Alle zwei Jahre veranstalten die PASCH – Koordinator*innen eine Direktor*innen Konferenz. Meist gab es eine gemeinsame Reise mit Veranstaltungen zu interessanten Themen, entweder nach Deutschland oder innerhalb der Region. In diesem Jahr mussten wir aufgrund der Corona Situation eine digitale Konferenz planen. Und die fand in zwei Teilen statt. Zuerst trafen wir uns im August für drei Tage mit den stellvertretenden Direktor*innen und dann vom 18.10.-22.10.2021 fand der zweite Teil mit den Direktor*innen statt.
Das Thema lag so gut wie auf der Hand: Digitales Bildungsmanagement an Schulen.
In der ersten Konferenz bekamen die Stellvertreter*innen einen Überblick darüber, was zu einem gut funktionierenden digitalen Bildungsmanagement dazu gehört und bekamen im Anschluss die Aufgabe mit, den Bedarf an der eigenen Schule abzufragen. Dazu sollten Fragebögen für Eltern, Schüler*innen, Lehrer*innen, Verwaltungsangestellte und die Direktor*innen erstellt und verteilt werden.
In der zweiten Konferenz wurden dann die Ergebnisse mitgebracht und alle Direktor*innen tauschten sich darüber aus, was bei Ihnen gut funktioniert hatte (best practice) und auf welchen Gebieten sie noch Ideen suchten.
Die Referentin des Anbieters time4you, Frau Christina Neuhoff, hat uns und unsere Direktor*innen aus Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan durch die ersten drei Tage begleitet. Sie gab uns einen aktuellen Überblick über gelungenes und weniger gelungenes digitales Bildungsmanagement in Deutschland seit Beginn der Pandemie; interessante Statistiken zu den wichtigsten Fragen des digitalen Bildungsmanagements und Fragen zur Zukunft des digitalen Arbeitens.
Alle Direktor*innen waren sich einig, dass der internationale Austausch enorm wichtig ist in diesen Zeiten, da nicht jeder „das Rad neu erfinden“ kann und muss. Und das große Plus: Die meisten der Lehrer*innen haben zwar gekämpft mit der Situation, waren aber dennoch flexibel genug sich auch darauf einzulassen und sich mit viel Engagement in die neue Materie einzuarbeiten. Das können wir von PASCH bestätigen.
Am vierten Tag der Konferenz wurden die Ergebnisse des Pilotprojekts „Grüne PASCH Schule“ von den beiden Koordinator*innen Mohira Istamova aus Taschkent, Usbekistan und Nurzat Taaliabek kyzy aus Naryn, Kirgisistan vorgestellt. Beide Schulen hatten Erstaunliches erreicht. In Taschkent waren echte Wurmkisten gebaut und ein Garten angelegt worden. In Naryn hatte man mithilfe des Verkaufs von Altpapier und selbstgemachten umweltfreundlichen Einkaufstaschen Mülltonnen für die Mülltrennung in der Schule aufgestellt.
Am fünften und letzten Tag der Konferenz wurde der Begriff „Kompetenzen“ diskutiert. Welche Kompetenzen müssen Schüler*innen im Jahr 2021 in den Schulen eigentlich erwerben, damit sie in der Zukunft mit den Anforderungen von Beruf und Alltag zurechtkommen? Zu dem Thema eingeladen war auch Hr. Dmitriy Sudakov aus Moskau. Er hat maßgeblich zur Entwicklung eines digitalen Berufe-Atlas in Russland und Kasachstan beigetragen und präsentierte neue Modelle von Kompetenzen, die die berufliche Welt uns allen in Zukunft abverlangen wird. Das Thema wurde kritisch diskutiert und die Teilnehmer*innen kamen ins Nachdenken, was in interessanten Beiträgen und Diskussionen mündete.
Besonderer Dank gilt unseren Kolleg*innen, die als Projektassistent*innen viel Arbeit investieren, um solche Veranstaltungen möglich zu machen und den beiden Simultan-Dolmetschern, die mit ihrer Professionalität auch die Direktor*innen begeistert haben.
Wir sagen Danke und bis zum nächsten Mal im Jahr 2024 – einige der Dinge, über die wir sprachen, werden dann schon Wirklichkeit geworden sein.