Feb. 2023

Berlinale BloggerInnen 2023  Berlinale Shorts: Eine Mischung aus Nationalitäten & Kulturen

The Waiting
Scene aus "The Waiting" ©Volker Schlecht

Die Berlinale Shorts ist das bunte Kurzfilmprogramm der Berlinale. Blogger Ahmed Shawky sah sich "Berlinale Shorts 5" an, eine Zusammenstellung aus vier in Form, Inhalt und Produktionsland sehr unterschiedlichen Filmen, jeder von ihnen auf eine andere Weise beeindruckend.  

In früheren Jahren waren die Säle des „Cubix“ am Alexanderplatz ein Nebenschauplatz der Berlinale gewesen. Journalisten gingen dort hin, wenn sie einen Film bei den Pressevorführungen verpasst hatten oder ihn mit Publikum erleben wollten. Aber seit der Schließung des CineStars konzentrieren sich die Vorführungen am Potsdamer Platz auf den internationalen Wettbewerb, den Encounters-Wettbewerb und die Beiträge der Sektion Berlinale Special. Dadurch wurde das Cubix deutlich aufgewertet. Fast jeder begibt sich täglich dort hin, um die Panorama-Beiträge und den Kurzfilmwettbewerb zu sehen.

Ich sah mir dort das Kurzfilmprogramm „Berlinale Shorts V“ an, eine Zusammenstellung aus vier in Form, Inhalt und Produktionsland sehr unterschiedlichen Filmen mit starker Tendenz zur kulturellen Vielfalt innerhalb ein und desselben Films, was sich über die meisten ausgewählten Beiträge der Berlinale Shorts generell sagen lässt.
 

Lateinamerika und Afrika


Im Film „Das Warten“ werden Arbeiten des deutschen Trickfilmzeichners Volker Schlecht mit der Arbeit der amerikanischen Biologieprofessorin Karen Lips verbunden. Er thematisiert das Aussterben unterschiedlicher Forsch-Arten in Lateinamerika in einer Art visuellem Essay, in dem die überraschende Animation zur Hervorhebung des Themas eingesetzt wird. Dabei wird die emotionale Verbindung zwischen Handlung (Lips) und Frosch dem Zuschauer auf intime Weise nahegebracht.
„Eine Frau in Makueni“ lautet der Titel des zweiten Films, einer deutschen Produktion der beiden russischen Regisseurinnen Daria Belova und Valeri Aluskina. Die Ereignisse spielen in Kenia, wo die beiden Regisseurinnen an einem Workshop teilnahmen, aus dem der Film hervorging. Er beleuchtet das Leben einer Frau, die in einem kenianischen Gefängnis einsitzt, sowie den Versuch ihres Mannes, sie zu besuchen. Der Versuch scheitert und er findet eine andere Lösung, seiner Frau das zu berichten, was er ihr mitteilen möchte.

Ein arabischer Regisseur und australische Ureinwohner

Der aus niederländischer Produktion stammende Film „Back“ ist in dieser Filmzusammenstellung der einzige mit einem arabischen Anteil. In seinem mit sieben Minuten sehr kurzen Film versucht der in den Niederlanden lebende syrische Regisseur Yazan Rabee, den Folgen seiner traumatischen Erlebnisse in seiner Heimat zu entfliehen, die ihn Flucht nach Europa veranlasst hatten. Mit einer Mischung unterschiedlicher Sequenzen versucht er, den wiederkehrenden Alptraum darzustellen. Dabei stellt er fest, dass nicht nur er darunter leidet, sondern viele Geflüchtete, die zur Flucht aus ihren Ländern gezwungen waren.
Der letzte und mit 25 Minuten zugleich längste Film ist „Dipped in Black“, ein Dokumentarfilm der beiden australischen Regisseure Matthew Throne und Derik Lynch. Letzterer ist Protagonist der Erzählung, ein Transsexueller, der den Yankunytjatjara angehört. Er kehrt in seine Heimat zurück, um eine traditionelle spirituelle Behandlung zu durchlaufen.
In den vier Filmen, die insgesamt weniger als eine Stunde dauerten, sahen wir das Zusammenkommen und die Interaktion von Kulturen aus fast aller Welt, von Osteuropa bis Westeuropa, von Lateinamerika bis Afrika bis hin zu den Aboriginis. Dies zeigt die Bedeutung der Berlinale als Ort lebendiger kultureller Begegnung und Interaktion, die jeder erlebt, der dabei sein konnte.

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