Geschichten in Highlights
Ich habe gelernt, mit komplexen Herausforderungen umzugehen – durch Einsatz, aber auch durch Erfahrung und Erinnerung. Dabei wurde mir klar: Alles, was ich bisher weiß und an praktischen Kenntnissen mitbringe, reicht nicht aus. Ich musste meine kuratorischen Fähigkeiten gezielt weiterentwickeln. Es ging darum, eine klare und zielgerichtete Kommunikation mit dem Team aufzubauen, bei jeder Veranstaltung mit mehr Präzision, Umsicht und Weitblick zu agieren. Nur so lassen sich neue, essenzielle Kompetenzen entwickeln. Auch wenn die lokale Gemeinschaft noch Zeit braucht, um sich offen und selbstbewusst auf solche Neuerungen einzulassen, ist es uns in Saniao gelungen, regelmäßige Besuche zu fördern und einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen. Das schafft die Grundlage für eine langfristige Verbindung.
Wir glauben, dass die Haltung der lokalen Gemeinschaft gegenüber unserem Team noch positiver geworden ist, da die von uns umgesetzten Projekte für sie sichtbarer und greifbarer wurden – etwa die Keramiken aus lokalem Ton und deren zukünftiges Potenzial, die Technik des Druckens lokaler Hallendesigns und Ornamente auf Stoff sowie eine Bank, die im Dorfzentrum aufgestellt wurde – all das entstand mit ihrer direkten Beteiligung.
Einen Raum zu schaffen, in dem Menschen Musik hören, tanzen und Spaß haben können, ist sowohl herausfordernd als auch eine große Verantwortung – wir bemühen uns, unseren Gästen ein gesundes und sicheres Umfeld zu bieten. Für die Menschen in Martkopi pflanzen wir die Samen eines kulturellen Zentrums und machen das Dorf attraktiver für Besucherinnen aus Tbilissi und anderen Regionen. Was uns am meisten Freude bereitet, ist, dass ‚Ulevi‘ das Vertrauen und die Zuneigung der Menschen gewinnt – unsere Musikerfreundinnen, lokale Freiwillige aus Martkopi, Workshopleiter*innen und andere, die uns selbstlos unterstützen, werden alle als Teil unseres Teams angesehen. Die neu entstandene Kommune ist für viele zu einem Ort konstruktiver Erholung geworden – und für manche sogar zu einem Zufluchtsort.
Das Projekt Gori Landscapes war ein Versuch, die Stadt Gori einzufangen, wie sie noch im sich rasch verändernden Strom der Zeit existiert – fragmentiert, unvollständig, zwischen Natur und Urbanität gefangen. Besonders eindrucksvoll war, wie die Fotos, Videos und die Zeitung ‚Shre‘ zum Anlass für Dialoge wurden – nicht als autonome Kunstwerke, sondern als Werkzeuge zur Reflexion über die Stadt und zur Neubewertung der eigenen Beziehung zur Umgebung. Diese andere Perspektive wurde für viele zu einer Entdeckung – was ich als eines der wertvollsten Ergebnisse des Projekts betrachte.