PermaXchange - Für mehr Biodiversität in Europa

Schrift PermaXchange, Spitzwegerich Hintergrund erinnert an Maserung des Baumes © Goethe-Institut Nancy / GemüseheldInnen e.V. Wie können wir nachhaltig, kreativ und effizient eine grünere Zukunft schaffen und was haben Käfer, ein Haufen Steine und totes Holz damit zu tun? Um die Antworten zu finden, werdet ihr Permakulturgärtner*innen und holt Biodiversität an eure Schule oder in eure Umgebung!

Im Austausch mit anderen teilnehmenden Schulklassen setzt ihr euch für spürbare Veränderungen in Europa ein. Dabei verbindet euch die Sprache von Goethe – er war übrigens selbst ein leidenschaftlicher Gärtner! Werdet Teil von #permaXchange

Ihr dokumentiert die Entstehung eures neuen Permakultur-Gartens zum Beispiel mit Social Media, Padlets, Miro oder Ähnlichem. Online-Treffen und asynchrone Plattformen ermöglichen den Austausch mit anderen teilnehmenden Schulklassen in den Partnerländern Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Belgien. 

Veränderung in Europa schaffen, die Natur nutzen und schützen! Für mehr Biodiversität in Europa! 

Was ist die Challenge?

Ihr baut mit eurer Klasse eine oder mehrere Permakultur-Station/en nach den 12 Prinzipen der Permakultur (Holmgren, 2016) an eurer Schule oder ihrer Umgebung!  Ihr seid bei der Gestaltung offen, aber ihr könnt euch an dem von den GemüseheldInnen e.V.  entworfenen Lehrpfad im Goethe-Institut Nancy orientieren. Dazu laden wir euch zu einem virtuellen Besuch ein. Gemeinsam überlegt ihr, was in eurem Rahmen realisierbar ist: 
  
  • Wie viele Stationen wollt ihr umsetzen? 
  • Welche Stationen wollt / könnt ihr bei euch umsetzen? 
  • Wo genau ist der perfekte Ort für diese Station/en? 
  • … 

Anmeldung bis Ende November 2023 möglich!
Das Webinar wird im Dezember stattfinden und aufgezeichnet.

Permakultur im Goethe-Garten in Nancy, Frankreich

Arbeitet auch gerne fächerübergreifend! Die verbindende Sprache zwischen den verschiedenen teilnehmenden Klassen der Länder Südwesteuropas ist Deutsch, aber neben den Deutschlehrenden können eure Mathe- oder Biolehrende sicher auch viel zu eurem Projekt beitragen!  
Buntes Gemüse in Nahaufnahme © GemüseheldInnen Zu eurer Permakultur-Station gehört ein Erklärschild, wie im Lehrpfad in Nancy. Den Text dazu bekommt ihr von uns auf Deutsch und ihr übersetzt ihn in eure Landessprache! Ihr habt dann die Wahl:  

Entweder ihr werdet selbst kreativ und gestaltet ein ganz eigenes zweisprachiges Erklärschild, vielleicht könnt ihr hier eure Kunstlehrenden für das Projekt ins Boot holen! Oder ihr schickt uns euren Text und unsere Grafikerin integriert ihn in das Layout der zweisprachigen bunten Blumenschilder aus Nancy.  

Ihr dokumentiert eure Planungs- und Umsetzungsphase. Die anderen Schulklassen wollen sehen, wie ihr an das Projekt ran geht! Werdet dabei gerne kreativ! Soziale Medien, Fotos, Blog, Vlog, Plakate, Portfolio, Artikel auf der Website der Schule... alles ist möglich! Natürlich auf Deutsch, der Sprache von Goethe.  

So könnt ihr euch untereinander Tipps geben, über die europäischen Grenzen hinweg! Es gilt: GEMEINSAM für eine grüne Zukunft! Es ist kein Wettstreit zwischen den Schulklassen, sondern ein Projekt, bei dem auch der europäische Austausch zentral ist. Ihr könnt euch zum Beispiel über die unterschiedlichen lokalen Gemüsesorten oder Kräuter austauschen... 

