DJ-Set Robert Lippok live

Ausschnitt Plakat LEV © LEV Festival

Sonntag, 01.05.2016

Lanna Club - Gijón

Abschlussfeier des L.E.V. Festivals

In Zusammenarbeit mit dem Lanna Club feiert das Laboratorio de Electrónica Visual (L.E.V.) seine 10. Festivalsausgabe mit einer Eröffnungs- und einer Abschlussparty; an denen sich zahlreiche der am Festival teilnehmenden Künstler mit live-Performances und DJ Sets beteiligen, darunter aus Deutschland der Musiker und Künstler Robert Lippok vom Label raster-noton mit einem DJ-Set.

Robert Lippok

Als Mitbegründer so legendärer Projekte wie “Ornament & Verbrechen” und “to rococo rot”, arbeitet Lippok als Musiker, Visual-Artist und Bildender Künstler in Berlin. Neben seinen Releases für raster-noton veröffentlichte er Arbeiten auf renommierten Labels wie City Slang, Monika Enterprises und Staubgold. Soundarbeiten für Künstler wie Olaf Nicolai , Takehito Koganezawa und Doug Aitken sowie Kollaborationen u.a. mit Ludovico Einaudi zeugen weiterhin von seinem vielseitigen künstlerischen Output. Erfahrungen durch Projekte in Nordafrika und Lateinamerika fliessen immer wieder in seine audio-visuellen Arbeiten ein.

raster-noton

raster-noton. Archiv für Ton und Nichtton begeht 2016 sein 20 jähriges Bestehen mit verschiedenen Projekten, Konzerten und Installationen weltweit. 

raster-noton versteht sich als Plattform und Netzwerk an der Grenze zwischen Pop-Kultur, Kunst und Wissenschaft. In den fast 20 Jahren seines Bestehens hat raster-noton wie kein anderes Label die Ästhetik des “Maschinen-Minimalen” in der Verbindung von Kunst, Design & Musik geprägt, wobei der Fokus stets auf einem experimentellen Ansatz liegt. raster-noton kann als ein Ort begriffen werden, an dem auditive und visuelle Erscheinungsformen miteinander verschmelzen - musikalische Prozesse verknüpfen sich mit Licht, Installation, Video und Skulptur.
 
1996 als Rastermusik von Olaf Bender und Frank Bretschneider gegründet, und 1999 mit noton, dem Archiv für Ton und Nichtton von Carsten Nicolai fusioniert, agierte raster-noton bald darauf als einer der wesentlichsten Akteure des Genres “click and cuts” - Veröffentlichungen u.a. von SND, Ryoji Ikeda, William Basinski und Richard Chartier verdeutlichen diese bedeutende Stellung in den späten 1990er Jahren. 
 
Die Erforschung des Seriellen, von Verschiebungen und Minimalinterferenzen spielt in musikalischer Hinsicht sowie auch bei der Produktgestaltung eine primäre Rolle. So stehen denn auch Serien, weniger einzelne Releases im Mittelpunkt des Labels: beispielsweise die “clear series” u.a. mit Robert Lippok und Pan Sonics Mika Vainio als Ø; oder der Millenniums-Countdown “20’ To 2000”, bei dem 1999 monatlich Produzenten wie Scanner, Frank Bretschneider oder Wolfgang Voigt ihre Vorstellung von den letzten 20 Minuten des alten Jahrtausends ausdrücken konnten. Das Museum of Modern Art nahm dieses Werk als ersten digitalen Tonträger in seine Bestände auf. In jüngerer Zeit wird dieses Konzept u.a. durch die “unun” - Serie weitergeführt, die einer neuen Künstlergeneration wie Emptyset, Grischa Lichtenberger, Kangding Ray, Aoki Takamasa, Ueno Masaaki oder Kyoka eine Plattform bietet. 
 
Die erste Dekade des 21. Jhd prägten Kollaborationen mit bedeutenden Künstlern wie Ryuichi Sakamoto, Blixa Bargeld, Cosey Fanni Tutti (Throbbing Gristle) und atom™, die das Spektrum des Labels erweiterten und neue vielschichtige Horizonte öffneten. In diesem Kontext sei u.a. auch auf die Zusammenarbeit mit Modedesigner Rick Owens, der Bathseva Dance Company und verschiedenen Lizenzierungen im Film- und Werbebereich in jüngerer Zeit verwiesen.
 
Ein Überbrücken der Kluft zwischen Galerie und Dancefloor scheint raster-noton obsolet, da avantgardistischer Strenge wie freigeistigem Ansatz gleichermassen gefolgt wird, wie neuere Produktionen u.a. von alva noto und byetone, zusammen auch als Diamond Version, beweisen.
 
Während der mittlerweile fast 20jährigen Geschichte hat sich das Label vom Diktum des einst strengen, fast schon mathematisch anmutenden Digital-Sound entfernt, arbeitet aber weiterhin an einer experimentellen elektronischen Musik, die sich aktuellen – also mehrheitlich rückwärtsgewandten – Referenzzyklen verweigert, wobei die Überzeugung, dass in der Zukunft neue Elemente von Musik produziert werden können, eine bedeutende Rolle spielt. So wandert raster-noton mit seinen pulsierenden, trockenen Frequenz-Datenströmen zwischen den Orten und Welten und interessiert sich für Kunstkontexte ebenso wie für aufgeschlossene Club-Kultur - immer auf der Suche nach primär performativen Strukturen, anstelle von Unterhaltungskultur.

Organisiert von:


 

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