Film Casting

Ein schonungsloser Blick in die Abgründe menschlicher Beziehungen

Vera will ein Remake von Fassbinders DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT drehen, dabei aber die Rolle der Karin Timm (in Fassbinders Film: Hanna Schygulla) von einem Mann spielen zu lassen. Die Wahl der Hauptdarstellerin fällt ihr schwer, erfolglos testet sie eine Kandidatin nach der anderen. Gerwin, ein gescheiterter Schauspieler, hat die Aufgabe des Anspielpartners übernommen, zunächst ohne jede Aussicht, seinerseits eine Rolle in dem Film zu bekommen. Bald aber will er mehr als nur den Part eines Stichwortgebers und ist dafür auch zu Intrigen bereit. Produzent Manfred wird wegen der Ansprüche der Regisseurin immer ungeduldiger. Gerwins ambitionierte Hoffnung auf eine große Rolle zerschlägt sich, ihm bleibt nur ein kleiner Auftritt.
© Piffl Medien GmbH Für einen Fernsehsender will Vera Fassbinders DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT neu verfilmen. Gerwin, ein verkrachter Schauspieler, ist bei dem Projekt von Anfang an dabei. Als jeweiliger Anspielpartner erlebt er, wie die Regisseurin endlos nach der Besetzung der Titelrolle sucht und – selten aus erkennbaren Gründen – eine Kandidatin nach der anderen ablehnt. Etwas zickig sind sie alle, wenngleich auf unterschiedliche Weise. Almut Dehlen hat Allüren und versucht, Gerwin als Partner im Casting abzulehnen. Luise Maderer gibt sich sehr selbstbewusst, Gerwin versucht, sich anzubiedern, als könne er sich damit selber aufwerten. Luise Maderer erklärt einen Film, in dem sie die Hauptrolle gespielt hatte, für „Scheiße”; sie will Veras Regie-Anweisungen nicht annehmen und reagiert hinterher sehr selbstgefällig auf ihre Darbietung. Gerwin petzt: Morgen wird ohnehin Nathalie Strasser zum Casting erscheinen. Vergeblich fordert Luise eine sofortige Zusage.
 

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