Routine kehrt ein

Woche 7 in der Schule (15.11.–01.12.2024)

Wenn ich an Woche sieben zurückdenke, muss ich tatsächlich sagen, dass mir nicht viel Aufregendes einfällt. Das nehme ich als gutes Zeichen! Ich habe mich eingelebt und meine Routine gefunden. Aber nur weil es kein Highlight gab, heißt das nicht, dass in der Woche nichts Cooles passiert ist.

Am Dienstag habe ich zum Beispiel in einem Fach hospitiert, das es an den Schulen, die ich kenne, nicht gibt: Gender Studies. Die Lehrerin hat mir erklärt, dass das Fach dazu dient, über Geschlechter zu sprechen, jedem die Möglichkeit zu geben, sein „Gender“ zu finden und auch zu lernen, wo die Unterschiede zwischen romantischen oder erotischen Beziehungen liegen. Neben der Sexualität stehen auch Gleichberechtigung und Gerechtigkeit im Mittelpunkt des Faches. Da das Fach auf Isländisch unterrichtet wird, habe ich vom Unterrichtsgeschehen kaum etwas verstanden. Durch einzelne Videos konnte ich mir aber die Inhalte erschließen und nach der Stunde habe ich auch noch einmal mit der Lehrerin gesprochen, die mir kurz zusammengefasst hat, was in der Stunde besprochen wurde.

Neben dem Unterricht und den wöchentlichen Korrekturen kam diese Woche noch eine Deutschlehrkraft auf mich zu und bat mich, eine Klassenarbeit für die Klasse zu entwerfen, in der ich einige Stunden unterrichtet hatte. Also habe ich eine Klassenarbeit konzipiert, die nächste Woche geschrieben wird. Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!  

Meine Freizeit

Meine Freizeit in dieser Woche war wirklich mehr als frei... leider! Ohne erkennbaren Grund dachte mein Körper nach sieben Wochen, dass er etwas Ruhe braucht. Ich hatte das Gefühl krank zu werden. Also verbrachte ich mehrere Nachmittage im Bett und zum Glück war mein Unwohlsein nach vier Tagen wieder vorbei. Einen Abend habe ich es mir aber nicht nehmen lassen, in die Stadt zu fahren. Ich hatte mir gleich zu Beginn meines Aufenthaltes eine Karte für die Ballettaufführung Schwanensee gekauft und die war am Mittwoch! Ich bin zur Aufführung gefahren und habe die knapp drei Stunden in der Harpa genossen. Danach ging es nach Hause und wieder ins Bett, um für die Schule wieder halbwegs fit zu sein.

Mein Wochenende

Da ich unter der Woche kaum was gemacht habe, war ich umso bestrebter mein Wochenende für einen Ausflug zu nutzen. Ich fuhr in die Innenstadt und ging wieder in die Harpa. Ich hatte gesehen, dass dort ein kostenloses Weihnachtssingen stattfand und gehofft, ein paar isländische Weihnachtslieder zu hören. Aber der Chor sang die ganze Zeit auf Englisch. Es war schön, mal zuzuhören. Aber ich habe schnell beschlossen, dass ich etwas anderes erleben möchte. Viele Leute aus meinem Umfeld hatten mir den Tipp gegeben, eine Whale-Watching-Tour zu machen. Dies stand folglich am Nachmittag an. Ich muss zugeben, dass dies keine Aktivität war, die ich wiederholen würde. Es war zwar ein Erlebnis, einen Wal aus der Nähe zu sehen, aber auf meiner Tour passierte dies nur 2x und ist sonst hauptsächlich mit dem Boot im wunderschönen Nirgendwo (Foto Bootstour) unterwegs. Vielleicht bin ich auch einfach kein großer Fan von Schiffen.

Ein Ausflugsschiff auf See © Nicole Schanz

Um den Samstag abzurunden, bin ich noch auf den Weihnachtsmarkt in Hafnafjördur gefahren. Bevor ihr euch fragt, nein, in Island gibt es auf dem Weihnachtsmarkt keinen Glühwein, sondern Kakao, Süßigkeiten, Fotostände und Karussells. Ich bin durch die Weihnachtsstadt geschlendert und abends wieder nach Hause gefahren, weil es immer kälter wurde.

Am Sonntag zeigte das Thermometer minus 11 Grad Celsius an. Also habe ich einen Spaziergang gemacht und mich dann über den ersten Advent, einen Tee und einen ersten Weihnachtsfilm gefreut. Und dann war das Wochenende auch schon wieder vorbei und Woche 8 wartete.  

LG Nicole

Autorin

Nicole Schanz hat ihren Master of Education mit den Fächern Deutsch und Sport für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen an der Universität Bielefeld abgeschlossen. Sie setzt ihr Studium jetzt im Bereich Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung fort. Von Oktober bis Dezember 2024 absolviert sie ihr SCHULWÄRTS!-Praktikum an der Borgarholtsskóli in Reykjavik, Island.




 

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