Für die drei Schulen mit den besten Projektergebnissen lassen wir die zweisprachigen Erklärschilder anfertigen und schicken sie euch! So wird euer Permakultur-Garten zum Lernort für alle, die ihn besuchen!

Die zentralen Kriterien eines gelungenen Projektes

Dokumentation des gesamten Prozesses auf Deutsch: Planung, Durchführung, Ergebnis, Reflexion


Ihr recherchiert zum Thema Permakultur: Was ist das überhaupt?  

Ein kurzer Einblick: „Gärtnern im Einklang mit der Natur: Der Begriff leitet sich aus dem Englischen her und setzt sich zusammen aus den Wörtern permanent und agriculture bzw. culture. Er beinhaltet ein umfassendes Konzept für die Gestaltung menschlicher Systeme nach dem Vorbild der Natur. Indem wir natürliche Ökosysteme genau beobachten und zu verstehen versuchen, können wir auch unsere menschlichen Systeme dauerhaft, nachhaltig und produktiv organisieren.  

Im Gartenbau bzw. der Landwirtschaft bedeutet Permakultur, dass auf Agrarchemikalien und schwere Maschinen verzichtet und stattdessen auf sorgfältige menschliche Handarbeit und ein fundiertes Wissen über die Vorgänge in der Natur und im Garten gesetzt wird. Wissenschaftliche Forschungen in Frankreich haben ergeben, dass auf 1000 m² Permakultur-Fläche der gleiche Ertrag erwirtschaftet werden kann wie auf einem Hektar, der mit biologischer Landwirtschaft bearbeitet wird.“ (GemüseheldInnen e.V. URL: PermaKulturInseln – GemüseheldInnen Frankfurt (gemueseheldinnen.de) 29.06.2023).  

Einführende Werke zum Thema und Links auf nützliche Seiten findet ihr in unserer Bibliografie. Studiert auch den Lehrpfad in Nancy genau! Dort findet ihr schon viele Informationen! Vor allem sind aber die 12 Prinzipien nach Holmgren richtungsweisend.
 


Überlegt und dokumentiert in jedem Arbeitsschritt eures Projektes, welches der Prinzipien nach Holmgren hier Anwendung findet! Ihr werdet sehen, dass wir viele von ihnen schon automatisch umsetzen, für andere brauchen wir mehr Aufmerksamkeit.  
 

Beachtung der 12 Prinzipien nach Holmgren (Holmgren, 2016)


Hier sind ein paar Beispiele, wie das aussehen kann: 

1. Beobachtet und interagiert 

Ihr könnt Orte, die ihr für eure Permakultur nutzen wollt, genau betrachten und auch Naturabläufe (zum Beispiel: Wo steht wann die Sonne?) beobachten. Notiert, was ihr seht und spürt. Erkennt ihr Muster? Gibt es Überraschendes? Gibt es einen Ort, der besonders spannend ist und warum? 
 
Mit der Natur interagieren kann auch bedeuten, Erde anzufassen und sich mit Natur verbunden zu fühlen. 

4. Nutzt Selbstregulation und lernt aus den Ergebnissen 

Eure Permakultur sollte so angelegt sein, dass ihr sie möglichst wenig pflegen müsst, sondern sie sich selbst reguliert. So könnt ihr zum Beispiel Pflanzen nebeneinander setzen, die sich gegenseitig schützen (zum Beispiel: Tomate und Basilikum). 

7. Gestaltet erst Muster, dann Details 

Lernt von der Natur! Um eine erfolgreiche Permakultur zu realisieren, müsst ihr das übergeordnete Muster verstehen. So könnt ihr zum Beispiel den Wasserkreislauf analysieren, bevor ihr das Gießen plant.  

11. Nutzt Randzonen und schätzt das Marginale 

Euer Permakultur-Projekt soll auch ein soziales Projekt sein: Kooperation mit Arbeitssuchenden, Migrant*innen, Senior*innen, ortsansässigen Vereinen... Diversität in alle Richtungen multipliziert die Kompetenzen! Nehmen wir hier wieder das Beispiel aus der Natur: In Randzonen treffen verschiedenste Flora und Fauna aufeinander. Diese Orte sind besonders fruchtbar – das gilt auch bei den menschlichen Beziehungen, nutzt das! 
 
