Goethe MobiArts 2025
Unter der Koordination des Goethe-Instituts in Abidjan und des Goethe-Instituts in Jaunde wird jede/r Künstler*in zwischen Juli und November 2025 Auftritte in 11 verschiedenen Ländern haben, wo das Goethe-Institut vertreten ist (Kenya, Tansania, Angola, Kongo, Côte d’Ivoire, Ruanda, Ghana, Togo, Kamerun, Burkina Faso, Ethiopien)
In diesem Jahr wurden vier Künstler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen und Regionen ausgewählt, um an diesem einzigartigen Abenteuer teilzunehmen:
Mubba (Tansania) – Jazz
Estelle Folli (Togo) – Zeitgenössischer Tanz
Penboy (Kamerun) – Slam
Angelina Akawa (Namibia) – Performance
DIE KÜNSTLER
Mubba
Jazz, Tansania
Mubba ist ein tansanischer Jazzbassist, Singer-Songwriter und Komponist, dessen Musik von Legenden wie Richard Bona, Etienne Mbappé, Marcus Miller, Tatu Nane, Jimmy Dludlu, Jonathan Butler und Hugh Masekela inspiriert ist.
Seine Klangwelt vereint auf harmonische Weise traditionelle afrikanische Rhythmen mit sanftem, coolem Jazz – wobei der E-Bass oft die Hauptrolle spielt, natürlich!
Diese einzigartige Fusion ermöglicht es seiner Musik, bei vielfältigen Kulturen in ganz Afrika und darüber hinaus Anklang zu finden.
Für MobiArts sind wir überzeugt, dass Mubbas unverwechselbarer Stil ihn ideal positioniert, um mit Musiker*innen aus verschiedenen Ländern zu kollaborieren und zu improvisieren – und dabei seine eigenen Werke zu präsentieren.
Zu seinen Auftritten zählen unter anderem das Sauti za Busara 2024 in Sansibar, das BC International Jazz Festival 2024 in Kenia, das Evergreen Jazz Festival in Tansania, sowie Konzerte an der Alliance Française in Daressalam und am Goethe-Institut Tansania.
Estelle Folli
Tanz, Togo
Geboren am 9. Mai 1988, begann ihre Karriere als Tänzerin im Jahr 2007, unmittelbar nach dem Erwerb ihres Abiturs. Sie nahm an zahlreichen Tanzworkshops in verschiedenen Stilrichtungen teil – darunter Moderner Tanz, Zeitgenössischer Tanz, Jazz, Butoh und Klassisches Ballett.
Sie war an mehreren Produktionen beteiligt, sowohl von togolesischen als auch internationalen Choreograf*innen, darunter Farida Lequoy von der Insel La Réunion, David Matamela aus Südafrika, die Deutsche Stephanie Tiersch, der Franzose Alexandre Castres, Regina Georges aus Deutschland, Patrick Gbakénou, Nathalie De Souza und Maria Del Pilar Tabernero De Souza, Raouf Tchakondo und Nadège Ametogbe aus Togo, Ervi Sirèn aus Finnland, Cecilia Eliceche aus Argentinien und Sandrina Lindgren aus Schweden.
Ein Wendepunkt in ihrer jungen Karriere war die Begegnung mit dem togolesischen Choreografen Samuel Zikponou. Mit ihm erforschte sie die Dimension der Performance und die Verschmelzung von Tanzstilen, stets auf der Suche nach einer dramaturgischen Tiefe im Tanz.
Im Jahr 2010 war sie an fast allen choreografischen Produktionen in Togo beteiligt. Im April 2011 erreichte sie einen Höhepunkt mit ihrer Teilnahme an einem internationalen Tanztreffen afrikanischer Tänzer*innen an der École des Sables in Toubab-Dialaw, Senegal – eine Initiative von Persönlichkeiten wie Souleymane Koly und Germaine Acogny, mit finanzieller Unterstützung des Goethe-Instituts.
Im Dezember 2011 wurde sie von der in Nantes ansässigen togolesischen Choreografin Flora Théfaine für deren Stück Plissée Soleil engagiert, das beim Festival Divinités Noires in Lomé uraufgeführt und anschließend dreimal in Frankreich gezeigt wurde.
In den Jahren 2012 und 2013 nahm sie an der ersten und zweiten Ausgabe des Festivals für zeitgenössischen Tanz Afrik Urbanart in Abidjan teil. Dort besuchte sie auch einen Workshop des deutschen Choreografen Felix Bürkle, organisiert von der Compagnie N'Soleh und dem Goethe-Institut Abidjan.
Der togolesische Regisseur und Schauspieler Marc Agbedjidji, der sie bereits länger auf der Bühne beobachtet hatte, engagierte sie als Tänzerin und Schauspielerin für das Theaterstück Deux tickets pour le paradis von Jean-Paul Alègre. Dieses Stück brachte ihr weitere Anerkennung in Togo, Benin, Kamerun (Festival Scène d’Ébène, Juni 2013) und 2016 in Lyon (Reuteuleu).
Sie arbeitet weiterhin mit Tänzerinnen, Choreografinnen und Regisseur*innen zusammen. Die ghanaische Kompanie Kuyum Art in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Künstlerin Kenturah Davis und der Alliance Française Accra lud sie 2015 und 2016 zu zwei Residenzen nach Accra ein.
Im Dezember 2016 bestand sie ein Vorsprechen für das Solostück SHE POEMS der spanischen Choreografin Aida Colmenero Diaz. In diesem Stück konnte sie sich ausdrücken, ihre Schmerzen, Gefühle und Erfahrungen teilen – und sich weiter einen Namen machen, sowohl lokal als auch international.
