Shaheen Dill-Riaz | color | 85 min. | 2006/07 Comedores de acero
Año tras año, campesinos empobrecidos del norte de Bangladesh emigran al sur del país para trabajar en los astilleros donde se desmontan transatlánticos retirados. Se matan trabajando en las más duras condiciones y a menudo esperan en vano su ínfimo salario. El documental Comedores de acero retrata a los trabajadores y las duras condiciones de vida que tienen que enfrentar cada día.
Una película de la colección de nuestra cinemateca.
Das Land ernährt die Menschen nicht mehr. Monsunregen, Trockenheit und Erosion stellen die Reisbauern im Norden von Bangladesch vor unlösbare ökonomische Probleme; sie haben keine andere Wahl, als im Süden Arbeit zu suchen; die Arbeitgeber wissen das offensichtlich sehr genau, anders sind die grauenvollen Bedingungen, denen sich die Bauern aus dem Norden ohne jede Gegenwehr unterwerfen, nicht zu erklären. Auf den ersten Blick fällt vor allem der Mangel an jeglicher Sicherheitskleidung auf: Ohne Sicherheitsschuhe bewegen sich die Arbeiter über Berge von rostigem, scharfkantigen Alteisen, barfuss und ohne Handschuhe schleppen sie große Eisenteile und ziehen schwere Stahltrossen durch den Schlamm; sie tragen weder Schutzhelme noch Brillen, nicht einmal bei der Arbeit mit dem Schneidbrenner.
Dieser radikale Mangel an minimalen Schutzmaßnahmen macht die Lage der Arbeiter auch sinnlich erfahrbar; die Kamera ist hautnah dabei, als würde sie versuchen, sich in die Position dieser Lohnsklaven zu begeben. Dass sich hier die Arbeitsunfälle nicht häufen, grenzt an ein Wunder. Im Nachspann heißt es, dass die Bedingungen auf der beobachteten PHP-Werft (PHP für „Peace, Happiness and Property“) im Vergleich mit den anderen Abwrack-Betrieben am Golf von Bengalen noch günstig seien.
Man muss diese physischen Bedingungen genau wahrnehmen, um zu begreifen, warum diese Arbeiter weder die Kraft noch den Mut aufbringen, sich gegen die Situation zu wehren und sich zu organisieren. Das System der Ausbeutung funktioniert geradezu perfid einfach: Die Drecksarbeit erledigen die Menschen aus dem Norden; die Einwohner des Südens profitieren offensichtlich allesamt davon: Sie haben die besseren Jobs, als Aufseher, Vorarbeiter, Subunternehmer und vor allem verdienen sie am Verkauf von Lebensmitteln. Je länger die Löhne der ohnehin miserabel bezahlten Sklaven zurückgehalten werden, desto mehr müssen sich diese auf Credit ernähren – und die Unternehmer nehmen diese Schulden zum Anlass, die Löhne nicht auszuzahlen, mit dem Vorwand, dieses Geld werde direkt den Lebensmittelhändlern übergeben.
Shaheen Dill-Riaz beobachtet sehr genau, und er vertraut dem, was er sichtbar macht. Also kann er auf jede Polemik (etwa bei der Montage) verzichten. „Die unglaublichen Arbeitsbedingungen, die man in dem Film sieht, waren nicht die größte Überraschung für mich. Sondern die Verwaltungsstruktur, die die Menschen in eine oft tödliche Schuldenfalle treibt. Noch erschreckender ist für mich die Tatsache, dass die Regeln dieses ausbeuterischen Systems auf den Grundelementen des Wirtschaftssystems basieren, in dem wir alle leben. EISENFRESSER zeigt, wohin das führen kann.“ (Shaheen Dill-Riaz)
EISENFRESSER wurde ausgezeichnet mit dem Grand Prix 2007 beim Festival International Du Film D’Envirronement, Paris. Zudem mit der Ram Bahadur Trophy 2007 als Bester Film beim Film Festival South Asia in Katmandu und mit dem Eine-Welt-Filmpreis NRW 2007 (1. Preis).
Shaheen Dill-Riaz nació en Dhaka (Bangladesh) en 1969; fue periodista gráfico y co-organizador del Festival Internacional de Cortometrajes de Dhaka. En 1992 llegó a Alemania gracias a una beca del Instituto Goethe. Al término de sus estudios de Historia del Arte en la Universidad Libre de Berlín, estudió dirección de fotografía en la academia de cine y televisión HFF Konrad Wolf de Potsdam-Babelsberg. Por la película que constituyó su proyecto final de carrera, ARENA Y AGUA, Shaheen Dill-Riaz recibió en 2002 el premio anual del DAAD y el premio Babelsberger Medienpreis.
FILMOGRAFÍA (selección)
1995 | “Ein Tag, jeden Tag” (dirección, cámara)
1997 | “Gelbland” (cámara)
1998 | “Augen hören, Ohren sehen” (dirección, cámara)
1999 | “Heinz Mevius” (cámara)
2000 | “Mumbai - Masala” (cámara)
2002 | “Arena y agua” (dirección, cámara)
2002/2005 | “Die glücklichsten Menschen der Welt” (dirección, cámara)
2005/2007 | “Comedores de acero” (dirección, cámara y guión)