Au Coeur de la Littérature
„Sabaru Jinné - Les Tams-Tams du diable“ von Pape Samba Kane

Pape Samba Kane
Foto (Ausschnitt): Stéphanie Nikolaidis

Anlässlich unseres monatlichen Literaturtreffens "Au cœur de la littérature" war Pape Samba kane am 25. Mai 2016 zu Gast, um seinen Roman Sabaru Jinné – les tam-tams du diable zu präsentieren. Bequem sitzend neben den Moderatoren Bouya Fall und Oumar Ndiaye, stellte sich der Gast vor, indem er zuerst ein Zitat bei Flaubert anfuhr, wonach ein Romanschriftsteller jemand ist, der in seinem Werk unsichtbar sein will. Nach Pape Samba Kanes Meinung ist ein Autor der Schöpfer von etwas, das größer ist als er selbst.

Dieser eindrucksvolle Autodidakt und Autor dieses Werk, das man zu keiner Literaturgattung klassifieren kann und das die Intellektuellen aus aller Welt, die beim internationalen Kolloquium über Intertextualität anwesend waren, ganz beschäftigte, stellte klar, dass er sein Werk nur aus der Perspektive des Praktikers präsentieren kann, weil er kein Theoretiker ist. Er fügte hinzu, dass die Schöpfung Trieben, Sensationen und Gefühlen mehr entspricht, als etwas anderem.

So stellte er sich vor: "Was man über mich mit Sicherheit erzählen kann, ist, dass ich Journalist bin; das bin ich seit 35 Jahren und kann es nicht verleugnen". Pape Samba Kane ist der Ansicht, dass er durch die Rezensionen über sein Werk viel über Literatur gelernt hat.

Was den Titel betrifft, betonte der Autor, dass er sich für die Wolof-Sprache entschieden hat, weil diese Wahl unentbehrlich war, um den Sinn des Werkes selbst zu bewahren, aber vor allem um den Leser auf ein Treffen mit der senegalesischen Kultur vorzubereiten.

Bereits in sehr jungen Jahren schrieb Pape Samba Kane Artikel. Dank seiner Regelmäßigkeit in der Welt des Schreibens ist es ihm letztendlich gelungen die der Presse zu integrieren.

In den 80er Jahren nahm sich der Autor vor, ein Buch mit einer einzigen Figur in einem Zimmer und in einer Nacht zu schreiben. Nach einem vielversprechenden Anfang verlor er am Ende den Text in einem Koffer für Neugeborenen.

Über den Stil, in dem er sein Werk geschrieben hat, sagte er folgendes: "Ich habe die Wahrheit entstellt, um sie dichterisch zu gestalten".

Durch diesen Roman, in dem unterschiedliche Geschichtsabschnitte sich begegnen, hat sich der Autor bemüht, eine imaginäre Wiedergabe der Realität zu respektieren, damit der Leser eine Lehre daraus ziehen kann.

In seinem Werk macht Pape Samba Kane eine Beschreibung der Figur Per Bou Khar, die bei Veranstaltungen für Unterhaltung sorgte und der als Erbe der senegalesischen Kultur betrachtet war. Die Anwesenheit dieser Figur stellt das Problem der Kulturerhaltung und des Erbe für zukünftige Generationen dar.

Der Autor sagt folgendes: "Wenn man die Entscheidung trifft, Schriftsteller zu werden, ist es unentbehrlich, dass man über Sachen schreibt, die angenehm zu lesen sind. Daher begründet das Interesse, das die Leser für dieses Buch haben, dass ich nicht Unsinniges geschrieben habe".

In ihren sorgfältigen Bemerkungen zum Werk, enthüllte Onanina Valdez noch mehr über die Schönheit dieses Werkes, indem sie von den verschiedenen Wendepunkten der Erzählung, der Anwendung auf der narrativen Ebene des Wiederholungsverfahrens Mise en Abyme und der Kunstkenntnis des Autors erzählte. Weitere Bereiche der Kunst wie z.B. Jazz, Malerei und Poesie wurden vom Autor durchsucht.

Als das Wort dem Publikum erteilt wurde, ergriff Amadou Lamine Sall (Herausgeber des Buches) als erster das Wort. Er begrüßte zuerst die Tiefgründigkeit des Werkes, bevor er hinzufügte, dass sein größter Wunsch ist, dass dieses Buch ins Schul- und Universitätsprogramm eingeführt wird. Dies wird also zu einer Änderung in den Lehrwerken im Programm führen. Ebenfalls äußerte er den Wunsch, dass Autoren sich zu Gewohnheit machen, in die Sprachen zu schreiben, die sie am besten beherrschen, und dass ein Übersetzungsfonds dafür zur Verfügung gestellt wird. Dieses Geld wird Schriftstellern, die in Nationalsprachen schreiben, die Möglichkeit einer Herausgabe ihrer Werke u.a. in französischer Sprache geben. Abschließend sagte er: "Die größte Strafe in meinem Leben war gewesen, Präsident Senghor zu treffen, der aus mir sein spiritueller Sohn machen wollte".

Mamadou Abass Ba, ehemaliger Minister unter Präsident Abdou Diouf, ergriff in der Folge das Wort und betonte, dass der Autor ein Maler, ein Musiker sei und das sein Kunstwerk von Spiritualität geprägt wird. Sein Wunsch ist übrigens, dass das Buch verfilmt wird.

Der Künstler Joe Ouakam vertritt der Ansicht, dass dieses Werk mehrere Einleitungen bietet und dass jeder Leser sich eine aussuchen soll, das zu ihm passt.

Nach mehreren weiteren Wortmeldungen griff Pape Samba Kane das Wort und beteuerte, dass wenn er nicht nett wäre, würde das Buch ein tragisches Ende haben. Eine Frage bezüglich der Definition von "Sabaru jinné" beantwortete er, indem er klarstellte, dass dies eine Erfindung von Jungendlichen sei, die, da sie das nicht miterleben konnten, eine Figur erfanden, um sich dieses Geheimnis der Trommelschläge, die sie inmitten der Nacht oft hörten, vorzustellen.

Abschließend regte der Autor die Jungendlichen an, mehr zu lesen, um die Welt besser zu verstehen.

Als krönender Abschluss, bescherte die Tanzgruppe Diome-Fa das Publikum mit einer Trommelperformance, die zum Titel des Werkes "Sabaru Jinné" ganz genau passt.