Mahum-Goethe Talents

mahum-Goethe Talents
Foto: Mahum

Meine Erfahrung mit dem Goethe-Talent-Stipendienprogramm war einzigartig.

In Zusammenarbeit von Goethe-Institut und dem Music Board Berlin war es eine sehr gut organisierte Veranstaltung in Hinsicht auf die angenehme Begleitung der Stipendienteilnehmer. Ab der Information zu meiner Auswahl bis hin zur Abreise von Berlin am 26. wurde alles sehr geordnet organisiert. Ich schätze die Großzügigkeit, die meine Erwartungen auf gewisse Weise sogar noch   übertroffen haben. Julia war unsere Hauptansprechpartnerin in der Organisation des Programms und ihr Verhältnis zu uns war von Beginn an sehr warm und entgegenkommend.
 
Durch die für uns zehn Teilnehmer organisierten Aktivitäten ermöglichte mir das Programm, nicht nur einen facettenreichen, interkulturellen Austausch in der Musik zu erleben, sondern auch die Musikszenen und historische Orte von Berlin zu entdecken. Dazu gehörten Besuche in verschiedenen Musikstudios mit einem vollen Tag zum Jammen und Aufnehmen mit ein paar anderen Musikern aus unserer Gruppe in einem der Studios. Das war eine reiche Erfahrung: das war wahrscheinlich das erste Mal, dass ich mit Live-Elektro-Beats und afrikanischen Musiktraditionen gearbeitet habe. Folk- und  World-Music sind meine Hauptgenres und deshalb war ich glücklich, mit einigen dieser Künstler zusammenarbeiten zu können. Wir haben Lieder und Live-Sessions erarbeitet, die wir am Studiotag auch aufgenommen haben. Ich hoffe, an der Nachbearbeitung der Lieder arbeiten zu können, was meinem Musikportfolio eine zusätzliche Geschmacksrichtung verleihen würde.
 
Die Einführungsveranstaltung im Büro des Music Board Berlin bot die Möglichkeit, mit einigen Leuten aus der örtlichen Musikindustrie zu interagieren. Dazu gehörte ein Plattenlabel, dessen Büro ich später besuchte und dem ich meine frisch produzierte E.P. CD vorstellen konnte. Piranha Records organisiert nächsten Monat eine Musik-Expo und ich hoffe, daran teilnehmen und dadurch als Künstlerin weitere Networking- und  Austauschmöglichkeiten wahrnehmen zu können.
 
Beim Pop Kultur Nachwuchs Festival war es eine große Ehre für mich, ein VIP-Band zu bekommen und diesen Bereich betreten zu dürfen, für den man sonst spezielle Tickets kaufen müsste. Die Workshops beim Festival waren sehr hilfreich, mehr über die Musikindustrie, moderne Performance Techniken etc. zu lernen. Dieses Wissen ist sehr nützlich, wenn man aus einem Land kommt, in dem zwar Dinge geschehen, aber ohne es sich bewusst zu machen und innerhalb von Strukturen, die mehr Rechte für Musiker fördern.


Ich konnte bei Pop Kultur außerdem auf der Soda Salon Bühne mit einem Jazz-Pianisten aus Wien und einem Bass-/Trapp-DJ aus Taiwan auftreten. Das war eine tolle Lern-/Arbeitserfahrung, für die ich vorher einen Proberaum organisiert hatte. Mit ihnen habe ich ein paar experimentelle Materialien entwickelt. Auch hier war das Music Board Büro sehr kooperativ, mir dabei zu helfen, einen Raum zu finden.

Einige Leute kamen zu uns & haben unseren Auftritt gelobt, was herrlich war! Das resultierte außerdem in einer Berichterstattung vom DW Urdu-Kanal & Geo News (Pakistan).
 
Zusätzlich gab es auch viele andere Aktivitäten, die meinen Blickwinkel auf die Stadt mit Aspekten der Geschichte, Kultur und zeitgenössischen Musik erweitert haben. Wir haben eine Tour durch Ost-Berlin gemacht, auf der wir die Berliner Mauer, viel tolle Streetart (Markenzeichen dieser Stadt), ein paar Musik-Veranstaltungsorte und Räume, die in der Nachkriegszeit als Kommunen dienten, gesehen. Das war ein herrlicher Tag und er hat mir dabei geholfen, mich noch enger mit dieser vielschichtigen Stadt zu verbinden. Dann hat uns Julia mit zur Langen Nacht der Museen genommen, was mich erkennen ließ, welche tollen Visionen diese Nation hat, wenn es um die Förderung der Kultur der Museumsbesuche geht und wie sie den gewöhnlichen Menschen dabei helfen, ihre Geschichte, Kunst, Wissenschaft und Kultur zu schätzen. Die Veranstaltung findet ein- bis zweimal jährlich statt, von 18:00 Uhr bis 02:00 Uhr. Der Eintritt pro Person kostet nur 18 Euro und man kann aus den über 40 Museen, die Berlin zu bieten hat, wählen (der Durchschnittseintritt für ein Museum zu jeder anderen Nacht beträgt etwa 10 Euro)!!
  
Außerdem durften wir kostenlos zum Berlin Atonal Festival, ein elektronisches Musikvermächtnis für sich, das in verlassenen Industrieräumen an historischen Orten stattfindet. Ich durfte wundervolle experimentelle Sounddesignarbeiten erleben, die live mit hochmodernen Lautsprecher- und Lichtsystemen vorgestellt wurden. Das öffnete mir die Augen für mein Interesse an Sound-Art und wie Berlin das macht! Ich liebe die Stimmung dieser sehr lebendigen Stadt Berlin und freue mich darauf, wiederzukommen. Ich habe dort wundervolle Leute kennengelernt, sowohl in der Musikszene als auch auf andere Weise. Ich empfand die Menschen in den Straßen warm und hilfsbereit und diese Erkenntnis wurde noch deutlicher, als ich mich auf der Straße ein paar Mal verlaufen habe! :)
 
Man findet all die Flyer/Poster & Werbung mit viel Musik/Theater/Kunst/Dichtkunst/kulturellen Events, die buchstäblich jeden Tag stattfinden; und obwohl ich mich bei dieser Reise während den Nächten nicht viel um meinen Schlaf gekümmert habe, fühlt es sich letztendlich so an, als ob es in dieser lebendigen Stadt noch viel mehr zu entdecken gibt.

Danke, Goethe-Institut und Music Board Berlin, dass ihr das möglich gemacht habt! J
 

  • Mit 2 der Goethe-Talentteilnehmer (Südafrika, Taiwan), mit denen ich zusammengearbeitet habe Foto: Zoya Ahmed
  • Gespräch mit Frank, Piranha Records Büro Foto: Zoya Ahmed
  • Josee, Frank & ich (Piranha Records Büro) Foto: Zoya Ahmed
  • Mit Musikerfreunden, Pop Kultur Nachwuchs Veranstaltungsor Foto: Zoya Ahmed
  • You find all these fliers/posters & ads, with a multitude of music/theatre/arts/poetry/cultural events happening literally every day Foto: Zoya Ahmed