Rewind, Remix, Reclaim

Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Workshops, experimentelle Kunstinstallationen und Aufführungen|Das erste Festival seiner Art, das an den 40. Jahrestag der UN-Weltfrauenkonferenz erinnert, die im Juli 1985 in Nairobi stattfand

  • Goethe-Institut, Auditorium

  • Preis Kostenlos

RRR - Festival © Goethe-Institut Nairobi

Rewind, Remix, Reclaim ist das erste Festival seiner Art, das an den 40. Jahrestag der UN-Weltfrauenkonferenz erinnert, die im Juli 1985 in Nairobi stattfand.
Das Festival findet an denselben Daten wie die Veranstaltung von 1985 statt: Vom 15. bis 25. Juli ist das Festival eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Erbe der Konferenz durch die Brille heutiger feministischer Bewegungen und globaler und lokaler gesellschaftspolitischer Veränderungen in Form von feministischen Video- und Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Workshops, experimentellen Kunstinstallationen und Performances.

Im Rahmen eines offenen Aufrufs wurden vier Künstlerinnen ausgewählt, um Werke zu schaffen, die sich mit bestimmten Themen befassen, die auf der Konferenz vor vier Jahrzehnten diskutiert wurden, und mit den Fortschritten, die die Gesellschaft bis heute gemacht hat. Die Kunstwerke laden das Publikum dazu ein, über ihre Themen nachzudenken, einige sogar durch partizipatorische Formate.

Das Festival erinnert auch an die Konferenz, indem es deren Aktivitäten - wie Selbstverteidigungskurse, Künstlergespräche, Workshops und Vorträge - in einer lebendigen und spannenden Atmosphäre wieder aufleben lässt. Einige Teilnehmer der ursprünglichen Konferenz werden an den Panels teilnehmen. Darüber hinaus werden Künstlerinnen und Künstler sowie Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten aus verschiedenen Gruppen ihre Sicht auf die heutige Gleichstellung der Geschlechter bzw. deren Fehlen darlegen.

Das zum Nachdenken anregende Programm soll die Öffentlichkeit sowohl auf intellektueller als auch auf emotionaler Ebene ansprechen und die Lücken aufzeigen, die Gesellschaften und Gemeinschaften noch schließen müssen, um eine Welt zu schaffen, die Gewalt gegen Frauen verurteilt und die Gleichstellung der Geschlechter anerkennt.


DAS PROGRAMM

DIENSTAG, 15.


15:00 - 17:00 Uhr
Filmvorführung 1: Maso und Miso gehen Boot fahren
Veranstaltungsort: Alliance Française Auditorium

Maso and Miso Go Boating (1975) | Dir. Ringart, Roussopoulos, Seyrig, Wieder | 55mins
Der von Seyrig, Carole Roussopoulos, Nadja Ringart und Ioana Wieder unter dem Namen ihres feministischen Videokollektivs „Les Insoumuses“ gemeinsam gedrehte Film Maso et Miso vont en bateau (Maso und Miso gehen Boot fahren) ist eine satirische Rekonstruktion eines im Fernsehen übertragenen Ereignisses. Der Titel des Films, Maso und Miso, steht für „masochistisch“ und „frauenfeindlich“ und macht auf die patriarchalischen Grundlagen der französischen Medien und Politik aufmerksam. 

17:00 - 17:30
RRR Panel 1: Frage und Antwort mit Nicole Ferrer | Die Macht eines feministischen Archivs
Veranstaltungsort: Auditorium der Alliance Française

Die Direktorin des Cetre Audiovisuel de Simone de Beauvoir, Nicole Fernandez Ferrer, reflektiert über die Wirkung des Films Maso und Miso Go Boating sowie über die Bedeutung und die Herausforderungen bei der Bewahrung von audiovisuellem Material über die Geschichte der Frauen, ihre Rechte, ihre Kämpfe und ihr Schaffen.


MITTWOCH 16. JULI


19:00 - 20:30 Uhr
Auftritt 1: Konzert des African Women's Orchestra
Veranstaltungsort: Alliance Française Garden

Live-Musikaufführung.


