Seminar
GRAMMATIKEN DER INDUSTRIEKULTUR
Die Neuerfindung von Städten und Regionen
Mit welchen Strategien für eine nachhaltige Entwicklung begegnen gegenwärtig verschiedene, von Industrialisierungs-prozessen stark geprägte Städte und Regionen dem wirtschaftlichen Druck auf ihr industrielles Erbe?
Welche Unterschiede sind erkennbar zwischen großstädtischen Kontexten wie in Berlin, Barcelona und Havanna und denen in ehemaligen Industrieregionen wie dem Ruhrgebiet, dem Bassin Minier und Katalonien, die zum Teil erst mit der industriellen Revolution entstanden sind?
Auf welche Art und Weise beeinflussen neuere geopolitische Entwicklungen und industrielle Prozesse unsere Gedanken und unsere Wahrnehmungen bezüglich der Industrie- kultur und des Modells der Fabrik – diese typische Beziehung zwischen Arbeit und Kapital, die vor mehr als 200 Jahren in Europa entstanden ist?
Welche Rolle spielen die neuen sozialen Bewegungen, die eine Regional- und Stadtplanung „von unten“ fordern, für den Erhalt des industriellen Erbes und seine Nutzung durch die Bürger?
Welche Arten von Identität werden ausgehend von der Industriekultur konstruiert, und welche davon sind nützlich für die Gestaltung der Gesellschaft der Zukunft?
Welche Widerstände dagegen gibt es, mit welcher Art von Akteuren und aus welchen Gründen?
Diese und weitere Fragen diskutieren wir im Rahmen der Tagung an sechs Beispielen. Dabei denken wir auf verschiedenen Maßstabsebenen und stellen die Abhängigkeiten zwischen Zentren und Peripherien immer in den Mittelpunkt. Fünf der sechs Fälle, die wir auf unserer Tagung durchdeklinieren, stehen für europäische Erfahrungen, während ein Fall - als Kontrapunkt von außen - uns eine globale Sicht der Dinge ermöglicht.