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Nossas vozes. Vom Zuhören in der Erinnerungspolitik

Nossas vozes. A escuta nas políticas de memória - 1º debate
Divulgação

Die Livestream-Reihe beginnt am 13. Mai, dem Datum, an dem 1888 das sogenannte Goldene Gesetz (Lei Áurea) zur Abschaffung der Sklaverei unterzeichnet wurde

Das Erinnern ist eine Handlung, die wiederholt werden muss, um lebendig und offen für narrative Veränderungen zu bleiben. Wie kann man an die Sklaverei erinnern? Wie an den Holocaust? Wie kann man traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit deuten, während rassistische und antisemitische Handlungen und Strukturen weiterhin das Leben und das Zusammenleben in der Gegenwart bedrohen?

Dies sind Fragen, die in dem Projekt „Nossas Vozes. Vom Zuhören in der Erinnerungspolitik“ gestellt werden, einer Reihe von Livestreams zur Diskussion von Hass und Rassismus heute und aus historischer Perspektive. Die Debatten, die am 13. Mai beginnen, werfen ein Licht auf die Themen der Ausstellung „Nossa Luta: a perseguição aos negros durante o Holocausto“ („Unser Kampf: die Verfolgung von Schwarzen während des Holocaust“).

Die Ausstellung beleuchtet, wie Afrodeutsche, Afroamerikaner und Afrikaner im Nationalsozialismus behandelt wurden. Sie wurde vom Holocaust-Museum Curitiba in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Menschenrechte der Katholischen Universität Paraná (PUC) und dem Kulturzentrum Humaita veranstaltet. 2020 kam die Ausstellung mit Unterstützung des Goethe-Instituts nach Rio de Janeiro. Allerdings ist sie aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen seither für Besucher geschlossen.

Die Livestream-Reihe wird auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts übertragen und besteht aus vier Veranstaltungen. Das erste Treffen findet an dem Datum statt, an dem 1888 das sogenannte Goldene Gesetz (Lei Áurea) unterzeichnet wurde:


13. Mai, 17:00 Uhr
Erinnerungspolitik – Kolonialismus und Holocaust
Live auf YouTube


Diskussionsteilnehmer*innen:

Felix Axster, Historiker am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin.

Leandro Santanna, Schauspieler und Theaterregisseur, Direktor des Museums für Afrobrasilianische Geschichte und Kultur in Rio de Janeiro (MUHCAB).

Luciane Dom, Sängerin und Historikerin.


Moderation:

Astrid Kusser Ferreira und David Alfredo


Übersetzung:

Raquel Luciana de Souza


Kurzbiographien

Felix Axster ist Historiker am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin und Mitherausgeber der Übersetzung von Michael Rothbergs Buch „Multidirectional Memory. Remembering the Holocaust in the Age of Decolonization“.

Leandro Santanna ist Schauspieler und Theaterregisseur. Er ist der Direktor des Museums für Afrobrasilianische Geschichte und Kultur in Rio de Janeiro (MUHCAB). Er hat an über 30 Theaterproduktionen teilgenommen und wurde als bester Schauspieler für seine Rolle in „Lima entre nós“ für den Shell Award nominiert. Er hat in vielen Filmen und Serien mitgewirkt und ist einer der Organisatoren der Theater-Netzwerke Rede Baixada Encena und Frente Teatro RJ sowie Mitglied der externen Koordination des interdisziplinären Weiterbildungsprojekts Artes Cênicas em extensão an der Staatlichen Universität UNIRIO.

Luciane Dom ist Sängerin, Historikerin und Musikproduzentin. Sie lebt in Rio de Janeiro und repräsentiert eine neue Generation von Künstlern in Brasilien. Ihre Musik verbindet Rhythmen und Elemente von Afrobeat, Reggae und Modern Jazz und prangert soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit an.

Raquel Luciana de Souza ist eine afrobrasilianische interdisziplinäre Wissenschaftlerin, Übersetzerin und Dolmetscherin. Sie hat einen Doktortitel in Sozialanthropologie mit dem Forschungsschwerpunkt Afrikanische Diaspora von der University of Texas in Austin.

David Alfredo hat Geschichte an der Universität Cândido Mendes in Rio de Janeiro studiert. Seit 2010 widmet er sich der Museumspädagogik. Er hat an Bildungsprogrammen und Ausstellungen an Institutionen wie dem Centro Cultural Banco do Brasil in Rio de Janeiro (CCBB-RJ), dem Museu de Arte Moderna do Rio de Janeiro (MAM-RJ), der Academia Brasileira de Letras, dem Galpão Bela Maré, dem Museu de Arte Popular Janete Costa und dem Museu do Amanhã in Rio de Janeiro teilgenommen. Für letzteres hat er an dem Programm Evidências das Culturas Negras (Manifestationen Schwarzer Kultur) mitgewirkt. 

Astrid Kusser Ferreira ist promovierte Historikerin und Koordinatorin des Kulturprogramms am Goethe-Institut Rio de Janeiro.

Details

Preis: Frei

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