Yi-Wei Keng

Taiwan

Yi-Wei Keng © Maik Schuck

Biografie

Yi-Wei Keng, geboren 1969 in Taiwan, ging nach einem Studium der Philosophie von 1997 bis 1999 nach Prag, um nonverbales Theater zu studieren. 1999 kehrte er nach Taiwan zurück und begann neben seiner Tätigkeit als Autor mit der Theaterarbeit. 2012 wurde er künstlerischer Leiter des Taipei Arts Festivals. Sein Konzept „Axis Taipei & International Collaboration" trug dazu bei, Taipei als kreatives Zentrum zu verankern, die neuesten Trends im internationalen Theater vorzustellen und dem Festivalpublikum kreative Werke aus aller Welt zu präsentieren. Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit lag und liegt dabei insbesondere auf der Förderung von deutsch-taiwanischen Kulturprojekten. Seit 2018 ist Yi-Wei Keng außerdem Dramaturg am National Kaohsiung Center for the Arts im Süden Taiwans, einem der drei wichtigsten Theaterhäuser im Land. Für 2023 hat er die Berliner Schaubühne mit ihrer Inszenierung „Im Herzen der Gewalt“ eingeladen. Zugleich wirkt er als Co-Kurator am Tanzfestival „Want to Dance“ in Taipei mit. Ab 2023 ist er für das Tainan Arts Festival im Süden von Taiwan zuständig und ermöglicht dadurch auch jenseits der Hauptstadt einen Zugang zu deutschen und internationalen Kulturinhalten. Für seine bisherige Tätigkeit bekam Yi-Wei Keng unter anderem 2017 die Freundschaftsmedaille des Deutschen Instituts Taipei und im Jahr 2019 den Ordre des Arts et des Lettres von Frankreich.

Begründung der Preisvergabe

Yi-Wei Keng trägt als Kurator, Dramaturg und Übersetzer primär im Bereich der Darstellenden Künste zu einem lebhaften Kulturaustausch in Taiwan bei. In die taiwanische Theaterszene hat er wichtige Impulse eingebracht, unter anderem in den Bereichen experimentelles Theater, Kindertheater und Theater für Menschen mit Behinderung. Unter seiner Leitung wurde das Taipei Arts Festival zum wichtigsten Festival für performative Künste in Taiwan mit Gastspielen und Koproduktionen unter anderem aus Europa, den USA und Japan. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Förderung deutscher Theaterproduktionen. So hat Yi-Wei Keng bereits Inszenierungen des Deutschen Theaters Berlin, der Gruppe Rimini Protokoll oder von Raumlabor Berlin nach Taiwan geholt. Auch setzt er sich kontinuierlich dafür ein, Theaterschaffenden und Studierenden der Theaterwissenschaften in Taiwan durch Übersetzungen ausländischer Grundlagentexte in chinesische Langzeichen Zugang zu neuen Perspektiven zu eröffnen. Auf seine Anregung hin und mit seiner Unterstützung wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl zeitgenössischer Theaterstücke und Publikationen aus Deutschland, wie „Postdramatisches Theater“ von Hans-Thies Lehmann, übersetzt.

 

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