17. Juni 2025
Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreis 2025 für Neuübersetzung von Karl Marx' Kapital

Für die Übersetzung Capital: Critique of Political Economy, Volume 1, erschienen bei Princeton University Press, wird Paul Reitter in New York mit dem diesjährigen Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Der Gewinner des diesjährigen Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreises wurde von einer Jury mit Expertise in deutscher Literatur und Übersetzung ausgewählt, bestehend aus Shelley Frisch (Vorsitz), Philip Boehm und Elisabeth Lauffer. In diesem Jahr wurde der Preisträger aus achtzehn deutsch-englischen Übersetzungen ausgewählt, die 2024 in den USA oder Kanada veröffentlicht wurden. Ihre Entscheidung begründete die Jury wie folgt:

„Friedrich Engels, der 1885 einen händeringenden Aufsatz mit dem Titel „How Not to Translate Marx“ (Wie man Marx nicht übersetzt) veröffentlichte, erklärte Karl Marx' Prosa für „fast unübersetzbar“. Kein Wunder also, dass es so wenige Übersetzungen des „Kapital“ ins Englische gegeben hat, obwohl es eines der bedeutendsten Bücher der Geschichte ist. Wir können uns glücklich schätzen, dass Paul Reitter nun die fast unmögliche Aufgabe bewältigt hat, den ersten Band von Marx‘ Kritik der politischen Ökonomie in ein Englisch zu übersetzen, das The Nation als „klar und zeitgemäß“ gelobt hat. Unsere Jury war beeindruckt von Reitters Fähigkeit, die Genauigkeit des langen, scheinbar abschreckenden Originaltextes zu bewahren, während er ihn zugleich zu einer einladenden und sogar humorvollen Lektüre machte. Gemeinsam mit dem Herausgeber Paul North hat Reitter eine außergewöhnliche Ausgabe vorgelegt, die auch einen umfassenden wissenschaftlichen Apparat enthält, der sich auf Generationen von Gelehrten stützt und dazu beiträgt, dass diese neue Übersetzung die endgültige für unsere Zeit ist. Wir gratulieren Paul Reitter zu seiner herausragenden Leistung und freuen uns, ihm den diesjährigen Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreis zu verleihen, um diese beeindruckende Arbeit zu würdigen.”

Seit 1996 wird der Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreis jährlich vergeben, um eine herausragende literarische Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische auszuzeichnen, die im Vorjahr in den USA oder Kanada veröffentlicht wurde. Der Übersetzer erhält ein Preisgeld von 5.000 US-Dollar sowie eine Reise zur Frankfurter Buchmesse. Paul Reitter promovierte in Germanistik an der University of California, Berkeley. Seit über zwanzig Jahren lehrt er an der Germanistik-Fakultät der Ohio State University, wo er von 2012 bis 2018 Direktor des Instituts für Geisteswissenschaften war. Er schreibt hauptsächlich über deutsch-jüdische Kultur, Geisteswissenschaftsgeschichte und Übersetzung. In seinen eigenen Übersetzungsprojekten konzentriert er sich auf die Neuübersetzung und Neuinterpretation von Texten, die philosophische und gesellschaftskritische Inhalte auf nachhaltig spannende Weise vermitteln. Seine Arbeit wurde durch Stipendien der American Academy in Berlin und der Guggenheim Foundation gefördert.

Die Preisverleihung findet heute, am 17. Juni, im Goethe-Institut in New York statt. Weitere Informationen sind unter www.goethe.de/us/helenandkurtwolffprize abrufbar.

Der Helen & Kurt Wolff Übersetzerpreis wird von den „Friends of Goethe New York“, der Frankfurter Buchmesse und dem Deutschen Generalkonsulat New York unterstützt.

Weitere Informationen zur Übersetzungsförderung des Goethe-Instituts finden Sie unter: Übersetzungsförderungsprogramm - Goethe-Institut

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Kontakt:
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