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Goethe-Institut im Exil

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19:00 Uhr

Writing Through the Cracks: Eine Lesung mit Najlaa Eltom

Lesung | Poesielesung mit der sudanesischen Schriftstellerin Najlaa Eltom

  • ACUD Studio, Berlin

  • Sprache Englisch
  • Preis Eintritt frei

Foto von Najlaa Eltom ©Privat

Foto von Najlaa Eltom ©Uppsala Litt Fest

„Najlaas Gabe besteht darin, Menschen zusammenzubringen, unsichtbare Distanzen zu überwinden und sie in einen einladenden Raum zu verwandeln.“
Marwa Zein (Kuratorin)

Genau zwei Jahre nach dem Kriegsausbruch im Sudan – einem Konflikt, der von den internationalen Medien weitgehend ignoriert wurde – lädt die sudanesische Dichterin und Schriftstellerin Najlaa Eltom dazu ein, innezuhalten und sich kritisch mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen. In Poesie und im Gespräch erkundet sie die sich verändernden Realitäten im Sudan sowie den Kampf und die Widerstandskraft der sudanesischen Bevölkerung. Dabei begreift Najlaa Eltom den Krieg nicht als isoliertes Ereignis, sondern als Teil eines größeren imperialen Konflikts, in dem lokale Kämpfe, regionale Ambitionen und globale Machtinteressen auf komplexe Weise zusammenspielen.

In ihren literarischen Texten und als Aktivistin verdeutlicht sie eindringlich, wie der gewaltvolle Konflikt soziale und kulturelle Institutionen untergräbt, die Souveränität der Menschen schwächt und ihr fundamentales Recht auf Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe bedroht. Auf internationaler Ebene begegnet man dieser Krise nicht nur mit Schweigen – vielmehr sind sowohl imperiale Mächte als auch neo-koloniale Akteure für ihr Fortbestehen mitverantwortlich.

Wie beeinflusst die sich verändernde Machtdynamik nicht nur die Zukunft des Sudans, sondern auch die globale Politik?

In Kooperation mit dem Sudanclub e. V. Berlin laden wir zu einem Abend ein, an dem Eltoms Worte Raum für Fragen öffnen, Narrative hinterfragen und die Verflechtungen von Krieg, Machtstrukturen und Sprache nachzeichnen.

Moderiert von: Ibrahim Izzeldeen

Gäste

Najlaa Eltom

Najlaa Eltom ist eine sudanesische Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin, die seit 2012 Schweden lebt. In ihren Werken erforscht sie Sprache, Bewegung und die sich verändernden Landschaften der Erinnerung. Sie hat drei Gedichtbände veröffentlicht: Melodies of Speed, erschienen 2021, The Immortal Felony with Earrings, veröffentlicht 2019, und The Doctrine of Thinness, erschienen 2007. In ihrem Werk setzt sie sich mit Fragen des Exils, der Gegenwart und den Brüchen und Kontinuitäten zwischen Vergangenheit und Gegenwart auseinander. Ihre Essays und Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt, ein Prozess, der, anstatt Bedeutung zu fixieren, neue Interpretationsschichten und Distanzen hinzufügt.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet sie als literarische Übersetzerin und setzt sich mit arabischen Texten auseinander, die von Brüchen und Widerstandsfähigkeit erzählen. Sie hat 2015 einen Masterabschluss in Englischer Literatur an der Universität Stockholm erlangt. Eltom hat in verschiedenen Kontexten an Diskussionen über Literatur, Handlungsfähigkeit und Postkolonialität teilgenommen und kehrt stets zu der Frage zurück, wie Sprache das, was wir zu wissen glauben, sowohl bewahren als auch in Frage stellen kann.

Ibrahim Izzeldeen

Ibrahim Izzeldeen (aka Ibrahim Algrefawi) ist sudanesischer Filmemacher, Blogger, Digitaljournalist und Sozialarbeiter. Er hat einen Bachelorabschluss in Umweltwissenschaften und viel Erfahrung in den Bereichen Medien und Journalismus mit Schwerpunkt Kultur. Seine Beiträge sind in lokalen und internationalen, gedruckten und digitalen Medien wie The Guardian, Brown Book und in afrikanischen Argumentationsnetzwerken erschienen. Er hat im Sudan für drei erfolgreiche Dokumentarfilme Drehbücher geschrieben und Regie geführt: Josephina (2011), produziert vom Goethe-Institut Sudan, Alternative Spaces (2016), produziert von der Strategic Initiative for Women in the Horn of Africa (SIHA), und Mirrors of Fear, produziert vom Doha Film Institute. Die drei Filme befassen sich mit verschiedenen kulturellen, sozialen und politischen Themen. In den letzten beiden Jahren beschäftigte er sich mit Migration, Asylgeschichten aus individueller und künstlerischer Perspektive und drehte einige experimentelle Videos zu diesen Themen.

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