Diskussion

Sind Frauen die besseren Schuldner?

Finanzen, Kredite und die Ökonomie des Vertrauens

Das Bild zeigt eine Schreibmaschine mit einem Blatt Papier, auf das Equality, das englische Wort für Gleichberechtigung, getippt worden ist. Foto (Detail): Markus Winkler © Unsplash
11. Mai
14:00–15:15 Uhr
Das globale Finanzsystem gilt als eines der größten Hindernisse, wenn es um die wirtschaftliche Stärkung von Frauen geht. Noch immer haben mehr als eine Milliarde Frauen weltweit keinen Zugang zum Finanzsystem. Knapp eines von drei Unternehmen gehört laut Schätzungen zwar einer Frau, oft fehlt es ihnen jedoch an Krediten. 

Viele Anforderungen an Schuldner*innen wirken sich benachteiligend auf Frauen aus. Erlangen sie doch einen Kredit, müssen Frauen mit höheren Zinsen rechnen. Vertrauen Banken den Frauen nicht? Eigentlich legen Studien nah, dass Frauen sorgsamere Kreditnehmerinnen sind und ihre Schulden verlässlicher zurückzahlen als Männer. Und Mikro-Kredite werden tatsächlich mehrheitlich an Frauen vergeben.

Spätestens mit Muhammad Yunus, dem Gründer der Grameen Bank und Friedensnobelpreis-Träger, ist das Konzept der Mikrofinanzierung berühmt geworden. Es gilt als Erfolgsmodell.  
Warum Mikrofinanzierung für Frauen jedoch auch zu einem unkalkulierbaren Risiko werden kann, berichtet die Soziologin Smitha Radhakrishnan. Mit Linda Scott, emeritierte Professorin für Unternehmertum und Innovation der Universität Oxford, und Prudence Muchinouta, Aktivistin und Finanzchefin des Sozialunternehmens COMACO, spricht sie über die Herausforderungen, denen Frauen weltweit in finanziellen Kontexten begegnen, sowie über notwendige Maßnahmen für eine inklusivere Finanzwelt.

Die Diskussion wird moderiert von Amira El Ahl.

Mit

Portait Smitha Radhakrishnan © Ganesh Ramachandran
Linda Scott © privat
Amira El Ahl © privat