Penboy
Slam, Kamerun
Penboy ist ein talentierter Slam-Poet aus Kamerun, der seine Worte nutzt, um seine Meinung zu sozialen und politischen Themen auszudrücken – insbesondere zur anglophonen Krise in seinem Heimatland.
Mit bürgerlichem Namen Taleabong Boris Alemnge, begann Penboy 2018 während seines Jurastudiums an der Universität von Buea, seine Kunst des Spoken Word zu verfeinern.
Seine Poesie geht über bloße Unterhaltung hinaus: Er ist die Stimme seiner Generation, setzt sich für marginalisierte Gruppen ein und fördert sozialen Wandel. Er hat bei zahlreichen Veranstaltungen und für verschiedene Institutionen in ganz Kamerun geschrieben und performt. Darüber hinaus hat er mehrere Alben und Singles digitaler Poesie veröffentlicht, zahlreiche Shows moderiert und ist Koordinator der Organisation STAGE LIFE GROUP, die er mitbegründet hat. Ziel dieser Organisation ist es, die mündliche Literatur in Afrika zu fördern, zu unterstützen und aufzuwerten.
Als mehrfach ausgezeichneter Künstler hat Penboy zahlreiche Ehrungen für seine Arbeit erhalten – darunter den World Bank Youth Act on Education Spoken Word Contest, das Goethe Découverte Programm 2023, sowie den 3. Preis beim Nationalen Kunstwettbewerb des Conseil du Nouveau Sommet Afrique-France, um nur einige zu nennen.
Parallel dazu ist er auch als Kreativitätscoach tätig und begleitet Einzelpersonen und Organisationen bei der Entwicklung ihres künstlerischen Potenzials durch Schulungen, Workshops und individuelles Coaching.
Angelina Akawa
Performance, Namibia
Angelina Akawa, bekannt unter ihrem Künstlernamen Zingerwingz, ist eine vielseitige namibische Künstlerin, deren Arbeit Musik, Theater und Bildung umfasst. Sie verbindet klassische, zeitgenössische und traditionelle Einflüsse in ihrer künstlerischen Praxis.
Sie besitzt ein Level-6-Zertifikat in Gesang (Music Performance) vom Trinity College London und wird für ihre stimmliche Vielseitigkeit sowie ihre Fähigkeit geschätzt, unterschiedliche Einflüsse nahtlos in ihre künstlerischen Erzählungen zu integrieren – inspiriert von sozialen und kulturellen Geschichten, ihrem christlichen Glauben und ihren eigenen Wurzeln.
Ihr künstlerisches Schaffen erstreckt sich auch auf Theater und Theaterpädagogik. Sie studierte Darstellende Künste mit Schwerpunkt Theater am College of the Arts. Sie unterrichtete an mehreren Institutionen, darunter das College of the Arts, die Born A Star Academy und die Windhoek International School, wo sie Theater im Rahmen des Middle Years Programme (MYP) sowie Englisch als zusätzliche Sprache (EAL) lehrte.
Auf der Theaterbühne war sie an bedeutenden Projekten beteiligt, darunter die Interactive Black Box Installation 2020, koproduziert vom National Theatre of Namibia und dem Goethe-Institut, sowie Auftritte beim Otjomuise Live Arts Festival. Ihr Solo-Theaterprojekt Hekelelekwa wurde 2023 in Ludwigsburg, Deutschland, uraufgeführt und zeigt ihre Fähigkeit, Musik und Theater zu verschmelzen, um tiefgründige kulturelle und spirituelle Themen zu erforschen.
Parallel zu ihrer Theaterkarriere gab Angelina mehrere Konzerte mit eigenen Kompositionen und ihrer Band. Im Jahr 2024 trat sie beim renommierten Moers Jazz Festival in Deutschland auf – in einem Trio mit Saxophon, Kontrabass und ihr selbst am Ukulele. Im selben Jahr war sie Mitglied der Band Stolen Moments und trug zur Wiederentdeckung der wenig bekannten namibischen Musikgeschichte bei – mit Auftritten im Unabhängigkeits-Gedenkmuseum und einer Tournee durch mehrere namibische Schulen.
Sie komponierte außerdem eine chorale Hymne für die 11. Internationale Konferenz der IPBES (Weltbiodiversitätsrat), die von einem zehnköpfigen Vokalensemble aufgeführt wurde, dem sie selbst angehörte.
Angelina erweitert kontinuierlich ihr künstlerisches und intellektuelles Spektrum. Kürzlich trat sie bei Sax in the City auf – einem Fusionkonzert mit der deutschen Saxophonistin Theresia Philipp und der lokalen Band The Yesterdaye. Zudem präsentierte sie Poetry Performances beim Unabhängigkeitskonzert, was ihre Vielseitigkeit als multidisziplinäre Künstlerin erneut unter Beweis stellte.
Darüber hinaus nahm sie an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Darstellende Künste als tragfähige Karriere in Namibia“ teil und bekräftigte damit ihr Engagement für kulturelle und künstlerische Debatten.
Ihre mehrsprachigen Kompositionen in Englisch und Oshiwambo feiern die sprachliche Vielfalt Namibias, während ihr christlicher Glaube ihrer künstlerischen Ausdruckskraft Tiefe und Resonanz verleiht. Angelinas Werk ist eine fließende Fusion aus klassischer Ausbildung, kulturellem Stolz und spiritueller Hingabe – und bietet dem Publikum sowohl lokal als auch international bewegende und transformierende Kunsterlebnisse.