Wir sprechen aus intersektioneller Perspektive über Gender, Queerness, Identität und Gleichberechtigung. Diese Rubrik erzählt Geschichten vom Patriarchat bis zu Reproduktionsrechten.
Sie war frech, queer und politisch engagiert: die Kabarettistin Claire Waldoff. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme prägte die Künstlerin die Berliner Kabarett-Szene der 1920er Jahre – bis die Nationalsozialisten ihre Auftritte verunmöglichten. Ein Vorbild für Bühnendarsteller*innen bleibt sie dennoch bis heute.
Rechtspopulismus fokussiert sich heutzutage oft auf Ablehnung und Widerstand gegen Feminismus, Gleichberechtigung und Genderpolitik. Unsere fünf Autor*innen aus Mexiko, Brasilien, Indien, Deutschland und Südkorea fassen ihre Beobachtungen in einem Resümee zusammen und machen deutlich, dass Rechtspopulismus geschlechtsspezifische Minderheitenpolitik beeinflusst und eine ernste Bedrohung für die Demokratie bedeutet.
Was ist ein feministischer Comic? Die Verlegerin Urvashi Butalia, Autorin Faye Cura und Illustratorin Nina Martinez erzählen im Interview über die Comicanthologie „Movements and Moments“
Westliche Medien reproduzieren oft das Bild der unterdrückten iranischen Frau. Dies schadet all jenen Frauen im Iran, die sich seit Jahrzehnten trotz Verfolgung und großer Risiken für ihre Freiheit und Rechte einsetzen.
Die Frauenbewegung in der jüngeren Geschichte des Jemen war nie durchgängig und einheitlich, sondern eher zeitlich beschränkt und zersplittert mit unterschiedlichen Prioritäten. Diese sind beispielsweise der Kampf der Frauen gegen Menschenrechtsverletzungen, oder der feministische Fokus auf die Bekämpfung patriarchaler, Frauen benachteiligender Stammesstrukturen. Sie alle hatten ihren Ursprung im aufrichtigen Interesse an Menschenrechten und Demokratie.
Das erzwungene Leben in einem fremden Land kann mit Risiken und zahllosen Herausforderungen verbunden sein. Einsamkeit, mangelndes Selbstwertgefühl und sogar Depressionen können die Folge sein. Doch vielleicht hält das Leben im Exil auch neue Chancen bereit. Die Feministin Omwa Ombara lebt im politischen Exil und berichtet in diesem Interview von ihren Erfahrungen.
Die afghanische Fotografin Fatimah Hossaini lebt seit einem Jahr im Exil und setzt sich weiter für die Rechte afghanischer Frauen ein – auch in ihren Bildern möchte sie an sie erinnern.
Unmittelbar nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat ein Teil der russischen Gesellschaft die Kriegshandlungen scharf kritisiert. Eine organisierte und konsequente Antikriegsbewegung mit klar definierten Zielen und Prinzipien wurde innerhalb des Landes jedoch von Frauen aufgebaut – genauer gesagt: von Feministinnen.
Prof. Austin Bukenya erzählt, wie er dazu kam, sich als Feminist zu beschreiben und welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind, wenn man als Mann Feminist ist. Er erklärt, warum es für Männer wichtig ist, ein Geschlechterbewusstsein zu verinnerlichen und dass sie es konsequent in ihr Leben integrieren sollten.
Seit 2016 gehen Frauen in Polen für ihre Rechte auf die Straßen. Sie demonstrieren und kämpfen bis heute gegen eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze in Europa. Die Illustratorin Magdalena Kaszuba erzählt ihre Geschichte in einem Comic.
Mit dem „Allpolnischen Frauenstreik“ ist in Polen eine Bewegung entstanden, die Menschen sowohl in großen als auch in kleinen Städten mobilisierte. Welche gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der Streik vorangetrieben hat und warum er sich zu einem Protest gegen die Regierung gewandelt hat, erzählt die Mitinitiatorin Marta Lempart.
Kaum etwas unterscheidet tschechische und deutsche Gesellschaft so sehr wie die Auffassung vom Feminismus. Bestrebungen zur Gleichberechtigung gingen in beiden Ländern von Anfang an verschiedene Wege.
Gewalt im Kreißsaal, Sexualkunde in Schulen, die Verteidigung reproduktiver Selbstbestimmung, Gendergleichberechtigung und Schwangerschaftsabbruch sind in Brasilien brisante Themen. Trotz Widerstand aus dem reaktionären Lager werden sie in der Gesellschaft zunehmend als Angelegenheit der Gesundheitsversorgung und weniger durch moralisierende Haltungen betrachtet.
Westliche Literatur ist seit Urzeiten von stereotypen Geschlechtervorstellungen geprägt. Mythen und Märchen, klassische und moderne Literatur sind voll von mutigen männlichen Helden und geduldig leidenden Frauenfiguren. Worum geht es da und was wird eigentlich verhandelt?
Der Bolsonarismus lässt sich nicht begraben, ohne Diskussion über die tiefen Verbindungen zur Frauenfeindlichkeit, auf die sich sein Diskurs und Praxis stützen. Im Kern ist dieser Populismus der extremen Rechten ein Geschenk an den gewöhnlichen Mann, der sich über die Errungenschaften der Frau in der heutigen Gesellschaft ärgert.
