Brasilien
Eine Stadt als Comic... Die Sichtbarmachung der Geschichte und Architektur von Porto Alegre

Comic-Ausstellung Porto Alegre | Foto: © Antonio Mainieri
Comiczeichnerin und Forscherin Ana Luiza Koehler vor ihren Zeichnungen. | Foto: © Antonio Mainieri

Noch bis zum 31. Mai ist die Ausstellung „Die Modernisierung von Porto Alegre als Comic” im Goethe-Institut der brasilianischen Stadt zu sehen. Gezeigt werden Originale der Zeichnerin Ana Luiza Koehler, die zwei preisgekrönte Comics über die Geschichte der Stadt veröffentlicht hat: „Beco do Rosário” (Rosários Gasse) und „Viaduto” (Viadukt). Die Ausstellung wird durch historische Fotos und Texte ergänzt, die die Recherchen der Autorin illustrieren, sowie durch Arbeitsmaterialien und Videos zur Entstehung ihrer Comics. Sogenannte zeichnerische Stadtführungen in unterschiedlichen Vierteln der Stadt machen Architektur und Geschichte sichtbar.

Porto Alegre
Bis zum 31. Mai 2025

Anfang März wurde in der Galerie des Goethe-Instituts in Porto Alegre die Ausstellung „Die Modernisierung von Porto Alegre als Comic” der Comiczeichnerin und Forscherin Ana Luiza Koehler eröffnet. Im Mittelpunkt stehen die wichtigsten technischen und städtebaulichen Arbeiten des letzten Jahrhunderts, die die Stadt zu dem gemacht haben, was sie heute mit ihren 1,3 Millionen Einwohner*innen ist. Auch die Bräuche und Landschaften Porto Alegres in den 1920er und 1930er Jahren werden thematisiert.

Historische Stadtspaziergänge

Die Ausstellung wurde mit einem zeichnerisch begleiteten und historisch moderierten Spaziergang eröffnet, der im Garten des Hospital Moinhos de Vento - ehemals Deutsches Krankenhaus - begann. Der Spaziergang endete mit einer Vernissage in der Galerie des Goethe-Instituts in Porto Alegre, bei der die Zeichnungen, die während des Spaziergangs entstanden waren, an einer Wand aufgehängt und so Teil der Ausstellung wurden. Für den 3. Mai ist ein weiterer Spaziergang geplant. Die Ausstellung endet am 31. Mai mit einem Kolloquium über Zeichnung, Architektur und Stadtgeschichte.

Über die Künstlerin

Wie hat Porto Alegre vor hundert Jahren ausgesehen? Das ist die zentrale Frage, die sich die Künstlerin Ana Luiza Koehler gestellt hat und die sie zu ihrem Comic inspirierte. Die Neugier und Faszination für die 1920er Jahre – eine „verrückte“ Zeit, wie sie sie in amerikanischen und europäischen Filmen wahrnahm – begleitete sie seit ihrer Kindheit und führte sie als Erwachsene zu Überlegungen, wie der Beginn des 20. Jahrhunderts in ihrer Stadt Porto Alegre ausgesehen haben könnte. „Auf dieser Reise in die Vergangenheit", schreibt sie im Ausstellungstext, „entdeckte ich eine Stadt mit ähnlichen Widersprüchen wie heute.“

Ana Luiza Koehler thematisiert in ihren Comics die Besonderheiten der portugiesischen Kolonialisierung Brasiliens. Sie beleuchtet zunächst die Wechselwirkungen mit indigenen Bevölkerungsgruppen und versklavten Menschen aus Afrika und bezieht auch Migrant*innen aus Europa ein, die vor den Weltkriegen geflüchtet sind. Ebenso widmet sie sich der Architektur und Stadtplanung. Damit bringt sie nicht nur Licht in die Vergangenheit, sondern trägt auch zu einem besseren Verständnis der heutigen Haltung der Stadt bei.

Kontakt

Yasmina Suleiman
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +49 160 69 39 628
YasminaIsabelle.Suleiman@goethe.de

Top