DONNERSTAG, 17. JULI


17:00 - 18:30
RRR Workshop 1: Herstellung von Zines
Veranstaltungsort: Alliance Française
Multipurpose Space (3. Stock)
Zweistündiger Meisterkurs über radikales Self-Publishing von Rosie Olang'.
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19:00 - 21:00 Uhr
Ausstellungseröffnung & Künstlergespräch
Ort: Goethe-Institut

Offizielle Eröffnung der Ausstellung „Rewind, Remix, Rewind“ mit einer Fragerunde mit den Künstlern Sebawali Sio (Currents of Resistance: Echoes of 1985); Wakianda (A Future Reimagined); Namatsi Lukoye und Bella McInk (Wetu Mythos) und Tizzita, Liboi und Natasha, die Sound, Technologie und bildende Kunst miteinander verbinden, um die Triumphe und Kämpfe von Frauen zu erkunden.  Diese Sitzung wird von Awuor Onyango moderiert.


FREITAG, 18. JULI


18:00 - 19:15 Uhr
Filmvorführung 4: Finde deine Stimme
Veranstaltungsort: Auditorium der Alliance Française

Das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Ausdrucksmöglichkeiten für Frauen wird in Saute ma ville, einem absurdistischen Kurzfilm über einen Abend im Leben einer jungen Frau, und Conférence des femmes, einem Dokumentarfilm über die gemeinsamen Anliegen, die gegensätzlichen Ansichten und den Geist der Kameradschaft, der auf der UN-Frauenkonferenz 1985 in Nairobi zum Ausdruck kam, hervorgehoben.

Saute ma ville (Sprenge meine Stadt in die Luft) (1968) | Dir. Chantal Akerman | 13 min
Ein junges Mädchen schließt sich in ihrer Wohnung ein und geht auf seltsame Weise ihren Geschäften nach, während sie die Nacht in ihrer Wohnung verbringt.


Conférence des femmes (La) - Nairobi 85 | Dir. Françoise Dasques | 1hr
Bilder und Töne von der UN-Frauenkonferenz 1985 in Nairobi.

19:15 - 20:15 Uhr
RRR Panel: Feminismus und künstlerische Strategien
Ort: Auditorium der Alliance Française

Eine Zusammenkunft der führenden Köpfe des feministischen Kuratoriums in den Bereichen Film, Verlagswesen und bildende Kunst.

Podiumsteilnehmer:
Birgit Kohler, Leiterin des Kinoprogrammbereichs am Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin
Nicole Fernandez Ferrer, Direktorin, Centre Audiovisuel de Simone de Beauvoir
Sarah Waiswa, preisgekrönte ugandische Fotografin

Moderatorin:
Nyambura Mutanyi, interdisziplinäre Künstlerin und Wissenschaftlerin

SAMSTAG, 19. JULI


10:00 - 12:00 Uhr
Stadtrundfahrt: Wanawake Hoye!

Geführte Bustour durch Nairobi und seine Umgebung, bei der die Errungenschaften von Kenias Heldinnen der Vergangenheit und der Gegenwart vorgestellt werden.
Entwickelt in Zusammenarbeit mit Nairobi Sketch Tour.
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13:00 - 14:30 Uhr
RRR Workshop: Feministisches Kuratieren 101
Ort: Goethe-Institut

Ein Meisterkurs über Praktiken und Strategien des feministischen Kuratierens mit Birgit Kohler.
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Birgit Kohler leitet den Kinoprogrammbereich am Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin. Von 2002–19 war sie außerdem Mitglied im Auswahlkomitee des Berlinale Forum, als Interims-Leiterin verantwortete sie 2019 das Hauptprogramm der Festival-Sektion. Ihre kuratorischen Projekte, Veröffentlichungen und Lehrveranstaltungen befassen sich vor allem mit dem zeitgenössischen Dokumentarfilmschaffen, diversen künstlerischen Positionen im internationalen Gegenwartskino sowie „Frauen und Film“.

15:00 - 19:30
Filmvorführung: Durch ihre Augen
Veranstaltungsort: Alliance Française Auditorium

Eine Auswahl von Kurz- und Langfilmen sowie Dokumentarfilmen, die das Publikum in die Innenwelten und wechselnden Perspektiven von Frauen aus aller Welt entführen.

15:00 - 15:30 Uhr
Femme invisible (Die unsichtbare Frau) (2009) | Dir. Pascale Obolo France | 6min

Ein visuelles philosophisches Essay, das die Reise einer schwarzen Frau rekonstruiert, die sich durch den Mangel an Vielfalt in der Gemeinschaft und den von ihr konsumierten Medien ausgeschlossen fühlt.


