Geschichten, die aus Code und Kultur entstehen
Was das Zusammenbringen von Menschen so besonders macht, ist, dass man nie weiß, was dabei herauskommt. Eine Person trifft auf eine andere, Ideen entstehen, gemeinsam überlegt man weiter - und ehe man sich versieht, nimmt etwas Unglaubliches Gestalt an. Genau das ist dieses Jahr im Goethe-Institut Nigeria passiert.
Beim Echoes Game Jam ging es nicht nur um den Wettbewerb, sondern um die Vernetzung. Entwickler*innen, Geschichtenerzähler*innen, digitale Erfinder*innen und viele kreative Menschen kamen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, kulturelle Wurzeln zu erforschen und sich künstlerisch herauszufordern. Die herausragenden Momente stammten von drei verschiedenen Teams, die jeweils ein Projekt entwickelten, das eine einzigartige Geschichte aus der reichen Vergangenheit Nigerias erzählte.
Bemerkenswerterweise waren in allen drei Gewinnerteams Äthiopier vertreten. Zwei dieser Teilnehmer, Joshua und Yenesew, sind derzeit in Lagos, um ihre Teams zu vertreten und ihre Projekte vorzustellen. Im folgenden Abschnitt erfahren Sie mehr über diese drei Teams und ihre starken, von der Geschichte inspirierten Spiele.
Oliyad Tesfaye | Dream Team
Als er zum ersten Mal vom Echoes Game Jam hörte, war er sich nicht sicher, was ihn erwarten würde, sagt Oliyad Tesfaye, ein XR-Entwickler und eines der fünf Mitglieder des Dream Teams. Aber eines wusste er: Er wollte etwas bauen, das sich sinnvoll anfühlt, etwas, das in der Kultur verwurzelt ist. Und genau das hat sich sein Team zum Ziel gesetzt. Ihr Spiel ist ein Mixed-Reality-Erlebnis, das von einer Figur namens Adey geleitet wird, die die Spieler*innen durch Geschichten, Symbole und Rätsel aus der nigerianischen Geschichte führt.
Doch der Weg dorthin war nicht einfach. „Unser Team kam aus völlig unterschiedlichen Bereichen“, erklärt Oliyad. Es gab jemanden, der sich mit Art Direction, Storytelling und Voice Acting auskannte, und jemanden mit Stärken in der Programmierung. Diese Mischung hat funktioniert, weil jede*r etwas anderes mitbrachte.
Jedes Teammitglied hatte mehr als einen Hut auf. Für Oliyad bedeutete das, dass er die XR-Seite der Entwicklung leitete, während er sich bei Bedarf auch um Design und Sprachaufnahmen kümmerte. Sie waren ein eingespieltes Team, aber es wurde eine echte Herausforderung, als Mariam, die Geschichtenerzählerin, kurz vor dem Jam krank wurde. Das war ein schwieriger Moment. Sie zogen es durch, verließen sich auf die Stärken der anderen und blieben bis spät in die Nacht auf, um an Szenen zu feilen, Mechanismen zu testen und die Welt von Adey zum Leben zu erwecken. „Es war nicht perfekt“, gab Oliyad zu, “aber es war echt. Wir haben etwas erschaffen, zu dem wir alle eine Beziehung haben.“ Die harte Arbeit zahlte sich aus.
Dream Team wurde als einer der Gewinner des Jams gekürt. Als sie den Namen ihres Teams hörten, fühlte es sich unwirklich an. Sie waren nicht nur stolz darauf, dass sie gewonnen hatten, sondern auch darauf, dass sie es als eine Gruppe von Leuten geschafft hatten, die sich anfangs nicht so gut kannten. Sie haben gelernt, sich aneinander anzupassen und gemeinsam etwas zu schaffen. Und jetzt sind sie auf der Lagos Game Week. Sie treffen sich mit Mentor*innen aus der Branche, bekommen Feedback und können das Projekt weiter ausbauen. Es gibt hier so viele Talente und so viele Geschichten zu erzählen. Und das ist erst der Anfang.
Joshua Tadesse | Digi- Negus
Joshua Tadesse, ein äthiopischer Spieldesigner und -entwickler, nahm am Echoes Game Jam als Teil von Digi Negus teil, einem fünfköpfigen Team, das sich aus Kreativen aus drei verschiedenen Ländern zusammensetzt. Ihr Projekt dreht sich um die Königin Idia von Benin, eine mächtige historische Figur, deren Geschichte ihrer Meinung nach eine neue, fesselnde Plattform - ein interaktives Spiel - verdient.
