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19:30–21:00 Uhr
Between Peril and Progress
Panel|Paneldiskussion mit Aman Mojadidi, Fanus Ghorjani, Zara Momand und Razia Akbari
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ACUD Studio, Berlin
- Sprache Englisch, Dari
- Preis Eintritt frei
Grenzregime, Krieg und Vertreibung haben tiefe Spuren im kulturellen Leben Afghanistans hinterlassen, wie die Gefahr des Wissensverlust sowie der Zersplitterung von Identitäten. Innerhalb und außerhalb afghanischer Gemeinschaften zwingen strukturelle Ausschlüsse – von politischer Unterdrückung bis hin zu sozialer Stigmatisierung – Künstler*innen immer wieder zu schwierigen Aushandlungen ihrer Existenz. Doch trotz dieser Herausforderungen bahnen Kulturschaffende neue Wege, erfinden traditionelle Formen neu und schaffen mutige künstlerische Kooperationen in digitalen und physischen Räumen.
Dieses Panel versammelt die afghanischen Kulturschaffenden Aman Mojadidi, Fanus Ghorjani, Zara Momand und Razia Akbari, Stipendiat*innen des Afghanistan Cultural Fund. Es lädt dazu ein, genauer hinzuschauen: Wie überdauert und verändert sich Kultur unter widrigsten Bedingungen? Wie kann das Bewahren von Tradition auch eine Neuformulierung bedeuten?
Moderiert von: Isabelle Nabila Wermke
Gäste
Zara Momand ist angehende Psychologin im Studium, politische Bildnerin und freie Autorin. Seit 2016 arbeitet sie in verschiedenen Kontexten mit migrierten und geflüchteten Menschen zusammen und klärt seit 2021 in Form von Texten, Vorträgen und Workshops über die strukturelle Benachteiligung in der psychologischen Versorgung auf. Hierbei setzt sie sich für die Zugänglichkeit mentaler Gesundheit ein und beleuchtet unter anderem psychologische Themen aus intersektionaler Perspektive. In ihrer Empowermentarbeit liegt ihr Fokus auf individueller Ermächtigung und kollektivem Widerstand, insbesondere durch Kulturerhalt, Selbstwirksamkeit und gezielte Nutzung vorhandener Ressourcen.
Razia Akbari ist eine afghanische bildende Künstlerin und Filmemacherin. Sie studierte Malerei an der Fakultät der Bildenden Künste der Universität Kabul und schloss ihr Studium mit einem Bachelor ab. Ab 2019 war sie Teil des Studios für zeitgenössische Kunst an der Universität Kabul. In ihren künstlerischen Arbeiten beschäftigt sie sich vor allem mit verlorenen Narrativen, Identität, sozialen Strukturen und Geschichte. Seit 2021 lebt sie in Deutschland, um ihr Studium und ihre künstlerische Tätigkeit fortzusetzen und studiert derzeit Kunst an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main. Zudem ist sie Gründungsmitglied des Zentrums für zeitgenössische Kunst Afghanistan im Exil und hat zahlreiche Projekte koordiniert, darunter „Crossing the Distance“, „Frankfurt Prototype“ sowie „Art and Contemporary Narratives“.
Fanus Ghorjani ist Politikwissenschaftlerin und angehende Data Scientistin. Sie beschäftigt sich mit der Kolonialität von Daten und den damit entstehenden globalen Wissensasymmetrien, welche sich durch die voranschreitende Datenakkumulation entwickeln. Als politische Bildnerin mit einem Fokus auf Anti-Diskriminierung, stellt sie einen interdisziplinären Bezug zwischen wissenschaftlicher Praxis und ihrer kulturschaffenden Funktion als Projektleiterin bei mehmani her. Sie bezeichnet sich als Hamburger-Afghanin und spricht Deutsch, Englisch und Dari.
Aman Mojadidi widmet sich seit über 15 Jahren als Konzeptkünstler der Kunst und Kultur in Afghanistan. Seine Forschung, sein schriftstellerische und kreative Praxis beruhen auf einer experimentellen Ethnografie, die qualitative Forschung, traditionelles Storytelling, postmoderne Narrative und Mixed-Media-Kunstwerke miteinander verbinden, um sich Themen wie Zugehörigkeit, Identität, Konflikt, Neoorientalismus, Imperialismus und Migration zu nähern. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion, Dokumentation und Imagination. Seine Werke wurden international ausgestellt, u. a. im Linden-Museum Stuttgart, Imperial War Museum-London, Times Square, NYC, 3. Dhaka Art Summit, 12. Havanna Biennale, 3. Asia Triennial Manchester, 1. Kochi/Muziris Biennale und dOCUMENTA (13). Derzeit promoviert er in Kulturanthropologie am Graduierteninstitut für internationale und Entwicklungsstudien in Genf.
Isabelle Nabila Wermke ist Redakteurin beim Handelsblatt. Sie studierte Politikwissenschaft an der Universität Passau und absolvierte anschließend ein Volontariat an der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. Ihre Schwerpunkte während des Studiums waren Governance und internationale Beziehungen, politische Soziologie und Gesellschaftsanalyse, Völkerrecht und globale Ethik. Erste Medienerfahrung sammelte Wermke während eines Praktikums im Investigativ-Ressort des Handelsblatts in Düsseldorf. Dort ist Wermke seit 2023 als Redakteurin für die energieintensive Industrie tätig und schreibt gelegentlich über Afghanistan und völkerrechtliche Themen.
Agenda
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Reels of Home and Exile: Films from the Afghan Edge
Filmvorführung | Kurzfilme aus Afghanistan
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ACUD Kino, Berlin
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The Diaspora Dialogues
Installation | Storytelling-Projekt von Aman Mojadidi
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ACUD Studio, Berlin
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The Silent Tears of Afghans
Fotoausstellung | Eine Ausstellung mit Texten aus indonesischen Haftlagern für Geflüchtete
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ACUD Studio, Berlin
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Between Peril and Progress
Panel | Paneldiskussion mit Aman Mojadidi, Fanus Ghorjani, Zara Momand und Razia Akbari
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ACUD Studio, Berlin
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„Mehmani“ in Concert – Songs of Home and Belonging
Konzert | Mehmani Ensemble mit Hadja Rastagar, Mariann Yar und Siar Hashimi
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ACUD Studio, Berlin
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