Virtual Reality Art in Residence Roaming Home - not my House not my Family

Die Künstlerin Bettina Katja Lange mit einer VR-Brille und Ruth Stofer im Hintergrund ©Ruth Stofer

Do, 08.02.2024 –
Do, 29.02.2024

Goethe-Institut Madrid

Ein Projekt von SOAP - Bettina Katja Lange, Uwe Brunner, Dominic Schwab - in Zusammenarbeit mit stofer&stofer - Ruth Stofer, Rebecca Stofer

In einer Lecture Performance am 8. Februar um 19 Uhr gibt die Bühnenbildnerin und Künstlerin Bettina Katja Lange (SOAP) erste Einblicke in den Stand des Projektes.

Die VR Performance-Reihe, mit den persönlichen Experiences findet im Zeitraum vom 14. bis 24. Februar statt:
MI-DO-FR - 12 bis 13 und 16.30 bis 19 Uhr
SA - 10 bis 14.30 Uhr
 
Digitale Medien durchdringen zunehmend die Intimsphären unserer traditionell strukturierten Wohnlandschaft und das einst private Wohnen hat sich durch Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram, Twitch oder VR Chat einer neuen Öffentlichkeit zugewandt und transformiert sukzessiv zu einer Bühne der kulturellen Selbstdarstellung und zum begehrten Konsumgut.

Im Februar 2024 residieren die Künstlerkollektive SOAP und stofer&stofer als Gäste im Goethe-Institut Madrid Ihr transdisziplinäres Kunst- und Forschungsprojekt taucht in das komplexe Phänomen der fortschreitenden Digitalisierung des häuslichen Wohnens ein und spekuliert über die skurrilen Entwicklungen eines zukünftigen virtuellen Wohntourismus mit seinen gesellschaftspolitischen Konsequenzen für unsere Alltagskultur.

Teil dieser künstlerischen Forschung ist eine Virtual-Reality-Studie, die das Publikum zu einer Zimmerreise durch private, anonyme und öffentlich zugängliche Home-Uploads einlädt. Gemeinsam mit den Besuchern wird ein partizipativer, temporärer Diskursraum geschaffen, der sich mit Aspekten von Voyeurismus und Überwachungskapitalismus, sowie kulturellem Austausch, Ausschluss und kultureller Aneignung auseinandersetzt.
 
SOAP, Some Online Architecture Practice, ist ein künstlerisches Forschungskollektiv, dessen Kernmitglieder Bettina Katja Lange (DE), Uwe Brunner (AT) und Dominic Schwab (DE) sind. 
Ihre Arbeit befasst sich intensiv mit Online-Umgebungen und Social-Media-Plattformen und konzentriert sich auf den Raum, seine Entstehung, seine Bewohnbarkeit und das Zusammenspiel politischer und sozialer Einflüsse in digitalen Bereichen. Indem sie Forschung und Praxis aus verschiedenen Bereichen wie Architektur, Szenografie, Performance und neue Medienkunst vereinen, versuchen sie, alternative Perspektiven auf die tiefgreifenden Auswirkungen virtueller Räume in unserer heutigen Gesellschaft zu eröffnen. 
SOAP stellten unter anderem auf der Ars Electronica, der ISEA International Conference on Electronic Art, dem Goethe Institut China, dem CPH:DOX Copenhagen International Documentary Film Festival, dem DOK International Festival for Documentary and Animated Film Leipzig, der ETH Zürich und La Gâité Lyrique Paris aus.

Bettina Katja Lange ist eine deutsche Bühnenbildnerin und visuelle Medienkünstlerin mit einem Hintergrund in performativen Künsten. Ihre Arbeit erstreckt sich auf physische Installationen und virtuelle Umgebungen und konzentriert sich auf die dokumentarische Kraft in unkonventionellen theatralen und digitalen Medienformaten. Sie ist im Film und an renommierten Theatern in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Estland, den Niederlanden, Spanien, Kanada und den USA tätig, darunter das Opernhaus Zürich, die Oper Graz, die Münchner Kammerspiele, die Oper Leipzig, die Ruhrtriennale, die Volksbühne Berlin sowie die Wooster Group und das Performance Space Theatre 122 in New York.

Uwe Brunner ist Architekt, Experience Designer, Lehrer und Forscher in Wien. 
Als Fakultätsmitglied am ./studio3, Institut für experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck, untersucht er seit 2019 im Rahmen seiner Doktorarbeit den Essay, seine affektiven und kognitiven Modalitäten und sein Potenzial für die räumliche Gestaltung in Virtual-Reality-Umgebungen.

Dominic Schwab ist Architekt, Lehrer und Forscher und lebt in Wien. Seit 2020 ist er Fakultätsmitglied am ./studio3, Institut für experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck. Derzeit promoviert er mit einem Forschungsschwerpunkt über die Spektralität von Medientechnologien und wie sie eine räumliche Entwurfspraxis beeinflussen, die das Paradigma des Archivs im Zeitalter des digitalen Medienüberflusses reflektiert.
 
stofer&stofer ist ein Künstlerkollektiv, das von der Klang- und Videokünstlerin Rebecca Stofer und Ruth Stofer, Zwillingsschwestern aus der Schweiz, gegründet wurde. Sie pendeln zwischen Theater und Multimedia-Performance, Fotografie und Installationen von visuellen und auditiven immersiven Räumen - das Medium Zeit, Erinnerung, die Zerbrechlichkeit der Existenz und Vergänglichkeit sind wiederkehrende Themen in ihrer Arbeit. Sie haben unter anderem Arbeits- und Atelierstipendien von visarte (Paris) und der Städtepartnerschaft Luceren-Chicago erhalten.

Rebecca Stofer arbeitet als Sound- und Videodesignerin für die Bühne sowie als Leiterin der Sound- und Videoabteilung am Luzerner Theater in der Schweiz. Dort hat sie u.a. für Heike M. Goetze, Woulter Van Loy, Tom Ryser, Katrin Plöner, Jana Vetter, Katja Langenbach, Brigitte Dethier und Corinna von Rad gestaltet.

Ruth Stofer arbeitet als freischaffende Videodesignerin für Oper und Theater mit Jan Bosse, Volker Lösch, Christof Loy, Frank Hilbrich, Karin Henkel, Chris Kondek und vielen anderen, u.a. am Kammerspiel in München, am Opern- und Schauspielhaus Zürich, am Theater Bremen, an der Opéra national de Lorraine, an der Oper Frankfurt, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und an der Nationale Opera in Amsterdam.
 


 

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