur, Bildhauerei und Malerei in Österreich, Deutschland, Italien und der Sowjetunion 19221956. Katalog des Künstlerhauses Wien, 2 (S. 586–591). Wien, Baden.
Goethe-Institut Ankara
2010