Schmeerguntz (1965) | Dir. Gunvor Nelson & Dorothy Wiley | 15mins
Dieser schwarz-weiße Avantgarde-Film nutzt die poetischen und performativen Mittel des Dokumentarfilms, um den scharfen Kontrast zwischen den unberührten Frauenbildern in Medien und Werbung und dem tatsächlichen häuslichen Leben zu vermitteln.


16:00 - 17:30 Uhr
Baulkham Hills African Ladies Troupe | Dir. Ros Horin (2016) | 1hr 25mins

Dies ist die Geschichte von vier charismatischen und inspirierenden afrikanischen Frauen, die jetzt in Australien leben und mit der gefeierten Theaterregisseurin Ros Horin zusammengearbeitet haben, um ihre erschütternden Überlebensgeschichten in ein fröhliches Theater der Menschlichkeit zu verwandeln.

18:00 - 19:30
Sambizanga (1972) | Dir. Sarah Maldoror | 1h 37min

Ein Mann wird zu Unrecht verhaftet und zu Tode gefoltert, nachdem er verdächtigt wird, einer revolutionären Gruppe anzugehören.


MONTAG, 21. JULI


18:00 - 19:00 Uhr
Filmvorführung: Die unendliche Arbeit
Ort: Alliance Française Auditorium

Vorführung von zwei Kurzfilmen aus dem Projekt 2022 No Master Territories: Feminist Worldmaking and the Moving Image". Die kubanische Regisseurin Sara Gómez und die senegalesische Filmemacherin Safi Faye beleuchten die tückischen und schmalen Wege, die Frauen gehen müssen, um Autonomie zu erlangen. 

Mi aporte (1969) | Dir. Sara Gómez | 33mins
Eine Illustration der Schwierigkeiten, auf die Frauen stoßen, wenn sie versuchen, in einem Land auf dem Höhepunkt der Revolution wirtschaftliche Integration und Gleichberechtigung mit Männern zu erreichen.

Selbé: One Among Many (1982) | Dir. Safi Faye | 30mins
Ein ethnografischer Dokumentarfilm, der die Erfahrungen einer senegalesischen Frau nutzt, um einen umfassenden Kommentar zu Geschlecht und Gesellschaft abzugeben.

19:30 - 20:30
Performance: Fear and loathing in Nairobi
Veranstaltungsort: Alliance Française Garden

Stand-up-Comedy-Abend von Frauen mit Justine Wanda, Ruth Nyambura, Ciku Waithaka, Nduta Kariuki und Racquel Anyango.


DIENSTAG, 22. JULI


16:00 - 18:00 Uhr
RRR Workshop: Yoga Selbstfürsorge & Wellness
Veranstaltungsort: Goethe-Institut

Zweistündige Yoga- und Qigong-Sitzung zur Stressbewältigung und mentalen Gesundheitspflege.
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18:30 - 20:30
Aufführung: Too Early For Birds
Veranstaltungsort: Auditorium der Alliance Française

Eine Nacherzählung der Lebensgeschichte von Prof. Wangari Maathai durch die Theatergruppe Too Early For Birds.


MITTWOCH, 23. JULI


17:00 - 18:00 Uhr
RRR: Workshop: Selbstverteidigung Klasse
Veranstaltungsort: Alliance Française Garden

Einführung in Jiu Jitsu zur Selbstverteidigung.
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18:00 - 19:15 Uhr
Filmvorführung: Schmerz und Macht
Veranstaltungsort: Alliance Française Auditorium

Zwei Dokumentarfilme zeigen die Lebenswirklichkeit von Frauen in Kenia und Guinea-Bissau. Wie können wir das Ruder herumreißen?

Kenya's Hidden Epidemic - BBC Africa Eye Documentary (2022) |
Producer and Reporter - Tom Odula | 27 min

Als die COVID-19-Pandemie Kenia traf, explodierten die Fälle geschlechtsspezifischer Gewalt. Doch eine Kombination aus Angst, Stigmatisierung und mangelndem Vertrauen in die Polizei führt dazu, dass die meisten Fälle nie angezeigt werden. Sie wurde als Kenias „versteckte Epidemie“ bezeichnet. Der Africa-Eye-Reporter Tom Odula untersucht die tief sitzenden Wurzeln der Gewalt, entdeckt das Trauma hinter den schockierenden Statistiken und erforscht die Untätigkeit von Polizei und Regierung, die den Überlebenden kaum Hoffnung auf Gerechtigkeit lässt. 

