Künstlerresidenz / Workshops / Begegnungen / Aufführungen Labor für urbane Kulturen II

Labor für urbane Kulturen II © Thundergrounds

Montag, 14.10.-Freitag, 15.11.2019

Naves Matadero / Enredaderos / ASPA

Berlin – Paris – Madrid

Zum zweiten Mal in Folge, vom 14. Oktober bis zum 15. November, versteht das Labor für urbane Kulturen II. Berlin - Paris - Madrid Hip-Hop als kulturelles Phänomen und als Kulturbewegung, die gesellschaftliche Verhältnisse und Realitäten darzustellen und im besten Fall auch zu verändern vermag. Durch deutsche und französische Künstler aus den Bereichen Rap (Wort) und Breakdance (Tanz) wird in diesem Projekt jenen eine Stimme verliehen werden, die (noch) keine haben. 

Die Künstler und Aufführungen, die in diesem Projekt präsentiert werden, zeichnen nach, wie die Musik, das Wort, der Körper und die Bilder die entscheidenden Vehikel für den Ausdruck von Identität sind. In Residenzen, Workshops, Begegnungen und öffentlichen Aufführungen werden diese Themen reflektiert.

Die Basis der Spoken Word-Workshops wird das Wort sein, das in seiner Verflechtung mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen auf unterschiedlichste Weise asugedrückt und vermittelt werden kann und dabei jede kulturelle Richtlinie, politische Grenze und jedes soziale Muster überlebt.

Dichter wie Ken Yamamoto und Rike Scheffler aus Deutschland und die französischen Deinos MC und Deux Lyricists werden spanische Künstler wie Pau Cabruja (pauk) treffen und Spoken Word-Workshops mit Jugendlichen aus verschiedenen Verbänden und Kollektiven anbieten. Auch Bewegungsworkshops von verschiedenen Künstlern wie dem französischen Amala Dianor und solche, die den plastischen Ausdruck in den Vordergrund rücken und vom französischen Graffitikünstler Quentin Chaudat angeboten werden, sind Teil dieses deutsch-französisch-spanischen Elysée-Projekts.

Rike Scheffler und Deinos MC werden mit der brasilianischen Künstlerin Mel Duarte - Gast des Festivals FLIPAS - am 25. Oktober um 20.30 Uhr in der Cafeteria von Naves Matadero ihre künstlerischen Arbeiten präsentieren, die sich in den Bereichen zwischen Sprache, Performance, Installation und Musik bewegen.

Das Labor für urbane Kulturen II umfasst auch das von Víctor Pajares und Alberto Giraldo entwickelte künstlerische und pädagogische Projekt De la Calle a la Academia (Nueva York – Berlín – Madrid). Dieses ist aus der Idee heraus entstanden, das Erbe des ursprünglichen Breakdance, der in den 70er Jahren in New York aufkam, physisch und spirituell zu revitalisieren. In den 90er Jahren geriet es in die Krise, wurde aber durch den deutschen Bboy Niels "Storm" Robitzky in den Vereinigten Staaten wieder regeneriert.
Robitzky gelang es, die Essenz dieser New Yorker Szene wiederherzustellen und sie nach Berlin zu bringen. "Durch ein pädagogisches und künstlerisches Projekt mit Tänzern wollen wir die Bedeutung dieser ursprünglichen Sprache aufzeigen, damit sie nicht durch die einfache Darbietung körperlicher und sportlicher Fähigkeiten verloren geht. Wir halten es für notwendig, dass zukünftige Generationen weiterhin diese "Zeugnisse" übernehmen, so wie es Niels Robitzky in Deutschland getan hat und wie wir es derzeit von Madrid aus versuchen", erklären Pajares und Giraldo.
"Storm" wird in Madrid dieses Projekt begleiten und am Abend des 15. November um 20.30 Uhr in der Cafeteria von Naves Matadero sein Solostück "Storm... in a classical context" präsentieren und begleitet werden durch eine Kostprobe lokaler Bboys und einiger Mitglieder der kolumbianischen Gruppe La Corporación Jóvenes Creadores del Chocó.
 
Labor für urbane Kulturen II - 2 © Corporación Jóvenes Creadores del Chocó

In Ländern wie Frankreich und Deutschland ist Hip-Hop die am weitesten verbreitete Kultur und erreicht ein Publikum, das normalerweise nicht in Kulturzentren geht. Das Projekt bringt verschiedene künstlerische Erfahrungen sowie neue Modell für das gegenseitige Lernen auf lokaler Ebene zusammen. Hip Hop als kollaborative Praxis und Vehikel zur Revitalisierung vernachlässigter Stadtviertel, eröffnet ein Feld der Möglichkeiten und verbindet verschiedenen Akteure im Kulturraum.

Die Betonung des Wertes der urbanen Kulturen in Spanien als künstlerischer Ausdruck, unterstreicht ihr Integrationspotenzial und fördert den Dialog über die Rolle der Kultur als Mittel zur Integration und zum sozialen Zusammenhalt und ist Ausdruck der Vielfalt zwischen Frankreich, Deutschland und Spanien, wobei das Konzept des öffentlichen Raums als vitaler Raum wiederbelebt wird.

Das Projekt besteht aus mehreren Kernstücken: Künstlerresidenzen, professionelle Workshops, Workshops mit Jugendlichen sowie Aufführungen und Shows in der Cafeteria von Naves Matadero.

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