Ebal Bolacio: Literatura contra preconceitos

Ebal Bolacio, professor de alemão da UERJ
Ana Branco © Goethe-Institut

Was hat Sie zum Goethe-Institut Rio de Janeiro gebracht und wie war der erste Kontakt, erinnern Sie sich?

Ich habe Deutsch in den freien Kursen der Uerj gelernt und bin zum Goethe-Institut, um die Prüfung des alten "Zertifikats" abzulegen. Das war 1986. Nachdem ich den CLC-Kurs der Uerj abgeschlossen hatte, bin ich ans Goethe-Institut in die alte “Mittelstufe" gewechselt.

Woher kommt Ihre Verbindung zur germanischen Welt?

Das ursprüngliche Interesse war rein linguistisch und an der Geschichte Deutschlands.

Wie ist Ihr Interesse an der deutschen Literatur entstanden?

Ich habe immer viel gelesen, seit ich klein war, angeregt und inspiriert von meinen Eltern. Ich habe mein Literaturstudium mit 16 angefangen.

Denken Sie, dass die Literatur eine Brücke zwischen Brasilien und Deutschland sein kann und worin besteht diese Brücke in Ihrem Leben?

Ich arbeite seit einigen Jahren in einem literarischen Projekt mit dem Thema der Sagen, die die Gebrüder Grimm gesammelt haben. Und ja, ich glaube, dass die Literatur als entmystifizierendes Element von vorgefertigten Ideen über die Kulturen dienen kann. Ich sehe in der literarischen Übersetzung ein großes Potenzial als Ort, an dem Brücken zwischen den Kulturen entstehen. Nicht nur für das lesende Publikum, sondern – wie in dem Projekt der Uerj – auch für die Übersetzerinnen und Übersetzer als interkulturelle Vermittler.
 
Wie sehen Sie die Situation der Kultur in Rio de Janeiro und die Zukunft des deutsch-brasilianischen Austausches, für den Sie wie das Goethe-Institut stehen?

Die Kultur in Rio lebt und überlebt trotz der Gleichgültigkeit der Behörden. Ich sehe den Austausch mit Deutschland immer als sehr prouktiv und nützlich für beide Seiten. Und immer mit der Perspektive, dass wir Brasilianer nicht hier sind, um nur Hilfe oder Unterstützung zu bekommen. Sondern um etwa gemeinsam aufzubauen – echte Partnerschaften wie wir sie mit dem Goethe-Institut und mit den deutschen Universitäten  über den DAAD haben. Als “Kind” des Goethe-Instituts, wo ich viele Jahre studiert und zwölf Jahre gearbeitet habe, weiß ich um die Bedeutung und das echte Interesse dieser deutschen Organisation, verschiedene Projekte in verschiedenen Gegenden und Bereichen Brasiliens zu unterstützen. 

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