Vortrag Wer hat Angst vor Franz Kafka?

Kafka, 39 jährig, 1923 © Wagenbach Verlag

Mi, 15.05.2024

19:30 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Kafka, 39 jährig, 1923

Konstruktionen aus Theater, Literatur und Medien: Ein Eingang in Kafkas Werk

Der Vortrag bietet am Beispiel der Erzählung Vor dem Gesetz (Erstdruck 1915) eine allgemeine Einführung in das Werk Franz Kafkas und konzentriert sich besonders auf das Element des Eingangs im Text, d. h. auf die Toranlage, die vom Türhüter bewacht wird. Die Situation des Mannes vor dem Gesetz gleicht dabei der Situation vieler Leser*innen, die keinen Zugang zu der rätselhaften Geschichte finden. Dagegen verspricht der Vortrag zumindest ein paar Aufschlüsse zum Text. Eine exemplarische Analyse dieser zentralen Erzählung soll zeigen, dass sie aus ganz unterschiedlichen Bausteinen aus Theater, Literatur und Medien zusammengesetzt ist, dass sie also nicht nur ein Bauwerk schildert (das Tor vor dem Gesetz), sondern selbst eine Art Bauwerk ist, eine Konstruktion aus verschiedenen Textelementen. Zum 100. Todestag des Autors möchte der Vortrag genereller demonstrieren, wie zeitlos aktuell Kafkas Schaffen ist und warum sich eine Beschäftigung mit ihm auch heute noch lohnt.
 
Der Vortrag präsentiert Ergebnisse einer rund zehnjährigen Auseinandersetzung mit Kafka, die im Herbst dieses Jahres auch in Buchform erscheinen werden (Franz Kafka. Schrift und Medialität. München: Edition Text + Kritik 2024).

Achim Küpper © Lichtwerk / Stephanie Morawe

Achim Küpper, PD Dr., geb. 1980, Promotion 2008, Habilitation 2020, ist zurzeit Verantwortlicher des Berlin University Alliance-Moduls „Literatur und Medien im Horizont gesellschaftlicher Herausforderungen: Globalisierung, Digitalisierung, Ökologie“ sowie Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin. Publikationen zur Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts, zur Theorie, Geschichte und Ästhetik der Medienkultur u. a. Bücher (Auswahl): Franz Kafka. Schrift und Medialität. München: Edition Text + Kritik 2024, ca. 250 S. [im Druck]; Theorie des Nomadischen. Medien – Kultur – Literatur. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2024, ca. 240 S. [im Druck]; Signaturen des Nomadischen in der Gegenwart. Das Werk von Christoph Ransmayr im medialen Zusammenhang. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2024, ca. 450 S. [im Druck].
 

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