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Erinnerungen
Marina Christodoulidou

Marina Christodoulidou, Kuratorin
Foto (Ausschnitt): Panagiotis Mina

Vor ungefähr fünf Jahren hatte ich die Gelegenheit zu einer ersten Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut. Das Projekt bestand in der Untersuchung und Vorstellung des künstlerischen Werks von Horst Weierstall. Mit dieser Zielvorgabe begann zum einen der Prozess, Material zu sammeln, zum andern die Rekonstruktion seiner ersten in Zypern durchgeführten Aktionen im öffentlichen Raum, wie z.B. Momentum I, das an der Grünen Linie stattfand und sich mit der Eigenart des Echos befasst, das die von der Geschichte auferlegten Grenzen überwindet. Die oben erwähnte Zusammenarbeit betraf ebenfalls Ausstellungen in Nikosia und Larnaka mit Werken des Künstlers, aber es ging auch um neue künstlerische und performative Interventionen verbunden mit der Vorführung des Films Marking Time, in dem Nikolas Iordanou und Sylvia Nikolaidou Regie führten. Der Film wurde mit Unterstützung des Instituts auf einem Filmfestival und auf Ausstellungen gezeigt.

Im Jahr 2018 wurde im Rahmen der Nachforschungen zum Werk von Christoforos Savvas die entscheidende Rolle des Goethe-Instituts deutlich, was die Geschichte der Kulturveranstaltungen in Zypern betrifft. Im Jahr 1968 präsentiert Savvas dort eine Retrospektive auf sein Werk, indem er die Vielseitigkeit seiner Technik vorstellt; dies geschieht kurz vor seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig mit einer Gruppe zyprischer Künstler. Eine der wichtigen Entdeckungen, abgesehen von dem Bildmaterial der Ausstellung, das einen großen Teil seiner Werke umfasste, stellte eine Notiz der Mitarbeiter des Goethe-Instituts dar, in der man Savvas für die documenta vorschlug, an der er nach der Biennale teilnehmen sollte. Diese retrospektive Ausstellung des Goethe-Instituts sollte eine Quelle der Inspiration auch für den kuratorischen Ansatz des zyprischen Standes auf der Kunst-Biennale von 2019 in Venedig werden.

Nachdem Natascha Sadr Haghighian im Jahr 2019 Deutschland auf der Biennale in Venedig vertreten hatte, schlugen wir ihr Zusammenarbeit mit dem Künstler und Mitbegründer von Thkio Ppalies, Peter Eramian, vor und luden die Künstlerin nach Abstimmung mit dem Goethe-Institut auch zum hypersurfacing forum ein. Dieses Projekt wurde aus Anlass des 25-jährigen Bestehens von NIMAC initiiert:

Im Forum teilte Sadr Haghighian Momentaufnahmen ihres künstlerischen Schaffens mit dem Publikum und veranstaltete einen Workshop mit den zyprischen Künstlern, die an der Gruppenausstellung hypersurfacing teilnahmen. Die Künstlerin kehrte wenige Monate später zurück zu einem Gastprogramm, das in Zusammenarbeit mit Peter Eramian stattfand. Kunstobjekte dieses Projekts werden im Laufe des Jahres 2022 in Kooperation mit Τhkio Ppalies der Öffentlichkeit vorgestellt.

In diesem Jahr arbeiteten wir zusammen an dem Projekt Social Sculptures aus Anlass der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys (Beuys100), die Künstler und professionelle Kulturvermittler aus aller Welt aktiv werden ließen. Nach einem öffentlichen Aufruf an alle zyprischen Künstler boten wir von April bis September eine Reihe von Workshops an, die eine Plattform der Synergie und Diskussion rund um vielschichtige Themen boten, wie z.B.:  zyprische Identität, die ökologische Krise, öffentliche Angelegenheiten, die Autobiographie als Mittel der Kreativität, usw. Das Projekt Social Sculptures begleitete ein Programm öffentlicher Aktionen, als deren wichtigste eine Gruppenausstellung der teilnehmenden Künstler erfolgte, in der die neuen, durch oben erwähnte Themen beeinflussten Werke gezeigt wurden.

Im Rahmen von Beuys100 nahmen wir ebenfalls mit den Leitern der Workshops an einer Reihe von Podcasts unter dem Titel The Earth is Speaking teil, indem wir eine Collage schufen und dabei von den Punkten ausgingen, die von Relevanz für unsere Betrachtungen rund um den Begriff Social Sculpture waren. Die sich fortlaufend weiterentwickelnde Kulturvision des Goethe hat im Laufe der Jahre zur Entwicklung der lokalen Kulturgesellschaft beigetragen, sowohl durch die Unterstützung innovativer Aktionen als auch durch das Aufzeichnen der Geschichte der bi-kommunalen Kunst mittels eines reichen Archivs, das seit der Gründung des Goethe-Instituts ständig ergänzt wird. Ich möchte Karin Varga, Natalie Stylianou und Elena Petrou, aber auch dem ganzen Team des Goethe-Instituts in Zypern, meinen herzlichen Dank für unsere Zusammenarbeit ausdrücken. Ihre intensive Beratung bei jedem unserer gemeinsamen Projekte, ihre Professionalität, ihr fortwährendes Engagement sind immer ausschlaggebend für das Endergebnis.

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