Viola Beier: Kreativ - und optisch ansprechend!

Textilrestauratorin

Als ich im Herbst 2011 das erste Mal für das Projekt in die Mongolei gereist bin, war ich gespannt und neugierig – vor allem auf die Menschen, die mich erwarteten.  

Obwohl ich bei diesem ersten Besuch nur Ulan Bator kennenlernen konnte, beeindruckte mich das Interesse und die Herzlichkeit der Menschen.

Neu und spannend war für mich das Erstellen von Restaurierungskonzepten und deren Durchführung unter ganz anderen Bedingungen als in Deutschland. Viele Materialien, die wir in Deutschland verwenden, aber in der Mongolei nicht finden konnten, ließen sich mit viel Improvisationstalent ersetzen. Immer wieder fanden wir nach einigem Suchen dann doch noch geeignete Materialien.

Bei einem meiner weiteren Besuche präsentierte mir dann eine ehemalige Kursteilnehmerin Objekte, die sie in der Zwischenzeit restauriert hatte. Das hat mich beeindruckt. Aus dem im Workshop Gelernten entwickelte sie kreative und optisch ansprechende Restaurierungsmaßnahmen.

Die Projektphase im Gandan Kloster stellte sich als sehr anstrend – und erfolgreich heraus. Zunächst erschien uns die Aufgabe in den geplanten 20 Tagen als kaum schaffbar. Die Helfer aus anderen Bibliotheken und Klöstern waren zwar zahlreich – aber noch nicht geschult im Umgang mit den teilweise sehr stark beschädigten Objekte. Dass es schließlich doch ein großer Erfolg wurde, lag am Einsatz aller Beteiligten – den Mönchen und Helfern, der UNESCO, dem Gandan Kloster und dem Goethe-Institut.

Und natürlich – ohne Gesu, unseren unermüdlichen Übersetzer, wäre das Projekt kaum möglich gewesen.