Der Verlag
hochroth Minsk ist seit Anfang 2023 in Berlin tätig und auf die Veröffentlichung zeitgenössischer belarusischer Lyrik spezialisiert. Eine Besonderheit des
hochroth Minsk Verlagsprozesses ist, dass alle Bücher von Hand zusammengestellt werden.
In der
Druck-Performance mit
Dmitri Strozew und den Autorinnen
Sabina Brilo und
Taciana Niadbaj werden neue Bücher produziert – von den ersten Seiten bis zum fertigen Exemplar. Besucher*innen können sich dabei am Herstellungsprozesses beteiligen. Es wird gemeinsam gedruckt, geklebt und geschnitten. Die Autorinnen Sabina Brilo und Taciana Niadbaj, deren Texte in den frisch produzierten Büchern veröffentlicht werden, lesen begleitend aus ihren lyrischen Werken.
Dmitri Strozew, geboren 1963 in Minsk, ist ein belarusischer Dichter, der auf Russisch schreibt. Nach seinem Architekturstudium war er zunächst als Designer und später im Verlagswesen tätig. Er ist Autor von zehn Gedichtbänden und Herausgeber der Lyrikreihe Minsker Schule. Er ist Mitglied des belarusischen
PEN-Zentrums. Seine Gedichte wurden vielfach preisgekrönt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Dmitri Strozew lebt derzeit in Berlin.
© privat
Taciana Niadbaj ist Präsidentin von
PEN Belarus, Autorin, Menschenrechtsverteidigerin und Managerin von Kultur- und Medienprojekten. Geboren in Polazk, studierte Niadbaj in Minsk, Vilnius und Lublin und arbeitete in Warschau und Minsk. 2015 kehrte sie nach Belarus zurück, wo sie für unabhängige Medien (
Press Club Belarus, bis 2017), für belarusische Literatur, Kultur und Menschenrechte (
belarusischer PEN) arbeitete und andere Kultur-, Medien- und Verlagsprojekte koordinierte. Im Juli 2021 musste sie Belarus aus Sicherheitsgründen verlassen und verlegte das Büro von
PEN Belarus nach Warschau. Taciana Niadbaj arbeitet mit der
Open Culture Foundation als Mitbegründerin und Vizepräsidentin, mit dem Belarusischen Menschenrechtshaus in Vilnius als Mitglied und Vorsitzende sowie mit den unabhängigen belarussischen Medien
SNplus zusammen. Sie ist die Autorin des preisgekrönten Gedichtbandes
Sirens Are Singing Jazz (Połackija Łabitynty, 2014) und war für verschiedene literarische Werke ebenfalls als Übersetzerin ins Belarusische tätig. Im Dezember 2022 veröffentlichte sie Ales Bialiackis Buch
Ales.
© Dirk Skiba
Sabina Brilo studierte Medien und Kommunikation sowie internationale Menschenrechtsstandards.
Von 1994 bis 2011 schrieb sie für verschiedene Massenmedien wie
Femida und
Femida-Nova über Recht und Politik, hatte eine Kolumne auf der Website New Europe und war Redakteurin der Radiosendung
Belsat. Sie war 17 Jahre lang Mitglied der Monitoring-Gruppe des Belarusischen Journalist*innenverbandes, die sich mit der Medienbeobachtung von Wahlkampagnen in Belarus befasst. Sabina Brilo war Mitglied des belarusischen Schriftsteller*innenverbandes und des belarusischen Journalist*innenverbandes, die beide im Sommer 2021 von den offiziellen Behörden aufgelöst wurden.
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