Vortragsreihe Reading through Revolution

Reading Through Revolution - Titelbild © Sanaz Azimipour

So, 19.02.2023

19:00 Uhr

ACUD Studio

Mit Niloofar Rasooli

Achtung: Der Beginn der Veranstaltung wurde auf 19 Uhr verschoben.

Wer schreibt die Geschichte und wie? 

Jinas Revolution im Iran hat bereits im September begonnen. Seitdem hat sich vieles verändert: Die Proteststreiks und der zivile Ungehorsam der letzten Monate haben nicht nur die Machtstrukturen, sondern auch die Lebenswirklichkeit der Menschen so sehr verändert, dass es von diesem Punkt aus kein Zurück mehr gibt.  
Und während wir die aktuellen Proteste erleben, sind wir auch ständig dabei, kollektiv die Gegenwart zu erzählen und uns an die Vergangenheit zu erinnern.

Wenn wir Geschichte als eine hegemoniale Verzerrung der "geschehenen" Ereignisse betrachten, dann können die "Narrationen" als Werkzeuge verstanden werden, mit denen wir in die Geschichte eingreifen und sie immer wieder neu schreiben können. Und so können wir Schritte unternehmen, um den etablierten historischen Diskurs aufzubrechen, indem wir die Vergangenheit und die Gegenwart auf eine neue und andere Weise neu erinnern und umschreiben. Jede Erzählung des "Geschehenen" bietet eine Möglichkeit, verschiedene Versionen über die Vergangenheit und die Zukunft zu schaffen. 
Die verkörperten Erfahrungen, die geschriebenen Worte können die Waffen in diesem Krieg der Erzählungen sein. 

In dieser Reihe von Lecture Performances möchten wir die ersten 100 Tage der Jinas-Revolution durch diese Narrative und die Literatur, die während dieser 100 Tage entstanden ist, entdecken und verstehen. Die Texte wurden über verschiedene Kanäle zusammengetragen: sowohl mündlich als auch schriftlich.


Die iranische Historikerin und Journalistin Niloofar Rasooli (30) arbeitete von 2019 bis 2021 für die Teheraner Zeitung «Etemad Daily», wo sie vorwiegend über Frauen und soziale Ungleichheit schrieb. Daneben war sie als Redaktorin und Übersetzerin für diverse iranische Architekturzeitschriften tätig. 2021 zog Rasooli nach Zürich. Sie ist Stipendiatin des Doktorandenprogramms am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich.

Sanaz Azimipour ist Aktivistin, Autorin, Referentin und Mitgründerin der Kampagne fürs Wahlrecht für alle "Nicht Ohne Uns 14 Prozent" und ‘’MigLoom e.V’’. In Ihrer Arbeit befasst sie sich vor allem mit transnationalen Bewegungen, politischen Teilhabe und sozialen Ungerechtigkeiten.

Saba Bageri ist eine in Teheran geborene und aufgewachsene bildende Künstlerin und Aktivistin, die gerade in Berlin Kunst praktiziert. Sie hat im letzten Jahr ihr Studium in freien Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar abgeschlossen. Sie konzentriert sich auf interdisziplinäre Kunst und multimediale Installationen.

Mahtab Sabetara ist Aktivistin und freiberufliche Musikerin. Sie ist teil des Woman* Life Freedom Kollektiv und hat Erfahrung mit Projektleitung.
 

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