Gespräch Robbins & Becher

Foto © Andrea Robbins/Max Becher

Dienstag, 31.05.2016, 19.30 Uhr

Goethe-Institut Madrid

Fuera de Lugar / Out of Place

Unter diesem Titel wird Eva Schmidt, Leiterin des Museums für Gegenwartskunst Siegen im Gespräch mit den beiden Fotografen Andrea Robbins und Max Becher ihr Gesamtwerk, ihre Arbeitsweise sowie ihre Ausstellung in Madrid Verlagerungen thematisieren. Diese wird im Rahmen der PhotoEspaña 2016 im Museo ICO gezeigt und stellt mit zwölf fotografischen Serien die wichtigsten Projekte des Künstlerpaares vor.

Andrea Robbins (*1963, Boston) und Max Becher (*1964, Düsseldorf) leben heute beide in New York und untersuchen die Folgen der globalen Migration von Mensch und Kultur. Dabei stellen sie Stereotypen genauso auf die Probe, wie in sich geschlossene und weit von der dominanten kulturgeschichtlichen Definition entfernte Kulturkreise. Ihre Fotoreihen, die von kurzen Texten begleitet werden, zeigen tiefgründige und zugleich aufschlussreiche Situationen.
 
„Die Bindung von Menschen, Kulturen, Orten ist heute in extremster Auflösung begriffen. Trotz Globalisierung und Digitalisierung möchte man aber immer noch annehmen, dass Kultur eine Verortung habe: einen Ort, an dem sie entstanden ist, an dem sie von Menschen gelebt und gestaltet wird. Die Geschichte kennt viele, oftmals widerstreitende Prozesse, in denen über einen Ort hinweg eine Kultur zur Projektionsfläche einer anderen wurde; Prozesse des beidseitigen Dialogs oder der einseitigen Beeinflussung bis hin zur Auslöschung der einen durch die andere.

Die Fälle, die Andrea Robbins & Max Becher ins Visier nehmen, haben schon eine historische Dimension angesichts der jüngsten Ereignisse extremer Migration in Europa, deren Auswirkungen auf die verschiedenen Kulturen niemand vorhersehen kann. Doch die politische Brisanz ihrer Arbeiten ist deshalb nicht geringer.

Robbins & Becher bedienen sich der Recherche, der Reise und der Kamera. Gegen offizielle Geschichtsschreibung und Allgemeinplätze setzt das Fotografenpaar ein 'close reading', darin liegt die emanzipatorische Kraft ihrer Arbeit. Mit ihrer direkten, sachlichen, nie journalistischen Bildsprache ziehen die Bilder die Betrachter in ihren Bann. […] Das Betrachten der Fotografien wird zu einem selbstreflexiven Vorgang, der vom Betrachter verlangt, Position einzunehmen und seine Vorstellungen und sein Vorwissen zu überdenken.“

- Eva Schmidt in: Black Cowboys, La Fábrica, 2016, S. 7
 
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