Vereint für Bissau (Nô Kumpu Guiné): Agrarökologie und Feminismus in Guinea-Bissau (2023) | Dir. Iara Lee | 40min
Der Film spielt im westafrikanischen Guinea-Bissau und folgt mutigen Frauen, die sich über Normen hinwegsetzen, ihre Rolle durch Agrarökologie behaupten, sich gegen weibliche Genitalverstümmelung und Zwangsheirat wehren und gleichzeitig das Patriarchat durch den Aufbau von Institutionen zur Förderung der Selbstversorgung in Frage stellen. Die Frauen einer neuen Generation, die das Erbe von Amílcar Cabral, dem bissau-guineischen Unabhängigkeitsführer, der die Rechte der Frauen in den Mittelpunkt des Befreiungskampfes stellte, weiterführen, holen sich ihre Macht zurück.


19:15 - 20:15 Uhr
RRR Panel: Stop Femicide
Veranstaltungsort: Alliance Française Auditorium

Untersuchung der sozialen und kulturellen Veränderungen, die zu einem sprunghaften Anstieg der Femizidfälle in Kenia führen.

Podiumsteilnehmer:
Njeri Migwi, intersektionelle Feministin, Menschenrechtsverteidigerin, Gründerin von Usikimye
Onyango Otieno, Schriftstellerin, Dichterin und Geschichtenerzählerin, deren Arbeit sich um die Infragestellung der vorherrschenden schädlichen Narrative von Heteromännlichkeit dreht.
Florence Sipalla, Kommunikationsberaterin und Trainerin

Moderatorin:
Abigail Arunga, Aktivistin, preisgekrönte Drehbuchautorin, Redakteurin und Kolumnistin.

DONNERSTAG, 24. JULI


17:00 - 18:00 Uhr
RRR: Workshop: Selbstverteidigung Klasse 2
Veranstaltungsort: Alliance Française Garden

Einführung in Jiu Jitsu zur Selbstverteidigung.
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19:00 - 21:00 Uhr
RRR Panel: Respektiere die Arbeiter
Ort: Goethe-Institut

Spotlight auf Menschenrechtsverletzungen gegen Hausangestellte und Sexarbeiterinnen und die Möglichkeiten für Veränderungen.

Podiumsteilnehmer: 
Silvia Okoth, Anwältin für die Rechte junger Sexarbeiterinnen, die mit dem Bar Hostess Empowerment and Support Program zusammenarbeitet
Patrick Karanja, Nairobi Branch Secretary, Kenya Union of Domestic, Hotels, Educational Institutions, Hospitals and Allied Workers

Moderatorin:
Wanjeri Gakuru, Journalistin, Filmemacherin und Kuratorin 


FREITAG, 25. JULI


16:00 - 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Bibliothek des Goethe-Instituts

Myriam Birara - Vortrag: Wie Sie Ihr Filmprojekt finanziert bekommen

18:00 Uhr - 19:30 Uhr
Filmvorführung: Taking back power
Veranstaltungsort: Goethe-Institut
The Bride (2023) | Dir. Myriam Uwiragiye Birara | 1h 13min

Eine junge Frau aus Ruanda wird von ihrer Familie verlassen und muss mit der düsteren Realität des Lebens mit ihrem neuen Ehemann und dessen Cousin zurechtkommen.
Mit anschließender Fragerunde mit der Regisseurin.

19:30 - 21:00
Aufführung: RRR Abschlussparty
Veranstaltungsort: Alliance Française Garden

Abschlussrede von Alliance Française, Goethe-Institut & UN Women.                                                                                 
Live-Musik-Performance oder Pole-Dance-Show + DJ-Set von Moige und Nowisgood.

Rewind, Remix, Reclaim wird präsentiert von der Alliance Française de Nairobi und dem Goethe-Institut Nairobi, unterstützt durch den Deutsch-Französischen Fonds für kulturelle Zusammenarbeit in Partnerschaft mit UN Women East and Southern Africa.