Konzert GRISCHA LICHTENBERGER: KAMILHAN; IL Y A PÉRIL EN LA DEMEURE

L.E.V. Matadero 2021 L.E.V.

Freitag, 24.09.2021, 18:00h - 22:00h

Cineteca Madrid

L.E.V. Matadero - Festival für Elektronische Musik & VR

Matadero Madrid startet mit dem dritten Festival von L.E.V. Matadero in eine neue Runde. Das Festival für visuelle Elektronik und immersive Erlebnisse, das von Matadero Madrid in Zusammenarbeit mit der Cineteca Madrid und Naves del Español im Matadero veranstaltet wird, findet vom 23. bis 26. September 2021 statt.

In diesem Jahr kehrt L.E.V. Matadero meinem einem Musikprogramm von Konzerten und Auftritten führender Künstler*innen und junger Talente im Bereich der elektronischen Musik und der audiovisuellen Kunst zurück. Dieses Jahr fügt das Festival außerdem einen neuen Bereich mit großformatigen audiovisuellen Installationen hinzu, die während der vier Festivaltage in verschiedenen Bereichen des Zentrums besichtigt werden können. 
  Programm (PDF, 3 MB)

Konzerte und audiovisuelle Kunst: 

Zu den Höhepunkten des diesjährigen Bühnenprogramms, das im Sala Azcona der Cineteca stattfindet, gehört Scanner, ein Künstler und Komponist, der ein Pionier in der Verwendung von Mobiltelefonen, Videoüberwachungssystemen und Polizeiscannern in Live-Performances ist. 
Der Künstler, Produzent und DJ Lee Gamble wird in Zusammenarbeit mit Clifford Sage eine Live-Performance präsentieren, die auf seiner Trilogie Flush Real Pharynx basiert. Mit dabei sind auch der schwedische Produzent Varg²™ und der dänische Musiker Croatian Amor. Hinzu kommt das Duo Bromo, das aus Paloma Peñarrubia und Azael Ferrer besteht. 
Bei dieser Ausgabe werden auch die Werke zwier Künstler*innen vorgestellt: Crudha, begleitet von Judith Adataberna, und Ivankovà, in Zusammenarbeit mit dem Künstler Álvaro Chior

Grischa Lichtenberger in L.E.V. Matadero: 

Der Elektro-Musikproduzent und bildende Künstler Grischa Lichtenberger von raster-noton, einem der Labels par excellence der internationalen Elektronischer Musik, wird in Kollaboration mit dem Goethe-Institut Madrid bei L.E.V. Matadero teilnehmen. Er wird  seinen besonderen Sound in einer audiovisuellen Performance rund um sein jüngstes Album KAMILHAN; il y a péril en la demeure präsentieren. Es ist das Ende eines fünfteiligen Werkzyklus, der 2015 mit dem Album LA DEMEURE; il y a péril en la demeure begann und 2016 mit der dreiteiligen EP spielraum, allgegenwart, strahlung fortsetzte. Im Gegensatz zum ersten Teil der Serie, der den Anderen in der Intimität des Privaten (der Residenz, der Demeure) aufzuspüren versuchte, thematisiert Lichtenberger nun auf konzeptioneller Ebene die Ambivalenz zwischen Krise und gesellschaftlicher Bestätigung aus der Perspektive der Kunst und der Konzepte, die er durch subversive Klänge, fragmentierte digitale Stimmen und kryptische Popsongs materialisiert. Der Künstler selbst bezeichnet diese als "verdrehte Balladen".

 

grischa lichtenberger

Grischa Lichtenberger raster-media Grischa Lichtenberger (geb. 1983) ist ein in Berlin lebender Produzent elektronischer Musik sowie bildender und installativer Künstler. Aufgewachsen auf einem abgelegenen Bauernhof in der Nähe von Bielefeld (Westfalen), entwickelte sich sein künstlerischer Ansatz aus der Beobachtung der Landschaft als Referenz für die Bedingung der Kunstproduktion selbst. Landschaft wird in diesem Sinne nicht nur als malerische oder erhabene Erholungsmöglichkeit der Natur verstanden, sondern als Wechselspiel zwischen den Spuren der biografischen Geschichte und der materiellen Konkretheit der gegenwärtigen Umwelt.

Der aggressive Ton seines Sounddesigns findet seine Entsprechung in einer emotionalen Tiefe der musikalischen Struktur: eine hermetische Idiosynkrasie von Rhythmus und Melodie, die eine persönliche Handschrift in der Anordnung und Skulptur der Klangelemente umsetzt. Die Musik weist auf eine paradoxe Parallelität von introspektiven Stimmungen auf der Tanzfläche und eindringlichen Betrachtungen in einer intimen Hörsituation hin. Zwischen funkigen, hochenergetischen Rhythmen und zitternden, beunruhigenden Melodien erreicht den/r einzelnen Hörer*in eine fast greifbare Ehrlichkeit. Die Technologie erscheint nicht als perfekte, mathematisch definierte Form, sondern als Index des Scheiterns und des Irrtums, als Schatten der Verzweiflung und der unheimlichen Sehnsüchte ihres Produzenten, eingebrannt in die Endlichkeit der konkreten Form, die der Aufmerksame umarmen soll.

Im Jahr 2009 veröffentlichte er seine EP ~treibgut als Teil der unun-Reihe auf raster-noton, gefolgt von seinem Debütalbum and iv (inertia) im Jahr 2012. Er führte audiovisuelle Live-Sets bei internationalen Festivals auf und realisierte mehrere Auftragsinstallationen an lokalen und internationalen Standorten.

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