Programme One

Zum Zeitpunkt des Schreibens existiert dieser Film noch nicht – gerade seine Abwesenheit ist das Rätsel, das er aufwirft. Als Ereignis statt als vorgefertigtes Objekt konzipiert, wird er im Rahmen einer intensiven zweitägigen Masterclass realisiert, die gemeinsam von der EFS Film School und dem Tehran Contemporary Sounds (TCS) Festival veranstaltet wird.
Die Teilnehmenden werden Bilder und Klänge ersinnen, erspüren und komponieren – in einer lyrischen, nicht-drehbuchgebundenen Praxis, die auf Improvisation, Entwicklung und gemeinschaftlicher Montage basiert. Das Ergebnis ist ein kollektives Werk, das in dieser Vorführung erstmals öffentlich gezeigt wird.

In diesem Sinne sind Premiere und Workshop untrennbar: Der Film erscheint nicht als fertiges Artefakt, sondern als Spur seines eigenen Werdens – Prozess, der zur Form wird. Ohne narrative Gerüste oder informative Vermittlung behauptet er, dass Kino im Moment entstehen kann – indem es gewohnte Sehweisen irritiert, unterwandert und sprengt.

Alle beteiligten Filmschaffenden werden für ein ausführliches Gespräch und eine Q&A-Runde anwesend sein, in der das Werk denselben Risiken, derselben Prüfung und kollektiven Reflexion ausgesetzt wird, die bereits seinen Entstehungsprozess geprägt haben.