Konferenz
Konversationen mit Objekten im Museu Afro Brasil

Konversationen mit Objekten 29/10

Diskussion mit Experten über Kunstgeschichte und materielle Kultur anhand eines vorher nicht bekannt gegebenen Objekts

Museu Afro Brasil

Warum muss Kunstgeschichte immer aus europäischem Blickwinkel erzählt werden? Wie wäre Kunstgeschichte, die beispielsweise von afrikanischen Kulturen oder von der brasilianischen Kultur aus erzählt würde?

In dem Versuch, andere mögliche Diskurse in der Kunstgeschichte zu denken und die symbolischen Beziehungen zu untersuchen, die wir mit der materiellen Kultur eingehen, organisiert das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem Museu Afro Brasil und der Biennale von São Paulo die vierte Ausgabe der Begegnung Konversationen mit Objekten.

Die Idee ist, Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen um ein Objekt zu versammeln, das als Teil der nichteuropäischen Kunstgeschichte gilt, um Diskurse über nicht-eurozentrische Perspektiven der Kunst zu erarbeiten und zu denken. Es wird ein brasilianisches Objekt aus dem Bestand des Museu Afro Brasil sein, das aber bis zu Beginn der Veranstaltung nicht bekannt gegeben wird.

Das Besondere an der Konferenz ist genau diese Überraschung der materiellen Konfrontation mit dem Objekt: Ohne Vorbereitung sind Experten und Publikum dazu aufgerufen, sich in die gleiche Position von Wissensproduzenten über das betreffende Objekt zu begeben, und damit die jahrhundertealte Hierarchie des Diskurses der Kunstgeschichte zu demontieren.

Auch das Format der Veranstaltung sucht den Bruch: Die Stühle werden nach der Fishbowl-Methode im Kreis aufgestellt, sodass alle die Position des „Experten“ einnehmen können.

Die vierte Ausgabe der Konversationen mit Objekten findet am Samstag, dem 29. Oktober, um 11 Uhr im Museu Afro Brasil (Ibirapuera-Park, Tor 10) in São Paulo statt. Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei. Das Projekt wird von Professorin Claudia Mattos Avolese (Unicamp) koordiniert; teilnehmen werden der Schriftsteller, Kritiker und Kurator Marcelo Rezende, der Künstler, Kurator, und Dozent an der PUC - São Paulo Ayrson Heráclito, die israelische Künstlerin und Teilnehmerin der 32. Kunstbiennale von São Paulo Michal Helfman und die Wissenschaftlerin und Historikerin Juliana Bevilacqua.

Konversationen mit Objekten ist Teil des von Goethe-Institut konzipierten Projekts Episoden des Südens, das nach Visionen und Beiträgen des Südens in Kunst, Wissenschaft und Kultur im Kontext zunehmender Globalisierung sucht. In Diskussionsrunden, Seminaren, Forschungsgruppen, Residenzen und künstlerischen Produktionen kommen auf die Tagesordnung die Sichtweisen des Südens in Bezug auf die globale Kunstgeschichte die Zukunft der Museen, mögliche Utopien, Wissensvermittlung und andere Themen.
www.goethe.de/brasil/episodios

nscrições: cultura@saopaulo.goethe.org
 

Teilnehmer:


Claudia Mattos
Professorin an der Universität Unicamp, Leiterin des von der Getty-Stiftung Los Angeles finanzierten Projekts Expanding Art History: Teaching Non-European Art at Unicamp.

Marcelo Rezende
Schriftsteller, Kritiker und Kurator, war Direktor des Museums für Moderne Kunst von Bahia (MAM/BA), künstlerischer Leiter der 3. Biennale von Bahia (2014) und Kurator des Projekts Estado de Exceção – Venha Ver a Coreia (Ver Você), auf dem Paço das Artes de São Paulo (2008).

Ayrson Heráclito
Visueller Künstler, Kurator und Dozent. Doktor der Kommunikation und Semiotik an der PUC São Paulo (2016) und Master in Visuellen Künsten der Universidade Federal da Bahia - UFBA. Dozent am Centro de Artes, Humanidades e Letras - CAHL der Universidade Federal do Recôncavo da Bahia – UFRB.

Michal Helfman
Senior-Mitglied des Master of Fine Arts-Programms der israelischen Bezalel Academy of Art and Design und Teilnehmerin der 32. Biennale von São Paulo.

Juliana Bevilacqua
Master und Doktorandin der Sozialgeschichte an der Universität São Paulo. Autorin des Buches „Homens de Ferro. Os ferreiros na África central no século XIX” (Eisenmänner. Schmiede in Zentralafrika des 19. Jahrhunderts; 2011) und Ko-Autorin von „África em Artes” (Afrika in der Kunst; 2015).
 
 

Details

Museu Afro Brasil

Parque do Ibirapuera
Av. Pedro Álvares Cabral, Portão 10
04094 050 São Paulo

Preis: Eintritt frei

11 3296 7000 cultura@saopaulo.goethe.org