Joshua konzentrierte sich auf das Spieldesign und die Entwicklung und half dabei, das Spiel und den Spielfluss zu gestalten. Das Team hatte nur zwei Wochen Zeit, um das Konzept zum Leben zu erwecken. Das bedeutete lange Tage und Nächte mit Design, Programmierung und Zusammenarbeit über Zeitzonen hinweg. Sie hatten nicht den Luxus von „trial and error“. Jede Entscheidung, der visuelle Stil, das Benutzererlebnis, der Sound und das Tempo mussten der Geschichte dienen und innerhalb der knappen Frist technisch machbar sein.
Das Ergebnis ist ein Spiel, das Gameplay und Geschichte miteinander verbindet und die Spieler*innen dazu einlädt, das Vermächtnis von Königin Idia zu erkunden.
Königin Idia ist für Frauen auf der ganzen Welt ein mächtiges Symbol für Stärke und Führung. Ihr Vermächtnis ist in ihrem Mut und ihrer Intelligenz begründet, die sie sowohl auf dem Schlachtfeld als auch abseits davon bewies. Sie war nicht nur eine geschickte Militärstrategin, sondern auch eine entschlossene Führungspersönlichkeit, die in einem schwierigen Kampf um die Macht tapfer für die Rückgewinnung der Kontrolle über ihr Königreich kämpfte. Durch ihre Beharrlichkeit und ihre klare Vision gelang es ihr, die Autorität wiederherzustellen und ihrem Volk Stabilität zu bringen.
Das Projekt wurde als einer der Siegerbeiträge ausgewählt, eine Anerkennung, die das Team überraschte und demütig machte. Digi Negus hat das Spiel auf der Lagos Game Week vorgestellt, wo sie hoffen, das Konzept weiter zu verfeinern und Kontakte in der afrikanischen Spieleindustrie zu knüpfen.
Yenesew Tadesse | Wubet
Yenesew Tadesse, Gründer von Wubet Studio und bei diesem Projekt der kreative Leiter. Der Echoes Game Jam war nicht nur eine Gelegenheit, ein Spiel zu entwickeln, sondern auch eine Chance, die Art und Weise, wie wir mit der Vergangenheit umgehen, neu zu gestalten. Sein Team entschied sich dafür, das Lagos-Museum selbst und die darin verborgenen Geschichten in den Mittelpunkt seines Spiels zu stellen. Anstatt sich auf ein einzelnes Denkmal zu konzentrieren, betrachteten sie das Gesamtbild: Wie können wir die Legenden, Artefakte und das kulturelle Gedächtnis innerhalb der Museumsmauern wieder lebendig machen?
Das Ergebnis ist ein interaktives Erlebnis, bei dem die Spieler virtuelle Exponate erkunden, die von realen Objekten und mündlich überlieferten Geschichten aus dem Museum inspiriert sind. Die Spieler*innen gehen nicht nur durch den Raum, sondern bauen Denkmäler wieder auf, entschlüsseln Geschichten und setzen vergessene Fragmente der Geschichte zusammen.
Das Projekt wurde von einem fünfköpfigen Team entwickelt, das bis auf eine Ausnahme aus Äthiopien stammt, und zu dem jede*r etwas Wesentliches einbrachte. Ein Teamkollege aus Nigeria hatte einen Hintergrund in Animation und Marketing und spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des visuellen Tons des Spiels. Andere kümmerten sich um das Design, die Programmierung und die Struktur der Geschichte. Die technische Herausforderung bestand darin, interaktive, vielschichtige Umgebungen in einem engen Zeitrahmen zu bauen, was dem Team gelang durch ständige Zusammenarbeit gelang.
Für Yenesew ist die Erkenntnis, dass Technologie einfach Türen öffnen kann, aber erst Geschichten dem Ganzen einen Sinn geben. Die Leute denken, dass es bei der Entwicklung eines Spiels darauf ankommt, die richtige Software zu kennen, sagt er. Aber die Software ist nur ein Werkzeug. Im Kern geht es darum, zu wissen, welche Geschichte man erzählen will und warum sie wichtig ist.
Wubet präsentierte sein Spiel auf der Lagos Game Week, auf der Yenesew weitere Gespräche darüber anregte, wie afrikanische Geschichten, insbesondere die in Museen verborgenen, durch interaktive Medien neu gestaltet werden können.
