Residenzprogramm Berlin- Lagos

Das Goethe-Institut Nigeria bietet in Zusammenarbeit mit der Residenz 16/16 in Lagos und den Berliner Kunstinstitutionen ZK/U - Zentrum für Kunst und Urbanistik sowie SAVVY Contemporary, Residenzen für Künstler*innen/Kurator*innen, die in Lagos oder Berlin leben und arbeiten.

Residenzprogramm Lagos-Berlin ©brakkegrond

Residenzprogramme für Künstler*innen und Kurator*innen aus Berlin und Lagos

Ausgewählte Künstler*innen

Das Goethe-Institut freut sich, die ausgewählten Künstler für das Lagos-Berlin Artist-in-Residence-Programm 2023/2024 bekannt zu geben.

Seit seiner Gründung im Juli 2015 ist es das Ziel, ein sehr individuelles Programm zu schaffen. Es beinhaltet neben einem mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt in der jeweiligen Stadt auch einen Einblick in die Arbeit der Partnerinstitutionen mit Möglichkeiten zur Beratung, zum Kontakt und zum Austausch, sowie die Präsentation von Projektergebnissen in verschiedenen Formaten.

Der nigerianische Teil dieses Austauschprogramms wird gemeinsam vom Goethe-Institut Nigeria und dem in Lagos ansässigen Kreativ-Inkubator 16/16 (sprich: "16 by 16") organisiert. Das 
Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) und SAVVY Contemporary betreuen die Berliner Seite des Austauschs.
In diesem Jahr lautet das Thema des Aufenthaltsprogramms "Dreaming New Worlds". Zwei Künstler wurden ausgewählt: Nora Mandray (Berlin) und James Notin (Lagos). 
Das Residenzprogramm läuft von September 2023 bis April 2024.

Die diesjährige Residenz soll erkunden, wie der künstlerische Prozess durch das Vordringen der neuen Technologien in Bereiche, die bisher ausschließlich Künstlern, Machern und Kulturproduzenten vorbehalten waren, (neu) gestaltet wird.
James Notins "Into the Wild" schlägt eine nichtlineare Literatur vor, die es dem Leser ermöglicht, seine eigene Geschichte aktiv mit Hilfe einer Datenbank zu erstellen, wie sie in Bildgeneratoren und Chatbots existiert..

Sie sind eine yoruba-nigerianische experimentelle Künstlerin und Performance-Kuratorin, deren Arbeit Individuen in universellen Räumen und Strukturen untersucht. Ihre Arbeiten basieren auf der Kuratierung der öffentlichen Meinung und der selektiven Beobachtung als Instrument zur Verzerrung der zeitgenössischen Gesellschaft, um einen liberalen Raum zur Analyse der sozialen Struktur und ihrer Politik zu schaffen.

Ihr zweimonatiger Aufenthalt in Berlin bietet ihnen die Möglichkeit, die Archive unseres in Berlin ansässigen Partners Savvy Contemporary zu erforschen und so das Projekt in älteren Formen des nicht-linearen Geschichtenerzählens und der Literatur zu verankern.

Mit "EVIL ENCOUNTER 2" will Nora Mandray Authentizität und Wahrheitsfindung erforschen, indem sie menschliche Begegnungen mit KI inszeniert. Sie spielt Szenen aus einem heute vergessenen Wahrzeichen des nigerianischen Kinos nach und produziert eine KI-generierte Fortsetzung, die sich am Original orientiert.

Der erste Film unter der Regie des
nigerianischen Filmemachers Jimi Odumosu, zeigte, wie lukrativ eine VHS-Veröffentlichung sein konnte, zu einer Zeit, in der die Kinos durch das Fernsehen ersetzt wurden. Evil Encounter 
markierte den Beginn des Heimvideobooms in Nigeria, der wiederum dazu beitrug, dass die lokale Filmindustrie zu dem wurde, was heute als "Nollywood" bekannt ist - die weltweit zweitgrößte Filmindustrie mit 2.000 produzierten Filmen pro Jahr. 
Ihr Projekt macht die KI zu einem aktiven Mitarbeiter, um ein verschwundenes Juwel wieder zum Leben zu erwecken 
und sich die Zukunft des nigerianischen Kinos vorzustellen. 

Nora Mandrays dokumentarische Praxis erforscht das Thema der Metamorphose durch menschliche Begegnung. Das nicht-fiktionale Erzählen verwandelt reale Personen in Charaktere; diese Verwandlung wiederum verändert auch den/die Filmemacher*in und das entstandene Werk kann auch für das Publikum eine transformative (auch kathartische) 
Erfahrung sein. In jedem neuen Projekt experimentieren sie mit einer neuen 
Methode oder einem neuen Erzählformat. Während ihres Aufenthaltes in Lagos werden sie eng mit dem Goethe-Institut und seinem Partner 16/16 zusammenarbeiten.

Biografien

Stipendiat*innen vor 2023

Monaí de Paula Antunes

Ein Interview mit der Künstlerin

Aufgrund der weltweiten Covid-19-Pandemie konnte die in Berlin arbeitende Künstlerin Monaí de Paula Antunes im Herbst 2020 nicht wie geplant nach Lagos reisen. Deshalb wurde ihr Residenzprojekt digital durchgeführt. In dem Interview spricht sie über ihr Projekt und die Herausforderungen sowie Erfahrungen während ihrer digitalen Residenz im letzten Jahr.

Digitalresidenz Monai de Paula Antunes © Monai de Paula Antunes

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