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19:00–21:00 Uhr

Reconnecting Through the Cracks: „Madaniya" & „Is It War?"

Filmvorführung | Eine Filmserie kuratiert von Marwa Zein

Film Still Madaniya © Film Still Madaniya

Madaniya Film Still © Film Still Madaniya

Welche Geschichten finden Gehör? Wessen Geschichten werden erzählt? Welche Stimmen dringen zu uns durch – und welche Erzählungen bleiben ungesagt?

In einer Zeit, die für viele von Schmerz, Verlust und Entfremdung geprägt ist, lädt „Reconnecting Through the Cracks“ dazu ein, zusammenzukommen und verlorene Verbindungen wiederzufinden. Der Titel der Serie, „Reconnecting Through The Cracks“ entspringt dem tiefen Bedürfnis über Entfremdung nachzudenken. Sie bietet einen Raum, um unsere Barrieren anzuerkennen und gleichzeitig in herausfordernden Zeiten zusammenzuhalten. Jeder Filmabend widmet sich in einem Spielfilm und einem Kurzfilm Erzählungen von Schmerz, Widerstandskraft und Neuanfängen.

Die Filmauswahl aus Ägypten, dem Iran, dem Kongo, Palästina und dem Sudan gewährt tiefe Einblicke in Lebensrealitäten, die oft im Verborgenen bleiben. Durch die Screenings möchten wir eine Verbindung zu diesen Stimmen schaffen – jenen, die durch die Risse unserer Wahrnehmung gleiten.

Zum Auftakt zeigen wir zwei aktuelle sudanesische Filme: den Kurzfilm „Is It War?“ (2024) von Timeea Mohamed Ahmed und den Dokumentarfilm „Madaniya“ (2024) von Mohamed Subahi. Sie erforschen Themen wie die fragmentierte Identität in der Diaspora und die vielschichtigen Formen des Widerstands während der sudanesischen Dezemberrevolution.Nach der Filmvorführung laden wir zu einem hybriden Q&A mit Mohamed Subahi, Regisseur von Madaniya ein (arabisch mit englischer Übersetzung).

Kuratiert von: Marwa Zein
 

Filme

Kurzfilm: Is It War?“
Regie & Drehbuch: Timeea Mohamed Ahmed, Sudan, 2024, Originale Version mit englischen Untertiteln, 5:48 Minuten

Als Jafar auf einer surrealen Reise durch einen Wald von seiner Seele getrennt wird, muss er sich mental von den brutalen Wahrheiten des Konflikts in seiner Heimat Sudan und den Schrecken von Krieg und Vertreibung befreien, bevor sie seinen Verstand zerstören.


Dokumentarfilm: Madaniya
Regie & Drehbuch: Mohamed Subahi, Sudan, 2024, Originale Version mit englischen Unteriteln, 75 Minuten

„Madaniya“ erzählt die Geschichte dreier junger Sudanes*innen, die darum kämpfen, ihr persönliches Leben zu ändern, während sie sich gleichzeitig mit den tiefgreifenden Veränderungen auseinandersetzen, die die sudanesische Dezemberrevolution mit sich bringt. Der Dokumentarfilm folgt dem Weg von Django, Esra und Mou’men, drei jungen Sudanes*innen, die sich an der Revolution beteiligen. Sie leisten Widerstand auf ihre eigene Weise, indem sie ihre individuellen Fähigkeiten einbringen, verschiedene Mittel und Werke erkunden und Teil unterschiedlicher Gemeinschaften sind. Trotz ihrer Vielfalt verfolgen sie alle ein gemeinsames Ziel: MADANIYA – eine zivile Regierung.

Gäste

Timeea Mohamed Ahmed ist ein preisgekrönter sudanesischer Filmregisseur, Cutter und regionaler Produzent, der in Ostafrika lebt. Seine Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf nicht-narrative experimentelle und dokumentarische Stile. Seine Filme wurden im Vereinigten Königreich, den USA, Frankreich, Indien und in ganz Afrika gezeigt. Er führte bei mehreren Kurzfilmen Regie, darunter Saddari (2023) und "Is it War?" (2025), sowie seinem Spielfilm "Khartoum" (2025, SUNDANCE, Berlinale). Weitere Arbeiten von Timeea sind "Flower of Sinkat" (2018) und "The Hope Journey" (2021) sowie kreative, advocacy- und kommerzielle Kampagnen. Seine Filme vermitteln lebendig die Kultur und die Kämpfe des Sudan.

Mohamed Subahi ist ein unabhängiger sudanesischer Filmemacher und Produzent mit einer Leidenschaft für visuelles Storytelling, das soziale und kulturelle Veränderungen widerspiegelt. Mit über 15 Jahren Erfahrung im Filmemachen und in der Produktion hat er mit kulturellen Institutionen und internationalen Organisationen wie dem Goethe-Institut, der Sudan Film Factory, der Europäischen Union, UNICEF und UNDP zusammengearbeitet.

Er hat an mehreren Filmworkshops im Sudan und auf internationaler Ebene teilgenommen, u. a. in Deutschland, Indien, Südafrika und Ägypten, und hat auch Schulungen zum Thema Filmemachen und Kinematografie geleitet. Sein jüngster Dokumentarfilm, Madaniya, dokumentiert die sudanesische Revolution und wurde für wichtige internationale Filmfestivals ausgewählt.

Marwa Zein ist eine international preisgekrönte nubische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin für ihr gefeiertes Debüt Khartoum Offside und gefeierte Kurzspielfilme Ein Spiel und Eine Woche, zwei Tage. Marwas Filme wurden unter anderem auf der Berlinale, in Toronto, CPH DOX, Sheffield, Visions du reel, BOZAR, JCC und IDFA uraufgeführt und gezeigt. Seit 2021 arbeitet sie als Filmdozentin an der Hochschule für Gestaltung und Film Berlin (SRH) und seit 2023 am Catalyst institute for Creative Arts & Technology in Berlin.

Derzeit entwickelt sie ihren Spielfilm Lily’s Mecca, der vom renommierten Göteborg Film Festival 2022, dem Red Sea Film Festival 2022 und dem AFAC Entwicklungsstipendium 2024 gefördert wird.