Dreaming New Worlds 2024
Games Connect AFRICA - Goethe-Institut Südafrika
Beim Echoes Game Jam ging es nicht nur um den Wettbewerb, sondern um die Vernetzung. Entwickler*innen, Geschichtenerzähler*innen, digitale Erfinder*innen und viele kreative Menschen kamen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, kulturelle Wurzeln zu erforschen und sich künstlerisch herauszufordern. Die herausragenden Momente stammten von drei verschiedenen Teams, die jeweils ein Projekt entwickelten, das eine einzigartige Geschichte aus der reichen Vergangenheit Nigerias erzählte.
Bemerkenswerterweise waren in allen drei Gewinnerteams Äthiopier vertreten. Zwei dieser Teilnehmer, Joshua und Yenesew, sind derzeit in Lagos, um ihre Teams zu vertreten und ihre Projekte vorzustellen. Im folgenden Abschnitt erfahren Sie mehr über diese drei Teams und ihre starken, von der Geschichte inspirierten Spiele.
Oliyad Tesfaye | Dream Team
Als er zum ersten Mal vom Echoes Game Jam hörte, war er sich nicht sicher, was ihn erwarten würde, sagt Oliyad Tesfaye, ein XR-Entwickler und eines der fünf Mitglieder des Dream Teams. Aber eines wusste er: Er wollte etwas bauen, das sich sinnvoll anfühlt, etwas, das in der Kultur verwurzelt ist. Und genau das hat sich sein Team zum Ziel gesetzt. Ihr Spiel ist ein Mixed-Reality-Erlebnis, das von einer Figur namens Adey geleitet wird, die die Spieler*innen durch Geschichten, Symbole und Rätsel aus der nigerianischen Geschichte führt.
Doch der Weg dorthin war nicht einfach. „Unser Team kam aus völlig unterschiedlichen Bereichen“, erklärt Oliyad. Es gab jemanden, der sich mit Art Direction, Storytelling und Voice Acting auskannte, und jemanden mit Stärken in der Programmierung. Diese Mischung hat funktioniert, weil jede*r etwas anderes mitbrachte.
Jedes Teammitglied hatte mehr als einen Hut auf. Für Oliyad bedeutete das, dass er die XR-Seite der Entwicklung leitete, während er sich bei Bedarf auch um Design und Sprachaufnahmen kümmerte. Sie waren ein eingespieltes Team, aber es wurde eine echte Herausforderung, als Mariam, die Geschichtenerzählerin, kurz vor dem Jam krank wurde. Das war ein schwieriger Moment. Sie zogen es durch, verließen sich auf die Stärken der anderen und blieben bis spät in die Nacht auf, um an Szenen zu feilen, Mechanismen zu testen und die Welt von Adey zum Leben zu erwecken. „Es war nicht perfekt“, gab Oliyad zu, “aber es war echt. Wir haben etwas erschaffen, zu dem wir alle eine Beziehung haben.“ Die harte Arbeit zahlte sich aus.
Dream Team wurde als einer der Gewinner des Jams gekürt. Als sie den Namen ihres Teams hörten, fühlte es sich unwirklich an. Sie waren nicht nur stolz darauf, dass sie gewonnen hatten, sondern auch darauf, dass sie es als eine Gruppe von Leuten geschafft hatten, die sich anfangs nicht so gut kannten. Sie haben gelernt, sich aneinander anzupassen und gemeinsam etwas zu schaffen. Und jetzt sind sie auf der Lagos Game Week. Sie treffen sich mit Mentor*innen aus der Branche, bekommen Feedback und können das Projekt weiter ausbauen. Es gibt hier so viele Talente und so viele Geschichten zu erzählen. Und das ist erst der Anfang.
Joshua Tadesse | Digi- Negus
Joshua Tadesse, ein äthiopischer Spieldesigner und -entwickler, nahm am Echoes Game Jam als Teil von Digi Negus teil, einem fünfköpfigen Team, das sich aus Kreativen aus drei verschiedenen Ländern zusammensetzt. Ihr Projekt dreht sich um die Königin Idia von Benin, eine mächtige historische Figur, deren Geschichte ihrer Meinung nach eine neue, fesselnde Plattform - ein interaktives Spiel - verdient.
