Einführung | Film Darkroom – Tödliche Tropfen | Open-Air-Veranstaltung!

Rosa von Praunheim © Filmfestival Max-Ophüls-Preis

Do, 09.09.2021

19:30 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Eröffnung Rosa-von-Praunheim-Retrospektive

Wegen der Corona-Vorschriften bitten wir Sie, Ihren Platz zu reservieren über info-amsterdam@goethe.de.
Es gibt 70 Plätze.

Die Filmvorführung findet im Garten des Goethe-Instituts Amsterdam statt.
Bitte bringen Sie sich zur Sicherheit eine etwas wärmere Jacke oder eine Wolldecke mit.

In vielen Kreisen erweckt der Name Rosa von Praunheim eine Art legendenhaften Mythos. Seit den späten 1960er Jahren ist der Filmemacher eine der führenden Stimmen des unabhängigen deutschen Kinos und mit seinen über 150 Filmen einer der kreativsten und produktivsten Exponenten des kulturellen Undergrounds. Er hat auf beiden Seiten der Berliner Mauer gelebt, ebenso im New York der 1970er. Sein extravaganter Geist und seine oft konfrontierende, wilde Ästhetik definierten die einzigartige Westberliner Gegenkultur in ihrer Blüte während der Siebziger und Achtziger. 
 
Rosa von Praunheims Filme kreisen um das Leben von Außenseitern – kompromisslosen Persönlichkeiten, die sich nicht in gesellschaftliche Paradigmen oder Systeme zwängen lassen. Sein erster internationaler Erfolg Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt kam 1971 einem kinematographischen und gesellschaftlichen Erdbeben gleich. Bereits in diesem frühen Werk sehen wir eine brutale Ehrlichkeit und Präzision, die dem heutigen Kino abhandengekommen zu sein scheint. Seit damals verfolgte er seine eigene künstlerische Vision und beschritt damit einen bahnbrechenden Weg unabhängigen Filmschaffens, auf dem er oft spielerisch zwischen dem Dokumentarischen und der Fiktion, beißendem Realismus und dem Traumhaft-Surrealen wandelte.
 
Als öffentliche Person ist Rosa von Praunheim für seine scharfzüngige, oft unorthodoxe Haltung gegenüber kontroversen Themen bekannt und für seine Arbeit als Aktivist in der LGBTIQ*-Bewegung geachtet.

► GESAMTPROGRAMM DER RETROSPEKTIVE (9. bis 12. SEPTEMBER 2021)

ERÖFFNUNGSFILM DER RETROSPEKTIVE:
Darkroom – Tödliche Tropfen
(DE 2020)
Länge: 89 Min.
Regie: Rosa von Praunheim
Sprache: Deutsch mit engl. UT

Basierend auf einem realen Fall. Krankenpfleger Lars (Božidar Kocevski) und Grundschullehrer Roland (Heiner Bomhard) sind seit Jahren ein Paar, als sie sich entschließen, von Saarbrücken nach Berlin zu ziehen. Was Roland nicht ahnt, ist, dass Lars in den Schwulenclubs der Großstadt mit anderen Männern anbändelt und diese mit K.O.-Tropfen betäubt und bestiehlt. Erst als Lars, nachdem er unter fremden Namen Zahlungen vorgenommen hat, von der Polizei aufgegriffen wird, kommt die ganze Tragweite seines skrupellosen Handelns ans Tageslicht: Drei seiner Opfer starben an den ihnen verabreichten Tropfen, zwei weitere überlebten nur knapp. Zudem scheint es plötzlich auch wahrscheinlich, dass Lars für den gewaltsamen Tod seiner eigenen Großmutter verantwortlich ist.

Durch die traumhafte, nicht-chronologische Erzählweise – basierend auf einer wahren Begebenheit – greift von Praunheim bekannte Themen mit einem frischen Blick auf und versetzt den Zuschauer in einen wahrhaften Rausch von Bildern.
Ein vielbeachteter Film der letzten Jahre aus dem Œuvre des deutschen Regisseurs.
 
 

Leider kann Rosa von Praunheim – anders als ursprünglich angekündigt – aus Krankheitsgründen nicht an der Eröffnung der Retrospektive im Goethe-Institut Amsterdam am 9. September teilnehmen. 
Anstelle des Gesprächs mit ihm um 19:30 Uhr gibt es daher eine Einführung in sein Werk mit anschließender Vorführung seines Films Darkroom – Tödliche Tropfen.

In Zusammenarbeit mit Filmhuis Cavia.

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