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Erinnerungen
Ruth Keshishian

Ein junger Mann mit schwarzem Hemd, kurzen Haaren und Bart und eine Frau mittleren Alters mit kurzen grauen Haaren und weißem Hemd stehen vor Bücherregalen und zwischen Büchern. Sie sehen sich an und lächeln.
Foto: Panagiotis Mina

Wenn man bedenkt, dass es schon 60 Jahre her ist. Ich war in der Abschlussklasse meines Gymnasiums und erinnere mich noch gut daran, als das Goethe-Institut begann, wunderbare Streichquartette von hohem Niveau vor ausverkauftem Haus zu präsentieren: Es war 1961, das erste Jahr der Republik.

Damals wurden auch Sprachkurse nach verschiedenen Niveaustufen eingeführt mit einem übersprudelnden Lehrer namens Dr. Pomerenke. Als mein Bruder 1967 die Buchhandlung Moufflon eröffnete, orderte er die erforderlichen Lehrbücher und Lesematerialien über uns.

Das Goethe-Institut ermutigte meinen Vater, seinen Ratgeber ROMANTISCHES CYPERN auf Deutsch herauszubringen, was er mit drei Auflagen tat.

Im Sommer 1962 ging ich nach Schottland, aber bei meinen Besuchen auf Zypern besuchte ich die Bibliothek mit ihren ausgezeichneten Büchern, Zeitschriften und Filmen.

Mein lieber Freund, der letztes Jahr verstorben ist, Rolf Gehlhaar, fuhr zusammen mit David Johnson aus Köln zum FEEDBACK STUDIO und brachte alles mit, was nötig war, um zum ersten Mal elektronische Musik auf der Insel einzuführen, und zwar im Rahmen eines von Nouritza Matossian konzipierten und organisierten Musikworkshops. Er fand noch vor der Invasion, im Sommer 1973, im Dorf Lapithos statt, und das Goethe-Institut trug wesentlich dazu bei.

Ich kehrte nach Zypern zurück und übernahm 1995 den Buchladen Moufflon. Einige Monate später, im April, begann ich mit einer kontinuierlichen Reihe von Künstlerbuchausstellungen, die bis 2020 lief. Horst Weierstall, der auf der Insel lebende Maler, war zufällig der Einzige, der meinem Aufruf gefolgt war, und so begannen wir mit seiner Buchkunst, die von einer Nilreise inspiriert war. Goethe zeigte Interesse an allen deutschen Künstlerbüchern, die wir sowohl im Laden als auch im öffentlichen Raum ausstellten. Die letzte Ausstellung, unterstützt vom Goethe-Institut, trug den Titel ALTERED BOOKS und fand im Art Space in der Altstadt statt.

Ich erinnere mich, dass ich Kopien von Büchern in griechischer und türkischer Sprache mitbringen musste, wenn deutsche Schriftsteller und Dichter das Goethe-Institut besuchten. Die letzte Veranstaltung fand mit Joachim Sartorius statt, der den Inselbewohnern, insbesondere den Schriftstellern und Künstlern, ein Begriff war und sein Buch 'Mein Zypern' vorstellte. Sein vorheriger Besuch wurde von Frau Ute Wörmann-Stylianou eröffnet, die seine Gedichte vorstellte, die von seinem Besuch in Ägypten inspirierten waren - Gedichte, die von der Dichterin Niki Marangou vom Deutschen ins Griechische übersetzt worden waren: Es war ein denkwürdiges Ereignis.  

Ich wünsche dem Goethe-Institut noch viele weitere großartige 60 Jahre.


 

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