Ein Hungerkünstler

Ausstellung

„Er mochte so gut hungern, als er nur konnte, und er tat es, aber nichts konnte ihn mehr retten, man ging an ihm vorüber. Versuche, jemandem die Hungerkunst zu erklären! Wer es nicht fühlt, dem kann man es nicht begreiflich machen“. So schreibt Franz Kafka in seiner 1922 entstandenen Erzählung „Ein Hungerkünstler“.

Als kraftvolle Allegorie für die Existenzsorgen der Künstler ist Kafkas Erzählung aktueller denn je. Eine globale Pandemie, Krieg und Energieknappheit, Inflation und allgemeine Verunsicherung treffen fast alle Bevölkerungsgruppen weltweit, besonders aber die Künstler*innen, die ihre Unabhängigkeit schon immer mit wirtschaftlichen Risiken bezahlen mussten, nun aber vielfach in ihrer Existenz bedroht sind. Dies gilt insbesondere für Künstler*innen in Ländern, die keine staatliche Unterstützung haben.

Auch wenn das Phänomen der hungernden Künstler*innen in allen Kunstgattungen verbreitet ist, eignet sich die bildende Kunst besonders gut, nicht nur, weil Ikonen wie Rembrandt, Vermeer, Van Gogh, Gauguin und Toulouse-Lautrec verarmt waren, sondern weil seit der Moderne "arme Materialien" wie verrottetes Holz, rostiges Eisen oder billige Stoffe ihren Weg in die Kunst gefunden haben. Die Botschaft liegt in dem prekären Objekt selbst.

Die Ausstellung bringt Künstler*innen aus Georgien, Aserbaidschan, Brasilien, Kasachstan und Deutschland zusammen.

KURATOR
Alfons Hug

KÜNSTLER*INNEN
Mark Brandenburg / Deutschland
Nino Kvrivishvili / Georgien
Maxim Malhado / Brasilien
Leyli Alakbərova / Aserbaidschan
Thomas Rentmeister / Deutschland
Sabina Shikhlinskaya / Aserbaidschan
Saule Suleimenova / Kasachstan

Eintritt frei!

Ausstellungseröffnung: 25.04.2024, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 25.04. - 5.06.2024

Ort: Goethe-Institut Georgien, M. Zandukelistr. 16 

 

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