Antifeministische Narrative sind für die radikale Rechte von zentraler Bedeutung. Tobias Ginsburg teilt in seinem Brief Beobachtungen aus seinen verdeckten Recherchen in rechtsextremen Gruppen und Organisationen und zeigt auf, welche Bedeutung Frauenhass und Hypermaskulinität als politisches Instrument haben.
Die Gender-Politik hat sich zum Zentrum des politischen Mainstreams in Südkorea entwickelt. Medien sowie Politik benutzen Schlagworte wie „Geschlechterkonflikt“, spielen Frauen und Männer in ihren Zwanzigern gegeneinander aus und sprechen von einem Reboot des Feminismus und dessen Backlash.
Gewalt gegen Frauen in Mexiko hat nicht nur ein Gesicht, sondern mehrere. Die schlimmste Erscheinungsform sind Frauenmord. Doch es gibt auch den leisen und verschleierten Antifeminismus, und zwar auf allen Ebenen der Gesellschaft.
Indien ist die größte Demokratie der Welt und sieht sich als Vorreiter in Sachen Inklusion, Selbstbestimmung, Pluralismus und Geschlechtergerechtigkeit. Doch während die Nation mit großem Pomp den 75. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit begeht, ringen die fast 50 Prozent ihrer Bevölkerung an Frauen und Mädchen weiter um Gleichberechtigung und politische Teilhabe.
Rechtspopulismus fokussiert sich heutzutage oft auf Ablehnung und Widerstand gegen Feminismus, Gleichberechtigung und Genderpolitik. Unsere fünf Autor*innen aus Mexiko, Brasilien, Indien, Deutschland und Südkorea fassen ihre Beobachtungen in einem Resümee zusammen und machen deutlich, dass Rechtspopulismus geschlechtsspezifische Minderheitenpolitik beeinflusst und eine ernste Bedrohung für die Demokratie bedeutet.
Ruanda wird in den Medien oft gepriesen, wenn es um Gleichberechtigung von Mann und Frau geht. Aber inwieweit deckt sich das Außenbild der ruandischen Frau mit der Frau im Privaten? Ein Gespräch über Erfolge, Ambivalenzen und Hürden auf dem Weg zur Gleichheit der Geschlechter.
Die argentinische Schriftstellerin Camila Sosa Villada verteidigt den Begriff „travesti“ gegen die Kategorie „trans Frau“. Sie bezeichnet Identität als Gefängnis und sagt kategorisch: „Die Leute lieben unser Leid“.
Imbisse gibt es in Mumbai viele – doch nur wenige werden von Frauen betrieben. Eine Ausnahme ist die Frauenkooperative Kutumb Sakhi, die nicht nur leckere Hausfrauenkost serviert, sondern Frauen die Möglichkeiten bietet, ihre Familie zu unterstützen.
Vom Diakon zur Drag Queen? Drag auf dem Land? Japanische Lipsyncs? Nuttig, aber edel? Wir haben uns mit Liberty Lestrange, Miss Galaxia und Fräulein V vom House of Blaenk getroffen und sie zu ihrer Show bis nach Tecklenburg begleitet.
Das Problem der unbezahlten Sorgearbeit gelangt immer mehr in den Fokus. Doch wie sehen sogenannte queere Sorgegemeinschaften aus? Alek B. Gerber beschreibt, wie Menschen dazu gezwungen werden, die Versorgungslücken des Staats selbst zu schließen.
Safe(r) Spaces: Sichere Orte, Plätze und Räume sind für viele marginalisierte Gruppen wichtig, um sich vor Diskriminierung zu schützen und sich auszutauschen. Immer mehr gerät der Begriff in den Diskurs – denn Räume sind nie zu 100 Prozent sicher, wir können sie nur sicherer machen.
Welchen Erzähler*innen glauben wir? Und warum müssen sie uns manchmal belügen? Ein Gespräch mit der Schriftstellerin Shida Bazyar über postmigrantisches, weibliches Schreiben, den Nationalsozialistischen Untergrund NSU und ungleiche Literaturkritik.
Ehe für alle und drittes Geschlecht sind in Deutschland gesetzlich anerkannt. Doch was bedeutet das für betroffene Familien? Ein Interview mit Nina Dethloff, Professorin für Familienrecht.
Judith Butler und Beyoncé kennen wir alle. Aber von vielen Frauen, die sich im Laufe der Geschichte für Gleichberechtigung eingesetzt haben, haben die meisten von uns nie gehört. Sieben Frauen, die Sie kennen sollten.
Das übergreifende Ziel aller feministischen Strömungen ist es, sexistische Unterdrückung zu beenden. Verschiedene Feminist*innen haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie wir dieses Ziel erreichen können. Ein Überblick.
Diversity ist nicht einfach, sondern mehrfach schön. Der Pfad in Richtung Gleichberechtigung muss zudem kein Irrgarten, sondern ein Wir-Garten sein. Michaela Dudley zeigt in ihrem Essay, dass die Frauenbewegung nur dann auf nachhaltige Fortschritte hoffen, kann wenn wir sie intersektional begreifen.