Joshua konzentrierte sich auf das Spieldesign und die Entwicklung und half dabei, das Spiel und den Spielfluss zu gestalten. Das Team hatte nur zwei Wochen Zeit, um das Konzept zum Leben zu erwecken. Das bedeutete lange Tage und Nächte mit Design, Programmierung und Zusammenarbeit über Zeitzonen hinweg. Sie hatten nicht den Luxus von „trial and error“. Jede Entscheidung, der visuelle Stil, das Benutzererlebnis, der Sound und das Tempo mussten der Geschichte dienen und innerhalb der knappen Frist technisch machbar sein.
Das Ergebnis ist ein Spiel, das Gameplay und Geschichte miteinander verbindet und die Spieler*innen dazu einlädt, das Vermächtnis von Königin Idia zu erkunden.
Königin Idia ist für Frauen auf der ganzen Welt ein mächtiges Symbol für Stärke und Führung. Ihr Vermächtnis ist in ihrem Mut und ihrer Intelligenz begründet, die sie sowohl auf dem Schlachtfeld als auch abseits davon bewies. Sie war nicht nur eine geschickte Militärstrategin, sondern auch eine entschlossene Führungspersönlichkeit, die in einem schwierigen Kampf um die Macht tapfer für die Rückgewinnung der Kontrolle über ihr Königreich kämpfte. Durch ihre Beharrlichkeit und ihre klare Vision gelang es ihr, die Autorität wiederherzustellen und ihrem Volk Stabilität zu bringen.
Das Projekt wurde als einer der Siegerbeiträge ausgewählt, eine Anerkennung, die das Team überraschte und demütig machte. Digi Negus hat das Spiel auf der Lagos Game Week vorgestellt, wo sie hoffen, das Konzept weiter zu verfeinern und Kontakte in der afrikanischen Spieleindustrie zu knüpfen.
Yenesew Tadesse | Wubet
Yenesew Tadesse, Gründer von Wubet Studio und bei diesem Projekt der kreative Leiter. Der Echoes Game Jam war nicht nur eine Gelegenheit, ein Spiel zu entwickeln, sondern auch eine Chance, die Art und Weise, wie wir mit der Vergangenheit umgehen, neu zu gestalten. Sein Team entschied sich dafür, das Lagos-Museum selbst und die darin verborgenen Geschichten in den Mittelpunkt seines Spiels zu stellen. Anstatt sich auf ein einzelnes Denkmal zu konzentrieren, betrachteten sie das Gesamtbild: Wie können wir die Legenden, Artefakte und das kulturelle Gedächtnis innerhalb der Museumsmauern wieder lebendig machen?
Das Ergebnis ist ein interaktives Erlebnis, bei dem die Spieler virtuelle Exponate erkunden, die von realen Objekten und mündlich überlieferten Geschichten aus dem Museum inspiriert sind. Die Spieler*innen gehen nicht nur durch den Raum, sondern bauen Denkmäler wieder auf, entschlüsseln Geschichten und setzen vergessene Fragmente der Geschichte zusammen.
Das Projekt wurde von einem fünfköpfigen Team entwickelt, das bis auf eine Ausnahme aus Äthiopien stammt, und zu dem jede*r etwas Wesentliches einbrachte. Ein Teamkollege aus Nigeria hatte einen Hintergrund in Animation und Marketing und spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des visuellen Tons des Spiels. Andere kümmerten sich um das Design, die Programmierung und die Struktur der Geschichte. Die technische Herausforderung bestand darin, interaktive, vielschichtige Umgebungen in einem engen Zeitrahmen zu bauen, was dem Team gelang durch ständige Zusammenarbeit gelang.
Für Yenesew ist die Erkenntnis, dass Technologie einfach Türen öffnen kann, aber erst Geschichten dem Ganzen einen Sinn geben. Die Leute denken, dass es bei der Entwicklung eines Spiels darauf ankommt, die richtige Software zu kennen, sagt er. Aber die Software ist nur ein Werkzeug. Im Kern geht es darum, zu wissen, welche Geschichte man erzählen will und warum sie wichtig ist.
Wubet präsentierte sein Spiel auf der Lagos Game Week, auf der Yenesew weitere Gespräche darüber anregte, wie afrikanische Geschichten, insbesondere die in Museen verborgenen, durch interaktive Medien neu gestaltet werden können.
Dreaming New Worlds 2024
Games Connect AFRICA - Goethe-Institut Südafrika