Hier könnt ihr testen, ob ihr die Prinzipien schon verinnerlicht habt: Die zwölf Prinzipien der Permakultur (nach Holmgren) - lernen mit Serlo! 
 

Austausch mit anderen Schulklassen auf Deutsch


Im Zentrum soll auch der Austausch mit anderen Klassen stehen. Wir vernetzen euch zu Beginn des Projektes über die Lehrenden, dann könnt ihr selbst überlegen, wie ihr mit den anderen Klassen in Kontakt kommt.  

Ihr könnt euch gegenseitig unterstützen, bewundern, Feedback geben, Samen schicken... Eben gemeinsam für mehr Biodiversität sorgen und euch über die Grenzen hinweg austauschen. 

Übersetzung der Schilder vom Deutschen in eure Landessprache

Totholzhaufen mit Erklärtafel im Garten des Goethe-Instituts in Nancy © Goethe-Institut Nancy Die Übersetzung der Schilder ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Ihr sollt euch ja neben der grüneren Zukunft auch mit der Sprache von Goethe beschäftigen!

Noch ein paar Ideen


Falls ihr ein Beet anlegt, pflanzt gerne auch regionale Kräuter und Gemüse und berichtet darüber! So können die Schüler*innen aus anderen Ländern von den Besonderheiten eurer Region erfahren. Das gleiche gilt für einen Käferkeller: Findet ihr beim Vergleich der dokumentierten Käfer große Unterschiede zum Beispiel zwischen Spanien und Belgien?  

Eine weitere Möglichkeit für euer Projekte wäre, andere Personen aus eurer Stadt oder Gemeinde mit in das Projekt einzubinden und/oder ihnen von dem Projekt zu berichten, vielleicht auch einen Begegnungsraum zu schaffen. Das können zum Beispiel jüngere Kinder, Senior*innen, Umweltschutzvereine, Gärtnereien und andere Akteure sein. Dadurch bekommt euer Projekt eine weitere soziale Komponente und erfüllt automatisch auch das Prinzip 8 Integriert eher als zu trennen.  

Wir unterstützen euch!

Um euch unter die Arme zu greifen, organisieren wir Mitte Oktober ein großes Webinar zum Thema Permakultur mit den GemüseheldInnen! Nach einer Einführung in die Permakultur im Allgemeinen werden sie erklären, wie der Verein gegründet wurde, was ihre Vision ist und wie sie die letzten Jahre zu einer so großen und erfolgreichen Organisation geworden sind. 

Ihr habt im Webinar auch die Möglichkeit, ganz konkrete Fragen zu stellen! Ihr solltet euch also vorher schon mit dem Projekt auseinandergesetzt haben und am besten schon wissen, welche Stationen ihr anlegen wollt. So könnt ihr mit euren Deutschlehrenden Fragen zu Permakultur, Biodiversität und dem Anlegen der einzelnen Stationen formulieren, die GemüseheldInnen sprechen nämlich nur Deutsch! 

Für die Lehrenden

Vielen Dank, dass Sie die Schüler*innen bei diesem Projekt begleiten! Es wird Anfang Oktober eine Videokonferenz geben, bei der Sie alle offenen Fragen stellen können.

  1. Fragerunde Lehrkräfte: Freitag, 29. September 2023, 17 – 18 Uhr MEZ / Berlin via ZOOM
  2. Fragerunde Lehrkräfte: Montag, 2. Oktober 2023, 18 – 19 Uhr MEZ / Berlin via ZOOM
Um das Thema Permakultur und Biodiversität in Ihren Deutschunterricht zu integrieren, können Sie natürlich sehr gerne die virtuelle Begehung des von den GemüseheldInnen e.V. entworfenen Lehrpfades am Goethe-Institut Nancy nutzen. Dazu haben wir pädagogische Materialien entwickelt, die Sie direkt in den Unterricht einbauen oder Sie zu eigenen Ideen inspirieren können.  

Wir freuen uns auf zahlreiche tolle Permakultur-Stationen an den Schulen der Region Südwesteuropa! 

Links


Ein großer Dank geht an David Holmgren und den GemüseheldInnen e.V. für ihre tolle Arbeit!