Gespräch im Rahmen des "Oslo Internasjonale Teaterfestival"
Gespräch mit
Emmi Nuorgam (FI),
Ida Benonisen (NO),
Timimie Märak (SE) und
Beaska Niillas (NO). Moderiert von
Liisa-Rávná Finbog (NO).
Das Gefühl des Vertrauens ist eng mit dem Gefühl der Sicherheit verbunden, und doch gab es aus historischer Sicht für Indigene Völker wenig Anlass, sich sicher zu fühlen. Die Gewalt, die den samischen Gemeinschaften und Körpern im Zuge der fortgesetzten Kolonisierung angetan wurde, das mundtot Machen ihrer Gedanken und ihrer Stimmen sowie die Marginalisierung all dessen, was sie ausmacht, machen es den Sámi fast nicht möglich, sich außerhalb ihrer selbst sicher oder vertrauensvoll zu fühlen. Wie können sie dann in sich selbst das Vertrauen in die Institutionen und Strukturen finden, die es verfehlt haben, sichere Räume zu bieten, in denen die Diversität der Sámi als vorteilhaft und stärkend angesehen wird und nicht als ein defizitäres Anderssein, das bekämpft und unterdrückt werden muss?
Vier sámische Künstler:innen, Denker:innen und Praktiker:innen stellen das scheinbar Unmögliche in Frage und erforschen in einem Diskurs das Thema Vertrauen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Pfade der Vorstellungskraft, um herauszufinden, wie Vertrauen in einem Indigenen und samischen Kontext verstanden werden kann und welche Auswirkungen diese Vorstellung auf die laufenden und notwendigen Beziehungen zu nicht-Indigenen Strukturen und Institutionen haben kann.
Das Gespräch wurde von den Goethe-Instituten in Norwegen, Schweden und Finnland initiiert und von der Sámi-Wissenschaftlerin und Kuratorin Dr. Liisa-Rávná Finbog von der norwegischen Seite der Grenze moderiert. Ebenfalls an dem Gespräch beteiligt sind Sámi ‚word-warrior‘ Timimie Märak von der schwedischen Seite der Grenze, Emmi Nuorgam aus dem finnischen Sápmi, sowie Niillas Beaska and Ida Benonisen aus dem norwegischen Sápmi.
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